Südkorea und Iran bestellen jeweilige Botschafter ein

Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol spricht während einer Zeremonie zum Beginn des neuen Jahres in Seoul. Foto: epa/Yonhap / Pool
Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol spricht während einer Zeremonie zum Beginn des neuen Jahres in Seoul. Foto: epa/Yonhap / Pool

SEOUL: Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol hat den Iran als Feind der Vereinigten Arabischen Emirate beschrieben und damit bei der Regierung in Teheran für Irritation gesorgt. Das Außenministerium in Seoul bestellte am Donnerstag den Botschafter Teherans in dem Bemühen ein, die Wogen zu glätten. Einen Tag zuvor hatte das iranische Außenministerium den Botschafter Seouls zu sich zitiert, um «einen starken Protest» gegen Yoons Bemerkungen zu übermitteln. In einer Mitteilung des Ministeriums wurden Yoons öffentliche Äußerungen als «zudringlich» beschrieben.

Bei einem Besuch südkoreanischer Soldaten, die in den Emiraten stationiert sind, hatte Yoon in dieser Woche die Beziehungen zwischen beiden Staaten in der Golfregion mit dem Verhältnis Südkoreas zu Nordkoreas verglichen. Wie Nordkorea der Feind Südkorea sei, sei der Iran der «Feind und die größte Bedrohung» der Emirate.

Yoons Äußerungen hätten für die Beziehungen Südkoreas zum Iran keine Bedeutung, sagte ein Sprecher des südkoreanischen Außenministeriums vor Journalisten in Seoul. Die Bemerkungen dürften nicht überinterpretiert werden. Sie sollten dazu dienen, die eigenen Soldaten in den Emiraten anzuspornen. Diese Position Seouls sei dem iranischen Botschafter mitgeteilt worden.

Irans Außenministerium hatte Yoon vorgeworfen, sich mit seinen Bemerkungen in «freundschaftliche Beziehungen» einzumischen und damit den Frieden in der Region zu unterminieren.

Die eigenen Beziehungen Seouls zu Teheran sind von einem Streit über gesperrte iranische Bankkonten belastet. Die Konten wurden in Südkorea infolge der US-Sanktionen gegen den Iran gesperrt. Das iranische Außenministerium warnte im Gespräch mit dem südkoreanischen Botschafter, Teheran werde die bilateralen Beziehungen überdenken, sollten die Dispute zwischen beiden Ländern nicht gelöst werden.

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