Sudans Nachbarn wollen regelmäßige Treffen

Agypten initiiert ein Treffen, um eine Lösung des Sudan-Konflikts zu diskutieren. Foto: epa/Egyptian Presidency
Agypten initiiert ein Treffen, um eine Lösung des Sudan-Konflikts zu diskutieren. Foto: epa/Egyptian Presidency

KAIRO: Die Nachbarländer des Sudans planen regelmäßige Außenministertreffen zur Lösung des blutigen Machtkampfs in dem nordostafrikanischen Land. Das erklärten die Staats- und Regierungschefs der sieben Nachbarn des Sudans nach einem Treffen am Donnerstag in Ägyptens Hauptstadt Kairo.

Weitere konkrete Schritte für ein Ende der Gewalt im Sudan blieben jedoch aus. An dem Treffen hatten auch der Kommissionsvorsitzende der Afrikanischen Union sowie der Generalsekretär der Arabischen Liga teilgenommen. Eine Bestätigung über teilnehmende Vertreter der sudanesischen Armee und der RSF-Miliz gab es nicht.

Sudans nördlicher Nachbar Ägypten ist wegen des Machtkampfs unter anderem besorgt um die Sicherheit an der eigenen Landesgrenze. Vor den Kämpfen im Sudan flüchteten nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bisher rund 255.000 Menschen nach Ägypten, wo schätzungsweise vier Millionen Sudanesen leben. Experten bezweifeln aber, dass die Regierung in Kairo, anders als etwa Saudi-Arabien oder die Vereinigten Arabischen Emirate, genügend politisches Gewicht hat für eine erfolgreiche Vermittlung.

Bereits Anfang der Woche war ein Vermittlertreffen des ostafrikanischen Regionalbunds Igad in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba unter der Führung von Kenia, Dschibuti, Äthiopien und Südsudan weitgehend ergebnislos geblieben. Die sudanesische Armee hatte sich geweigert, an dem Treffen teilzunehmen, da sie den Vorsitz Kenias in der Vermittlerrunde nicht akzeptieren. Eine Vermittlerinitiative der USA und Saudi-Arabien war bereits vor Wochen gescheitert, nachdem die Konfliktparteien mehrmals verabredete Waffenruhen nicht eingehalten hatten.

Seit Monaten wird im Sudan ein lange schwelender Machtkampf zwischen dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten gewaltsam ausgetragen. Die Armee kämpft gegen die RSF-Miliz des ehemaligen Vizepräsidenten Mohammed Hamdan Daglo. Präsident Abdel Fattah Al-Burhan und Daglo hatten 2019 noch gemeinsam die Langzeitherrschaft von Diktator Omar al-Baschir beendet. Den versprochenen Übergang zur Demokratie zögerten beide allerdings hinaus.

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