Militärübungen mit USA ohne Feldtraining geplant

Überreste des koreanischen Unabhängigkeitskämpfers werden repatriiert. Foto: epa/Yonhap
Überreste des koreanischen Unabhängigkeitskämpfers werden repatriiert. Foto: epa/Yonhap

SEOUL: Ungeachtet der Drohungen Nordkoreas wollen die Streitkräfte der USA und Südkoreas wieder ihre jährlichen Sommermanöver abhalten. Südkoreas Militär kündigte jedoch am Sonntag eine reduzierte Übung ohne Feldtraining an. Die Entscheidung sei auch unter Berücksichtigung der Corona-Pandemie sowie der «Bemühungen um eine Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel und der Friedensschaffung» getroffen worden, teilte der Generalstab mit. Unter Denuklearisierung verstehen beide Länder die Abrüstung des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms.

Die Kommandoübung soll den Angaben zufolge am Montag beginnen und neun Tage dauern. Im Mittelpunkt stünden Computersimulationen. Nur unbedingt notwendiges Personal werde daran teilnehmen. Die USA haben 28.500 Soldaten in Südkorea stationiert.

Nordkorea hatte mit Konsequenzen für den Fall gedroht, dass die Übungen im Nachbarland stattfinden. Pjöngjang wirft den USA regelmäßig vor, ihre Manöver mit Südkorea dienten Vorbereitungen für einen Angriff. Washington und Seoul bestreiten das.

Der Vizevorsitzende des Zentralkomitees der in Nordkorea herrschenden Arbeiterpartei, Kim Yong Chol, hatte zuletzt gedroht, Südkorea werde sich einer «ernsten Sicherheitskrise» ausgesetzt sehen. Zuvor hatte die einflussreiche Schwester des Machthabers Kim Jong Un, Kim Yo Jong, gedroht, Nordkorea werde seine Fähigkeiten zu mächtigen Präventivschlägen ausbauen.

In den vergangenen Jahren hatten die USA und Südkorea den Umfang einiger Übungen auch aus diplomatischen Gründen bereits reduziert. Die Verhandlungen über das Atomprogramm Nordkoreas kommen seit dem gescheiterten Gipfeltreffen Kim Jong Uns mit dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump im Februar 2019 in Vietnam nicht voran.

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Ingo Kerp 16.08.21 12:50
Jawohl, diese milit. Computerübung wird Konsequenzen haben, die Südkoreaner werden das schon sehen. Während sie friedlich schlafen, werden nordkoreanische Spezialisten über die Grenze kommen und die Lebensmittelläden plündern, damit die Bevoelkerung in N.Korea endlich was zu Knabbern hat.