Weltbevölkerung könnte 2100 mit 11 Milliarden Höhepunkt erreichen

Foto: epa/Philipp Guelland
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NEW YORK (dpa) - Die Zahl der Menschen auf der Welt wächst und wächst. Geburtenraten nehmen in vielen Ländern ab, das Durchschnittsalter steigt. Der neue UN-Bevölkerungsbericht gleicht seinem Vorgänger - aber in einer wesentlichen Schätzung haben die Experten ihre Prognose verändert.

Die Weltbevölkerung könnte um das Jahr 2100 einer Schätzung der Vereinten Nationen zufolge mit fast 11 Milliarden Menschen ihren Höhepunkt erreichen. Bis 2050 werde die Zahl der Menschen auf der Erde zunächst von derzeit 7,7 Milliarden auf 9,7 Milliarden anwachsen, hieß es in dem am Montag in New York veröffentlichten Bericht. 2017 waren die UN noch von rund 11,2 Milliarden Menschen 2100 ausgegangen, diese Prognose wurde nun allerdings aufgrund sinkender Geburtsraten in immer mehr Ländern leicht nach unten korrigiert. Der Bericht enthält keine Aussagen zur Entwicklung der Bevölkerungszahlen nach 2100.

Mehr als die Hälfte des Bevölkerungswachstums bis 2050 werde in 9 Ländern geschehen, heißt es in dem Bericht: Indien, Nigeria, Pakistan, Kongo, Äthiopien, Tansania, Indonesien, Ägypten und den USA. Die Bevölkerung in Afrika südlich der Sahara werde sich bis 2050 fast verdoppeln, in Nordamerika und Europa werde sie dagegen nur um rund zwei Prozent wachsen. Um 2027 werde Indien der Schätzung zufolge China als bevölkerungsreichstes Land überholen.

Die weltweite Durchschnittsgeburtenrate, die zwischen 1990 und 2019 bereits von 3,2 auf 2,5 gesunken ist, werde bis 2050 weiter auf statistische 2,2 Kinder pro Frau fallen. Die statistische Lebensdauer stieg zwischen 1990 und 2019 von 64,2 Jahren auf 72,6 - und werde bis 2050 auf 77,1 klettern. In den am schwächsten entwickelten Ländern der Erde liegt die Lebenserwartung allerdings immer noch rund sieben Jahre unter dem Durchschnitt, vor allem aufgrund von Krankheiten und Kriegen.

Das Durchschnittsalter der Weltbevölkerung nehme unterdessen weiter zu. 2050 werde jeder sechste Mensch auf der Erde älter als 65 sein, derzeit ist es jeder elfte. In Nordamerika und Europa könnte 2050 sogar bereits jeder vierte Mensch älter als 65 sein. 2018 hatte es weltweit erstmals mehr Menschen über 65 als Kinder unter 5 gegeben. Die Zahl der Menschen über 80 wird sich dem Bericht zufolge bis 2050 etwa verdreifachen - von 143 Millionen derzeit auf 426 Millionen.

Für den Weltbevölkerungsbericht, der bereits zum 26. Mal veröffentlicht wurde, haben Experten der UN Schätzungen aus 235 Ländern und Regionen ausgewertet.

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Jürgen Franke 21.06.19 15:09
Herr Ronaldo, um das Thema abzuschließen,
empfehle ich Ihnen gelegentlich sich die Irrtümer des Prof. Lesch anzusehen. Nicht alle Leser, die sich mit diesem Thema bisher hier beschäftigt haben, sind Ihrer Meinung und trotzdem bei gesundem Menschenverstand.
Ronaldo 20.06.19 15:13
Herr Franke - es geht nicht um Meinungen, sondern
um wissenschaftlich belegbare FAKTEN. Vielen Dank für ihren Hinweis, Behauptungen und Thesen auf ihre Beleghaftigkeit zu prüfen. Das Seminar "Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens" hatte ich bereits zu Anfang des 1. Semesters. Ich habe sogar noch das Handout da, dies könnte ich ihnen bei Bedarf gern zukommen lassen. Gern auch auf meine Kosten. Ihre erneut kolportierte Verschwörungstheorie fällt mit ihrem Statement glatt ins Wasser. Oder erklären Sie uns bitte, wie sie >99% aller Wissenschaftler weltweit korrumpieren wollen, ohne das dies auffliegt? Erklären sie uns das bitte!
Ein Appell an den gesunden Menschenverstand ist in keinster Weise beleidigend.
Jürgen Franke 20.06.19 10:27
Herr Ronaldo, es bleibt doch jedem
Menschen unbenommen, an das zu glauben, was er will. Gelegentlich empfehle ich Ihnen zu prüfen, von welchen Institutionen die Wissenschaftler bezahlt werden, die den Klimawandel propagieren. Wenn Sie das Forum verfolgt haben, werden Sie unschwer festgestellt haben, dass es auch hier andere Meinungen als die Ihre zu diesem Thema gibt. Nehmen Sie bitte auch zur Kenntnis, dass mir Ihre beleidigende Ausdrucksweise nicht sehr gefällt.
Ronaldo 20.06.19 00:59
Zur Info für Sie Herr Franke:
Es gibt auf dieser Welt keinen einzigen Wissenschaftler, keine einzige wissenschaftliche Institutuion, keine einzige Universität/Fachhochschule/Berufsakademie oder sonstige Lehranstalt, die davon ausgeht, dass der Klimawandel NICHT vom Menschen verursacht wurde und wird. Einzige Ausnahme: die Donald Trump-Universität auf Guantanamo.
Somit werden Sie lernen und verstehen müssen, dass ihre weltverschworenen und rechtsdrehenden Zweifel daran in die unterste Schublade des menschlichen Daseins gehören.
Zu meiner Zeit hätte es gehießen: Thema verfehlt, Setzen 6!
Jürgen Franke 19.06.19 10:22
Wenn sich die Bevölkerung in Afrika
verdoppelt, kann man sich unschwer vorstellen, weiche Völkerwanderung über das Mittelmeer auf Europa zukommt. Es ist nicht nachvollziehbar und unverantwortlich wie die Menschen durch den angeblich vom Menschen verursachten Klimawandel vom eigentlichen Problem, explodierender Menschheit abgelenkt wird.Die Zerstörung der Umwelt wird weiter zunehmen.
Volker Picard 18.06.19 14:24
Mich wundert nur,
dass in der Politik diese Entwicklung nicht als das wirkliche Problem der Menschheit diskutiert wird. Es geht in Deutschland nur noch um Klimaschutz, in den USA um wirtschaftliche Entwicklung, in Britannien um eine Begrenzung der Zuwanderung (Auslöser für den Brexit) und in Afrika um Kohle für die Oligarchen. Bei aller Fantasie kann ich mir eine gesunde Entwicklung dieses Planeten für die nächsten Jahrhunderte nicht mehr vorstellen. Unsere Generation hat großes Glück gehabt, noch eine Zeit des meist friedlichen Sozialverhaltens zu erleben, es gehört aber leider wirklich nicht viel Fantasie dazu, sich die Welt in 200 Jahren vorzustellen.