Russland und Saudi-Arabien wollen Öl-Limit von Opec+ verlängern

Foto: epa/Lisi Niesner
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OSAKA (dpa) - Die ölreichen Staaten Russland und Saudi-Arabien setzen sich für eine Verlängerung des Produktionslimits der Opec und anderer Staaten um weitere sechs bis neun Monate ein.

Er habe dies bei Gesprächen mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman vereinbart, sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Samstag vor Journalisten nach dem G20-Gipfel im japanischen Osaka. Die Vereinbarung habe eine gewisse Bedeutung für den Ölmarkt. Die Fördermenge solle auf dem bisherigen begrenzten Niveau bleiben. «Für welchen Zeitraum - darüber denken wir noch nach, sechs oder neun Monate. Womöglich neun Monate», sagte Putin.

Das Limit gilt seit Jahresbeginn und endet an diesem Wochenende. Der russische Energieminister Alexander Nowak sagte der Agentur Interfax zufolge, dass sich bei den am Montag beginnenden Opec-Beratungen oder am Dienstag entscheiden werde, ob das Ölkartell Opec und weitere Staaten mitzögen. Auch andere Staaten hätten auf dem G20-Gipfel für eine Verlängerung der reduzierten Förderung plädiert. Nowak sprach sich dafür aus, die Vereinbarung gleich um neun Monate zu verlängern, damit sie auch über den Winter gilt.

Gekürzt wurde die Fördermenge zuletzt um 1,2 Millionen Barrel Öl pro Tag - im Vergleich zur geförderten Menge im Oktober. Davon entfallen 800 000 Barrel auf die 14 Staaten der Opec und 400.000 Barrel auf zehn weitere kooperierende Staaten. Das Format nennt sich Opec+. Ein Barrel entspricht 159 Litern.

Die Vereinbarung trage zur Stabilität auf den Ölmärkten bei und ermögliche ein Wachstum der russischen Wirtschaft und der Weltwirtschaft, sagte der Moskauer Finanzmarktexperte Kirill Dmitrijew. Die Rohstoffmacht Russland finanziert ihren Haushalt zu großen Teilen über die Einnahmen aus dem Ölgeschäft und will deshalb einen niedrigen und stark schwankenden Preis für das schwarze Gold verhindern.

Energieminister Nowak sagte, dass ein solches koordiniertes Vorgehen wie mit dem Kronprinzen angesichts vieler Unsicherheiten auf den Märkten der Schlüssel für Stabilität sei. Analysten hatten bereits damit gerechnet, dass Opec+ die Vereinbarung verlängert.

Die Opec-Staaten stellen fast ein Drittel des weltweiten Ölangebots, die große Runde der Opec+ stellt gemeinsam fast die Hälfte.

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