Tschechiens Präsident Zeman nach Sturz im Krankenhaus

Tschechiens Präsident Milos Zeman spricht während der Pressekonferenz in Belgrad. Foto: epa/Koca Sulejmanovic
Tschechiens Präsident Milos Zeman spricht während der Pressekonferenz in Belgrad. Foto: epa/Koca Sulejmanovic

PRAG: Sorge um den tschechischen Präsidenten Milos Zeman: Der 75-Jährige, der mit seinen Aussagen oft polarisiert, liegt nach einem Sturz im Krankenhaus. Nach Auskunft seines Sprechers ist ein notwendiger Eingriff wie erwartet verlaufen.

Der tschechische Präsident Milos Zeman ist nach einem Sturz ins Krankenhaus gekommen. Der 75-Jährige habe sich den rechten Arm gebrochen und müsse sich einer Operation unterziehen, sagte sein Sprecher Jiri Ovcacek am Dienstagabend der Agentur CTK. Am Mittwochmorgen hieß es dann, der Eingriff unter Vollnarkose im Prager Militärkrankenhaus sei normal verlaufen.

Zu dem Sturz kam es demnach, als Zeman nach dem Betrachten der Abendnachrichten im Fernsehen einige Schritte gehen wollte. Dabei sei er gestolpert. «Er hatte es abgelehnt, einen Gehstock zu verwenden oder sich von einem Personenschützer helfen zu lassen», berichtete sein Sprecher. Zeman leidet gemäß früheren Angaben an einer Neuropathie in den unteren Gliedmaßen. Das ist eine Nervenerkrankung, die Empfindungslosigkeit zur Folge hat.

Der Sprecher betonte, dass die Verletzung nicht lebensgefährlich sei. Zeman stehe im Kontakt mit seiner Familie und seinen Mitarbeitern. Er werde sein Programm während der Erholungsphase einschränken müssen. Der Gesundheitszustand des Politikers sorgt immer wieder für Schlagzeilen. In den sozialen Netzwerken stellten Kritiker bereits offen die Frage, ob der Präsident noch gesundheitlich in der Lage sei, sein Amt auszuüben.

Zeman war gerade erst aus einem zweiwöchigen Sommerurlaub zurückgekehrt. Am Dienstag hatte er den rechten Politiker Tomio Okamura auf der Prager Burg empfangen. Der 48-Jährige mit tschechischen und japanischen Wurzeln kämpft auf Wahlplakaten gegen «illegale Migration» und das «Diktat der EU».

Zeman steht seit März 2013 an der Spitze seines Landes. Anfang 2018 wurde er in direkter Wahl mit 51,4 Prozent der Stimmen für eine zweite fünfjährige Amtszeit bestätigt. Zuvor war der ehemalige Sozialdemokrat bereits von 1998 bis 2002 tschechischer Ministerpräsident gewesen. In der Flüchtlingskrise profilierte sich Zeman als Zuwanderungsgegner und Kritiker des Islams. Er gilt als freundlich gegenüber Russland und China.

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