Rebellen bestreiten Verwicklung in Anschlag auf Kaserne

Die Autobombe explodiert in einer Einrichtung der 30. Armeebrigade in Cucuta. Foto: epa/Nicolas Galeano
Die Autobombe explodiert in einer Einrichtung der 30. Armeebrigade in Cucuta. Foto: epa/Nicolas Galeano

CÚCUTA: Zwei Tage nach einem schweren Bombenanschlag auf einen Militärstützpunkt im Osten Kolumbiens hat die linke Guerillaorganisation ELN ihre Verwicklung in den Angriff bestritten. «Wir erlauben uns mitzuteilen, dass keine Einheit der Nationalen Befreiungsarmee etwas mit der Attacke auf die 30. Brigade in Cúcuta am 15. Juni zu tun hatte», hieß es in einem am Donnerstag veröffentlichten Video der Rebellengruppe.

Am Dienstag war auf der Militärbasis in Cúcuta eine Autobombe explodiert. 36 Menschen wurden bei dem Anschlag verletzt, drei von ihnen schwer. Zum Zeitpunkt des Angriffs waren auch einige US-Soldaten auf dem Gelände. Sie trainierten dort gemeinsam mit einer kolumbianischen Einheit.

Der Stützpunkt der 30. Brigade in Cúcuta ist die wichtigste Militärbasis im Nordosten Kolumbiens. Von dort werden die Einsätze gegen die Rebellengruppe ELN und die verbliebenen Splittergruppen der Guerillaorganisation Farc koordiniert. In der Region an der Grenze zu Venezuela sind auch zahlreiche kriminelle Gruppen aktiv.

Die Ermittler hatten die marxistisch-leninistische Nationale Befreiungsarmee (ELN) zunächst als Hauptverdächtige ausgemacht. Die Regierung lobte für Hinweise auf die Täter oder Drahtzieher eine Belohnung von 500 Millionen Pesos (110.000 Euro) aus.

Im Januar 2019 hatte die ELN einen Bombenanschlag auf eine Polizeiakademie in der Hauptstadt Bogotá verübt. 22 Menschen wurden damals getötet. Die kolumbianische Regierung brach daraufhin die Friedensgespräche mit der Guerillaorganisation ab. Die ELN hat rund 5000 Kämpfer. Sie verübt vor allem im Osten Kolumbiens Anschläge und nimmt auch immer wieder Geiseln.

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