GENF (dpa) - Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen (UN) hat die Freilassung zahlreicher Frauenrechtsaktivisten gefordert, die den Angaben zufolge illegal in Saudi-Arabien festgehalten werden.

Seit Mai seien mindestens 15 Menschen verhaftet worden, sagte eine Sprecherin des UN-Hochkommissars für Menschenrechte am Dienstag in Genf. Einige seien womöglich vorübergehend freigelassen worden, aber in vielen Fällen seien die Personen nicht auffindbar und niemand wisse, ob sie angeklagt oder in Gefängnissen festgehalten würden. Einigen Aktivisten könnten Haftstrafen bis zu 20 Jahren drohen, hieß es.

In Gewahrsam seien offenbar unter anderem Ludschain al-Hathlul, eine Ikone der Frauenfahrbewegung, sowie deren 80-jähriger Anwalt. Das UN-Menschenrechtsbüro rief die Regierung auf, die Menschenrechtsaktivisten unverzüglich und bedingungslos freizulassen.

Menschenrechtsexperten spekulieren, dass Saudi-Arabien mit der Verhaftungswelle angesichts jüngster Reformen Stärke demonstrieren wolle. So solle womöglich der Eindruck vermieden werden, dass etwa die Aufhebung des Fahrverbots für Frauen am 24. Juni eine Reaktion auf die Proteste von Aktivisten gewesen sei.