USA stimmen Autonomie Südkoreas bei Raketenentwicklung zu

Foto: Pixabay
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WASHINGTON/SEOUL: Südkorea hat nach einer Vereinbarung mit seinem Verbündeten USA künftig größere Freiheiten, sein Raketenarsenal auszubauen. Bei ihrem Treffen in Washington am Freitag (Ortszeit) einigten sich US-Präsident Joe Biden und sein südkoreanischer Amtskollege Moon Jae In darauf, die Aufhebung noch bestehender Richtlinien für Beschränkungen bei der Raketenentwicklung durch Südkorea aufzuheben. Nach Beratungen mit den USA könne Südkorea «die Beendigung seiner geänderten Raketenrichtlinien verkünden, und die Präsidenten bestätigten diese Entscheidung», hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.

Moons Sicherheitsberater beschrieben die Einigung nach Angaben des Präsidialamts in Seoul als Wiederherstellung der «Raketen-Souveränität». Wie Südkorea künftig die Vereinbarung konkret umsetzen will, war zunächst unklar.

Die Richtlinien gingen auf ein Abkommen von 1979 zurück, wonach Südkorea die Reichweite seiner Raketen auf maximal 180 Kilometer anfangs beschränken musste, um im Gegenzug Raketen und Raketentechnologie aus den USA zu beziehen.

Beide Länder hatten in den vergangenen Jahren die Richtlinien angesichts des verschärften Konflikts um das Atom- und Raketenprogramm Nordkoreas mehrmals geändert, um die Regulierungen zu lockern. Die Reichweite für Militärraketen war zuletzt weiter auf maximal 800 Kilometer begrenzt. Die Beschränkung für das Gewicht der Sprengköpfe auf maximal 500 Kilogramm wurde jedoch aufgehoben.

Im vergangenen Jahr fielen auch die Einschränkungen für die Verwendung von Festtreibstoff für Trägerraketen weg. Die Vereinbarung bezog sich dabei auf Feststoffe für mehrstufige Raketen, die dem Transport von Nutzlasten in eine Erdumlaufbahn dienen. Festtreibstoff für Raketen verkürzt die Vorbereitungszeit für den Start. Die Einigung sicherte Südkorea die Möglichkeit, den Bau eigener Spionagesatelliten rascher umzusetzen.

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