BANGKOK: Am Donnerstagmorgen brodelte die Gerüchteküche um die strengeren Anforderungen für die Verlängerung des Rentnervisums in Form des Nachweises eines festen Bankguthabens nach einem Bericht des in Pattaya ansässigen Radiosenders Fabulous 103 FM gewaltig. Dass der Paukenschlag ausgerechnet noch am späten Nachmittag des selben Tages erfolgen würde hätte wohl niemand gedacht.
Auf einer Pressekonferenz ließ die thailändische Einwanderungsbehörde am Donnerstag verlautbaren, dass eine große Änderung der finanziellen Voraussetzungen für die Verlängerung das sogenannte Rentnervisum erforderlich sei. Die neuen Anforderungen wurden in der Polizeiverordnung Nr. 35/2561 veröffentlicht: Ausländer, die sich für die Verlängerung ihres Rentnervisums mit dem Nachweis eines Guthabens von mindestens 800.000 Baht auf einem thailändischen Bankkonto oder durch die Kombination von Bankguthaben und monatlichem Einkommen (Rente) bewerben, müssen fortan 800.000 Baht drei Monate nach der Visumverlängerung auf dem Bankkonto vorweisen können sowie 400.000 Baht in den darauf folgenden Monaten. Auch zwei Monate vor der Bewerbung müssen 800.000 Baht auf dem Konto nachgewiesen werden können.
Nachfolgend die neuen Anforderungen für die Verlängerung eines Rentnervisums gemäß der Polizeiverordnung Nr. 35/2561:
(1) Die erteilte Aufenthaltsgenehmigung muss ein Non-Immigrant Visa sein
(2) Der Ausländer muss 50 Jahre oder älter sein.
(3) Nachweis eines Monatseinkommens von mindestens 65.000 Baht
oder:
(4) Der Ausländer muss mindestens 2 Monate vor der Bewerbung und mindestens 3 Monate nach der genehmigten Verlängerung des Visums ein Guthaben von mindestens 800.000 Baht auf dem Konto einer thailändischen Bank vorweisen können. Nach Beendigung der ersten drei Monate nach der Visaerteilung kann sich der Ausländer einen Teil der Einlage nach erteilter Genehmigung auszahlen lassen. Das restliche Guthaben darf jedoch nicht weniger als 400.000 Baht betragen.
oder:
(5) Ein Jahreseinkommen und Kontoguthaben bei einer thailändischen Bank von mindestens 800.000 Baht bis zum Tag der Antragstellung. Der Betrag muss vor der Antragstellung und nach der Visaerteilung auf dem Konto bleiben. Der Ausländer kann unter den gleichen Bedingungen wie in Punkt (4) eine Auszahlung vornehmen.
Die neue Anforderung, ein Guthaben von mindestens 400.000 Baht drei Monate nach der Visaerteilung auf einem thailändischen Bankkonto zu halten gilt ab dem 1. März 2019.
(6) Für Ausländer, die vor dem 21. Oktober 1998 in das Königreich eingereist sind und denen fortlaufend der Aufenthalt für den Ruhestand im Königreich genehmigt wurde, gelten folgende Kriterien:
- (a) muss mindestens 60 Jahre alt sein oder älter und ein festes Einkommen mit einem Guthaben auf dem Konto einer thailändischen Bank von mindestens 200.000 Baht in den letzten drei Monaten vorweisen können oder ein monatliches Einkommen von nicht weniger als 20.000 Baht.
- (b) wenn der Ausländer unter 60 Jahre alt, jedoch nicht jünger als 55 Jahre ist, muss er ein festes Einkommen mit einem Guthaben auf dem Konto einer thailändischen Bank von mindestens 500.000 Baht in den letzten drei Monaten vorweisen können oder ein monatliches Einkommen von nicht weniger als 50.000 Baht.
Mit den verschärften gesetzlichen Anforderungen für die Verlängerung eines Rentnervisums will die Immigration der Praxis ein Ende setzen, dass Ausländer, die finanziell nicht in der Lage sind, die 800.000 Baht Bankguthaben als Sicherheit aufzubringen, die Dienste Dritter in Anspruch nehmen. So kündigte der nationale Chef der thailändischen Immigration Generalmajor Surachate Hakpal bei seinem Amtsantritt im Oktober 2018 an, entschieden gegen Agenten vorgehen zu wollen, die Dokumente für die Beantragung oder Verlängerung eines Visums für Ausländer fälschen.
Update/ Anm. d. Red.: Auf der Webseite der thailändischen Einwanderungsbehörde kann der genaue Wortlaut der Polizeiverordnung 35/2561 auf Thailändisch nachgelesen werden.
* Dieser Artikel wird von der Redaktion fortlaufend aktualisiert, wenn die Informationslage eindeutiger ist bzw. Unklarheiten behoben werden können.
Hatte jedoch bereits zuvor die (in Thai verfasste) Polizeiverordnung meiner Frau zum lesen gegeben um Missverstaendnisse zu vermeiden.
Da ich das Guthaben von 800000THB fuer die "Jahresvisa Verlaengerung" nie (bereits laenger als 10 Jahre in Thailand lebend) unterschritten habe, hat laut Aussage (nach Orginal Thaitext lesend) meiner Frau die neue Regelung keine Auswirkungen auf unsere Familie.
Persoenlich habe ich diese "Einlage" sowieso immer als erste Absicherung (quasi als Todesfallversicherung) fuer meine Thaifamilie gesehen und weniger als eine "Auflage" der Thai Regierung.
Fuer weitere Informationen zum Thema (wie z.B. Sonderfaelle Heiratsvisum etc.) bin ich dennoch dankbar, da ich des oefteren von anderen aelteren Expaten (ohne PC) dannach gefragt werde, um eine einigermassen korrekte Auskunft zu geben zu koennen.