Stolz und Emotionen für ein ganzes Land: Rios Medaillen-Debütanten

 Die Nationalmannschaft der Fidschi-Inseln gewann die erste olympische Gold-Medaille im Rugby seit 1924. Foto: epa/Yoan Valat
Die Nationalmannschaft der Fidschi-Inseln gewann die erste olympische Gold-Medaille im Rugby seit 1924. Foto: epa/Yoan Valat

RIO DE JANEIRO (dpa) - Für die Medaillengewinner bei Olympia ist ihr Erfolg etwas sehr besonderes. Manchmal macht er auch noch ein ganzes Land glücklich und stolz. Mehrere Nationen feierten in Rio ihre erste Medaille.

Es fließen Tränen des Glücks, die Athleten durchleben emotionale Momente, Staatspräsidenten gratulieren und rufen sogar neue Feiertage aus: Der allererste Medaillen-Gewinn bei Olympia ist für viele Länder ein riesiger Glücksmoment. Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro trugen sich gleich mehrere Nationen mit ihren Siegern in die Geschichte der Spiele ein:

KOSOVO: Tränen der Freude flossen bei Majlinda Kelmendi, nachdem die Judoka die allererste Gold-Medaille für das Kosovo erkämpft hatte. «Ich wollte einfach nur weinen, es war so besonders», sagte die 25-Jährige über den Moment der Siegerehrung, als erstmals ihre Hymne erklang. Den Kindern im Kosovo will Kelmendi ein Vorbild sein.

VIETNAM: Die erste Gold-Medaille für Vietnam - ein unvergessliches Erlebnis, vor allem für Xuan Vinh Hoang. «Gold zu gewinnen, ist eine Erinnerung für das ganze Leben. Ich werde das nie vergessen», sagte Hoang, der mit der Luftpistole über die Zehn-Meter-Distanz siegte.

JORDANIEN: Er bekam sogar einen Anruf des Prinzen von Jordanien: Taekwondo-Athlet Ahmad Abughaush eroberte in Rio das allererste Edelmetall für Jordanien - und dann gleich Gold. «Der Prinz hat mir gratuliert und mir gesagt, dass die Menschen in Jordanien Freudentränen für mich vergießen», berichtete er. «Es ist ein unglaubliches Gefühl, die allererste Medaille für sein Land zu gewinnen», sagte der 20-Jährige, der strahlend mit Medaille posiert.

PUERTO RICO: Sie war nur Weltranglisten-34. und reiste als krasse Außenseiterin nach Rio - am Ende hatte Monica Puig die Gold-Medaille erobert. Im Finale besiegte die Tennisspielerin aus Puerto Rico die Deutsche Angelique Kerber. Für die 22-Jährige ein emotionaler Moment, vor allem die Hymne nach der Siegehrung: «Wenn ich aufgehört hätte, zu weinen, hätte ich wahrscheinlich angefangen, mitzusingen», sagte sie. «Aber ich konnte nicht. Ich habe die ganze Zeit geschluchzt.»

FIDSCHI: Am Ende gratulierte sogar der Gegner: Die Nationalmannschaft der Fidschi-Inseln gewann die erste olympische Gold-Medaille im Rugby seit 1924 - und die erste überhaupt für den kleinen Inselstaat. Mit 43:7 besiegte Fidschi im Finale Großbritannien. In der Heimat wurde zu Ehren des Nationalteams sogar ein neuer Feiertag eingeführt.

IRAN: Sie ist die erste Frau, die in der iranischen Sportgeschichte eine Olympia-Medaille gewonnen hat: Taekwondo-Kämpferin Kimia Alisadeh bekam sogar Glückwünsche von Irans Präsident Hassan Ruhani. «Meine Tochter Kimia. Du hast ganz Iran, besonders die Frauen, glücklich gemacht», twitterte Ruhani. Insgesamt hatte der Iran in Rio bis zum vorletzten Tag dreimal Gold und viermal Bronze geholt.

SINGAPUR: Zweimal Silber und zweimal Bronze gab es für Singapur vor den Spielen 2016 schon - nun kam das erste Gold dazu. Gewonnen hat es Joseph Schooling, ein 21 Jahre alter Schwimmer. Und das ausgerechnet gegen sein großes Vorbild Michael Phelps über 100 Meter Schmetterling. «Ich fühle mich geehrt und privilegiert, die Chance zu haben, gegen ihn zu schwimmen», sagte der Olympiasieger bescheiden.

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