Scholz rechnet mit Wiederwahl von der Leyens

​EU-Spitzenposten 

Olaf Scholz, Bundeskanzler, nimmt an der wöchentlichen Kabinettssitzung der Bundesregierung im Kanzleramt in Berlin teil. Foto: epa/Filip Singer
Olaf Scholz, Bundeskanzler, nimmt an der wöchentlichen Kabinettssitzung der Bundesregierung im Kanzleramt in Berlin teil. Foto: epa/Filip Singer

BARI: Bundeskanzler Olaf Scholz signalisiert indirekt Unterstützung für eine zweite Amtszeit von Ursula von der Leyen als Chefin der EU-Kommission. Einer Frage zu Meloni weicht er aus.

Bundeskanzler Olaf Scholz rechnet damit, dass Ursula von der Leyen EU-Kommissionspräsidentin bleibt. «Natürlich ist klar, dass nach dem Ergebnis der Wahlen alles dafür spricht, dass es eine zweite Amtszeit geben kann von Ursula von der Leyen», sagte der SPD-Politiker am Samstag beim G7-Gipfel in Bari in einem Interview mit Welt TV und anderen Medien des Axel-Springer-Konzerns. Der Kanzler verwies dabei auch darauf, dass der Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP nicht dagegen spricht, eine weitere Amtszeit der CDU-Politikerin von der Leyen zu akzeptieren.

Scholz sagte weiter, ihm sei es wichtig, dass sich die künftige Kommissionspräsidentin im Europäischen Parlament auf die traditionellen demokratischen Parteien stützen könne und nannte konkret die Christdemokraten, die Sozialdemokraten und die Liberalen. Das könne nach dem Wahlergebnis in Europa funktionieren.

Der Frage, ob es gerechtfertigt sei, die italienische Ministerpräsidentin und G7-Gastgeberin Giorgia Meloni als «Postfaschistin» zu bezeichnen, wich Scholz aus. «Sie steht politisch da, wo sie steht, ganz rechts im politischen Spektrum», sagte er.

Zum Zeitplan für die künftige Besetzung der EU-Spitzenämter sagte Scholz: «Alle sind sich sehr einig, dass wir ganz schnell alle diese Fragen in einem Rutsch entscheiden werden.» Am Montagabend wollen die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten bei einem Sondergipfel in Brüssel über das Thema beraten.

Neben dem Kommissionsvorsitz geht es dabei nach Angaben von Scholz um den Posten des EU-Ratspräsidenten und EU-Außenbeauftragten. Als möglicher Kandidat für den Ratschef-Posten gilt der frühere portugiesische Regierungschef António Costa, als mögliche Kandidatin für das Amt des Außenbeauftragten die estnische Regierungschefin Kaja Kallas. Costa gehört wie Kanzler Scholz der Parteienfamilie der Sozialisten und Sozialdemokraten an, Kallas ist wie der französische Präsident Emmanuel Macron bei den Liberalen.

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Jürgen Franke 17.06.24 12:46
Es ist schon bedauerlich,
was aus dieser SPD geworden ist. Aber auch die, leider ziemlich ungebildeten, Funktionäre wurden auf Parteitagen gewählt.
Hans-Dieter Volkmann 16.06.24 19:00
Helge Fitz 16.06.24 18:30
Wenn Sie Recht haben, mit den Pseudochristen, dann ist das auch so. Das Vorbild hat jede Tätigkeit in Amt und Politik abgelehnt. Nicht einmal der Papst nimmt sich ein Beispiel daran.
Helge Fitz 16.06.24 18:30
Pseudochristen. bestimmen Europas Sicherheitsploitik. Gott steh uns bei !
Ingo Kerp 16.06.24 14:50
Wenn auch die thailändische Regierung nicht unbedingt den Idealvorstellungen vieler Menschen entsprechen mag, so ist es dennoch beruhigend hier zu leben. Außer dem Immigration-Office gibt es für Expats keine Berührungspunkte behoerdlicherseits und die sind, insgesamt gesehen, einfach und schnell erledigt. Die europäischen Befindlichkeiten und insbesondere die innerhalb der EU sind wahrlich nicht einheitlich und jeder kocht gerne sein eigenes Süppchen. Da ist es sehr beruhigend, als Expat davon nicht mehr berührt zu werden und das Ganze aus der Ferne anzuschauen, ohne persoenliche Betroffenheit.