Treffen von Exil-Iranern wegen Terrordrohung abgesagt

Foto: Freepik
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TIRANA: Wegen einer Terrordrohung haben die Veranstalter ein Treffen von Exil-Iranern in Albanien auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Maßnahme erfolgte auf Empfehlung der albanischen Regierung und der US-Botschaft in Tirana, berichtete das Portal «euronews.al» am Freitag. Das Treffen hätte am Samstag und Sonntag im Camp Aschraf 3 der iranischen Volksmudschaheddin in der Nähe der Hafenstadt Durres stattfinden sollen.

Die US-Botschaft hatte ihre Sicherheitswarnung bereits am Donnerstag auf ihrer Webseite veröffentlicht. «Die US-Regierung ist sich einer potenziellen Bedrohung bewusst, die auf den «Free Iran World Summit» abzielt, der am 23. und 24. Juli 2022 in der Nähe von Durres, Albanien, stattfinden soll», hieß es in der knappen Mitteilung.

Über Natur und Quelle der Bedrohung machte die US-Botschaft keine Angaben. Das Camp Aschraf 3 war auch schon in der Vergangenheit Ziel iranischer Bedrohungen. 2018 hatte Albanien deswegen den iranischen Botschafter und einen weiteren Diplomaten des Landes verwiesen.

Die Volksmudschaheddin hatten bis 2003 als bewaffnete Miliz vom benachbarten Irak aus gegen die Mullah-Herrschaft im Iran gekämpft. Nach dem US-Einmarsch im Irak und der Herausbildung einer eher iranfreundlichen politischen Führung im Irak wurde ihre Lage dort immer unhaltbarer.

Seit 2013 nimmt Albanien auf Wunsch der USA Angehörige der Volksmudschaheddin auf. Rund 2000 der unbewaffneten Ex-Milizionäre, die der Gewalt abgeschworen haben, leben seitdem im Camp Aschraf 3.

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