Razzia bei Perus Präsidentin

Boluarte sieht «systematische Schikane»

Perus Präsidentin Dina Boluarte in San Francisco. Foto: epa/John G. Mabanglo
Perus Präsidentin Dina Boluarte in San Francisco. Foto: epa/John G. Mabanglo

LIMA: Perus Präsidentin Dina Boluarte hat die Durchsuchung ihres Hauses wegen des Verdachts auf unrechtmäßige Bereicherung als «diskriminierend und verfassungswidrig» zurückgewiesen. «Ich respektiere die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft», sagte Boluarte auf einer Pressekonferenz am Samstag. Die Art und Weise, in der dies geschehe, lehne sie jedoch ab.

Ein Richter habe die Razzia am späten Freitagabend (Ortszeit) im Zuge einer Steuerprüfung im sogenannten Rolex-Fall angeordnet, berichtete die Zeitung «El Comercio». Dabei geht es um die ungeklärte Herkunft mehrerer Rolex-Luxusuhren. Der Durchsuchungsbefehl galt demnach für Boluartes Grundstück im Stadtteil Surquillo in der Hauptstadt Lima sowie für ein auf sie zugelassenes Fahrzeug. Ein vom Sender RPP veröffentlichtes Video zeigt Polizisten, wie sie eine Tür mit einem Rammbock aufbrechen. Das Staatsoberhaupt soll zu dem Zeitpunkt im Regierungspalast gewesen sein.

Über die Herkunft der Rolex-Luxusuhren hatte Boluarte auf Anraten ihres Anwalts keine Erklärung abgegeben. Sie werde den Sachverhalt vor der Staatsanwaltschaft klären. Der Presse warf sie eine «systematische Schikane» ihrer Person vor. «Seit wann interessiert es einen Teil der Presse, was eine Präsidentin oder ein Präsident trägt oder nicht trägt?», sagte sie. «Ich hoffe und möchte glauben, dass es sich nicht um ein sexistisches oder diskriminierendes Thema handelt.»

Boluarte ist seit Dezember 2022 Übergangspräsidentin. Zuvor war Präsident Pedro Castillo vom Parlament nach dem Versuch einer Kongressauflösung seines Amtes enthoben worden.

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