UN-Verhandlungen gehen in nächste Runde

​Für weniger Plastik 

Grafik: Vereinten Nationen
Grafik: Vereinten Nationen

OTTAWA: Wie wollen die Vereinten Nationen das weltweite Plastikproblem in den Griff bekommen? Eine Antwort darauf sollen Verhandlungen in Kanada liefern, an denen auch die deutsche Umweltministerin teilnimmt.

Die Verhandlungen über ein globales UN-Abkommen gegen Plastikverschmutzung gehen in der kanadischen Hauptstadt Ottawa in die vierte damit voraussichtlich vorletzte Verhandlungsrunde. Delegierte aus mehr als 170 Ländern werden am Dienstag (ab 19.15 Uhr MESZ) zu den sogenannten INC-4-Verhandlungen erwartet, die bis nächsten Montag dauern sollen. Für die Bundesregierung reist Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) an.

Die letzten Gespräche vor sechs Monaten endeten als Misserfolg. Lemke zeigte sich damals enttäuscht. Gescheitert sei eine Einigung an jenen Staaten, die auch in Zukunft von fossilen Geschäftsmodellen wie der Plastikproduktion profitieren wollten.

Umso wichtiger seien die Verhandlungen in Kanada, teilte die Umweltorganisation WWF in Deutschland mit. Denn bis Ende des Jahres wollen die UN eine Konvention erarbeiten, die die Verschmutzung durch Plastik bis 2040 massiv eindämmen soll. Ob das realistisch ist, wird sich nun zeigen. Die fünfte und letzte Verhandlungsrunde startet im November.

Die große Mehrheit von Staaten unterstütze ehrgeizige und rechtsverbindliche Regeln, sagte Florian Titze, WWF-Experte für internationale Politik. «Diese Mehrheit muss sich durchsetzen, damit das Abkommen bis zum Jahresende nicht nur steht, sondern auch wirksam ist.»

Nach UN-Angaben wurden seit den 1950er-Jahren 9,2 Milliarden Tonnen Plastik produziert - das entspricht in etwa dem Gewicht von 910.000 Eiffeltürmen. Der überwältigende Teil des Plastiks ende als Abfall auf Deponien oder in der Umwelt. Die allermeisten Kunststoffe bauten sich biologisch nicht ab. Das Material verbleibe oft in riesigen Müllstrudeln in den Weltmeeren.

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