Tom Tailor verkauft Tochter Bonita an Niederländer

Foto: epa/Ulrich Perrey
Foto: epa/Ulrich Perrey

HAMBURG (dpa) - Die angeschlagene Hamburger Modekette Tom Tailor verkauft ihre kriselnde Tochterfirma Bonita.

Es habe eine Einigung mit der niederländischen Victory & Dreams International Holding als Käufer gegeben, gab Tom Tailor am Mittwoch bekannt. Zum Verkaufspreis machte das Unternehmen keine Angaben. Am Bonita-Hauptsitz in der nordrhein-westfälischen Stadt Hamminkeln sind laut einer Sprecherin 300 Mitarbeiter beschäftigt. Insgesamt hat Bonita demnach rund 3.000 Beschäftigte, was der Hälfte der Beschäftigten der gesamten Tom Tailor-Gruppe entspreche.

Ganz überraschend kam der Verkauf nicht. Bereits zuvor hatte das Management von Tom Tailor angekündigt, alle Optionen für Bonita zu prüfen. Tom Tailor hatte Bonita 2012 übernommen. Das Unternehmen, das auf Mode für Frauen ab 50 spezialisiert ist, verlor zuletzt aber fortlaufend Umsatz.

Die Aktie von Tom Tailor reagierte denn auch positiv auf die Nachricht von dem Verkauf und stieg im nachbörslichen Handel um gut 4 Prozent. Tom Tailor-Chef Heiko Schäfer sprach von einem «wichtigen Schritt» für die Unternehmensgruppe. «Wir schaffen damit klare Verhältnisse, setzen Kapazitäten frei und können uns künftig voll auf das profitable Wachstum der Kernmarke Tom Tailor konzentrieren.»

Derzeit will der Großaktionär Fosun aus China Tom Tailor zu einer Bewertung von rund 96 Millionen Euro übernehmen. Die Chinesen sind seit 2014 an Tom Tailor beteiligt. Fosun ist ein Industrie- und Handelskonglomerat in Privatbesitz mit Zentrale in Hongkong. Das Unternehmen hat in Europa schon mehrfach in die Textilbranche investiert und zum Beispiel im vergangenen Jahr die Mehrheit an dem österreichischen Textilhersteller Wolford übernommen.

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