Ukrainekrieg: Neueste Meldungen am Samstag

Foto: epa/dpa Fotomontage
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Tote bei russischem Angriff in der Ukraine nahe Saporischschja

KIEW: Bei einem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Wilnjansk in der Region Saporischschja sind am Samstag nach offiziellen Angaben mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Weitere elf Personen, unter ihnen drei Kinder, seien bei dem Raketenangriff schwer verletzt worden, teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Plattform X mit. «Leider könnte die Zahl der Opfer noch steigen.»

Bei dem Angriff wurden nach Angaben des regionalen Militärverwalters Iwan Fjodorow ein nicht näher beschriebenes «Objekt der kritischen Infrastruktur» sowie mehrere Wohnhäuser beschädigt.

Erst am Vortag war die Industriestadt Dnipro angegriffen worden. Bei dem Raketenangriff starb mindestens ein Mensch, weitere zwölf wurden verletzt. «Unsere Städte und Kommunen leiden täglich unter diesen russischen Angriffen», klagte Selenskyj. Als Gegenmittel «vernichten wir die Terroristen dort, wo sie stehen, eliminieren russische Raketenabschussrampen, treffen sie mit weitreichenden Waffen und erhöhen die Zahl moderner Flugabwehrsysteme in der Ukraine», erklärte er.


Ukraine weist Vorwürfe aus Belarus über Provokationen zurück

KIEW: Die Ukraine hat Befürchtungen im Nachbarland Belarus über mögliche Vorstöße über die gemeinsame Grenze widersprochen. Die Ukraine stelle keine Bedrohung dar, sondern verstärke vielmehr ihre Verteidigungslinien entlang der Grenze, teilte am Samstag Grenzschutz-Sprecher Andrij Demtschenko in Kiew mit. Es gebe keine Provokationen. «Wahrscheinlich sind sie selbst verwirrt», wurde er von der Agentur Unian zitiert.

«Die eigentliche Bedrohung geht von Belarus aus, dort sind genug russische Truppen stationiert», sagte Andrij Kowalenko, Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation im Nationalen Sicherheitsrat. Vielmehr versuche das russische Militär damit, ukrainische Kräfte an der Grenze zu Belarus zu binden.

Die Grenztruppen der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik Belarus (früher Weißrussland) haben nach eigenen Angaben zusätzliche Einheiten an der Grenze zur Ukraine aufgestellt. Begründet wurde die Maßnahme mit angeblichen Spionage- und Sabotagevorbereitungen durch die Ukraine. Zudem soll nach Angaben aus Minsk ein Waffenversteck im Grenzgebiet gefunden worden sein. Zugleich gebe es Informationen darüber, dass in der Gegend russische Legionäre, die aufseiten Kiews kämpften, aktiv seien.

Belarus ist Russlands engster Verbündeter. Machthaber Alexander Lukaschenko ist wirtschaftlich, finanziell, politisch und militärisch stark vom Kreml abhängig. Zwar nimmt Minsk nicht offiziell am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine teil, doch bei Kriegsbeginn nutzten russische Truppen auch belarussisches Territorium für ihren Vorstoß auf die Ukraine.


Gouverneur: Fünf Tote nach Drohnenangriff

KURSK: Fast täglich berichtet das Moskauer Verteidigungsministerium über ukrainische Drohnenangriffe in russischen Grenzregionen. In der Region Kursk wurden nun Tote und Verletzte gemeldet.

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der russischen Region Kursk an der Grenze zur Ukraine sind nach Behördenangaben fünf Menschen getötet worden. Unter den Toten seien auch zwei kleine Kinder, teilte der Gouverneur des Gebiets Kursk, Alexej Smirnow, am Samstag mit. Demnach schlug der Flugkörper in dem Dorf Gorodischtsche in ein Wohnhaus ein. Zwei Schwerverletzte seien ins Krankenhaus gebracht worden. Die Region Kursk wird wie die anderen grenznahen Gebiete Brjansk, Belgorod und Rostow immer wieder von ukrainischer Seite angegriffen.

Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, dass in der Nacht zum Samstag in insgesamt vier russischen Regionen sechs angreifende Drohnen abgeschossen worden seien. Überprüfbar waren die russischen Behördenangaben nicht.

Die Ukraine greift in ihrem Abwehrkampf gegen den seit mehr als zwei Jahren andauernden russischen Angriffskrieg immer wieder auch russisches Gebiet an. Die Attacken richten sich nach ukrainischen Angaben gegen militärische Stellungen Russlands. Immer wieder werden aber auch zivile Objekte getroffen - etwa wenn Trümmer abgeschossener Drohnen zu Boden fallen. Die Folgen auf russischer Seite stehen in keinem Verhältnis zur hohen Zahl der Opfer und den massiven Zerstörungen durch die russischen Angriffe auf die Ukraine.

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