Ukraine dringt auf deutsche Patriot-Flugabwehrsysteme

BUKAREST: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat die Bundesregierung dazu aufgerufen, die Polen angebotenen Patriot-Flugabwehrsysteme an sein eigenes Land zu liefern. «Wenn Deutschland bereit ist, Patriots an Polen zu liefern, und Polen nichts dagegen hat, diese Patriots an die Ukraine zu übergeben, dann halte ich die Lösung für die Bundesregierung für offensichtlich», sagte Kuleba am Mittwoch am Rande eines Treffens mit den Kollegen von Nato-Staaten in Bukarest. Die Patriots seien eine «rein defensive Waffe» und die Ukraine sei bereit, sie auf die sicherste und effizienteste Art und Weise zu betreiben.

Man werde mit der Bundesregierung an diesem Thema arbeiten, fügte Kuleba hinzu. Die Ukraine brauche das System, um die Zivilbevölkerung und kritische Infrastruktur zu schützen.

Deutschland hatte zuvor in Reaktion auf den Einschlag einer vermutlich fehlgeleiteten Flugabwehrrakete in Polen angeboten, deutsche Flugabwehrbatterien vom Typ Patriot in Polen zu stationieren. Warschau regte dann aber eine Verlegung direkt ins Nachbarland an.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sagte am Mittwoch in Bukarest, es gebe einen kontinuierlichen Austausch mit den ukrainischen Freunden und mit de Nato, wie man die Selbstverteidigung der Ukraine stärken könne. Das gelte auch für die Luftverteidigung.

Baerbock verwies zudem darauf, dass Deutschland bereits moderne Flugabwehr-Systeme vom Typ Iris-T an die Ukraine liefere. Kuleba sagte zu dem Thema, die Ukraine wisse diese Entscheidung zu schätzen.

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