BRÜSSEL/TIRANA (dpa) - Nach dem Erdbeben mit mehr als 50 Toten soll Albanien von der EU 15 Millionen Euro Soforthilfe erhalten. Das kündigte die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, am Mittwoch in Brüssel an.
Die EU-Kommission werde für Albanien zudem eine Spendenkonferenz veranstalten und unter anderem 200 Helfer für den Wiederaufbau schicken, sagte von der Leyen. Ende November hatte ein Erdbeben der Stärke 6,4 den kleinen Balkanstaat erschüttert. Mehr als 50 Menschen starben, knapp 2000 Gebäude wurden beschädigt. Das Epizentrum lag rund 30 Kilometer westlich der Hauptstadt Tirana.
Die 15 Millionen Euro sollen aus dem Nachbarschaftsfonds der Staatengemeinschaft kommen. Dieser war der Kommission zufolge nach der Finanzkrise eingerichtet worden und soll die Volkswirtschaften der östlichen EU-Nachbarländer ankurbeln.
Albanien ist zwar kein EU-Mitglied, hofft aber auf den Beginn von Beitrittsgesprächen. Deren Aufnahme mit Albanien und auch mit Nordmazedonien war im Oktober von Frankreich, den Niederlanden und Dänemark verhindert worden - obwohl die EU-Kommission und die meisten anderen EU-Staaten die Bedingungen als erfüllt ansehen. Auch von der Leyen dringt auf den Beginn.