Neues aus der Raumfahrt am Samstag

Foto: Pixabay/Nasa-imagery
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«Marsbewohner gesucht»: Nasa plant nächste einjährige Simulation

HOUSTON: Wer schon immer mal ein ganzes Jahr lang auf einem Mars-Simulationsgelände verbringen wollte - und strenge Voraussetzungen erfüllt - der kann sich jetzt bei der Nasa als «Marsbewohner» bewerben.

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa sucht «Marsbewohner» für eine einjährige Simulation des Lebens auf dem roten Planeten. Vier Freiwillige sollen ab Frühjahr 2025 zwölf Monate im «Mars Dune Alpha» im texanischen Houston verbringen, einem rund 160 Quadratmeter großen, dem Mars nachempfundenen Simulationsgelände, wie die Nasa am Freitag mitteilte. Dort sollen die Teilnehmer sich unter anderem um Ernte, Wohnbereich, Maschinen und Instandhaltung kümmern, sowie Sport machen. Es handelt sich bereits um die zweite solche Simulation, die Teil des Nasa-Programms «Chapea» ist, das Missionen auf den Mars vorbereiten soll.

Bewerben kann sich bis zum 2. April, wer einen naturwissenschaftlichen Universitätsabschluss und mindestens 1000 Flugstunden vorzuweisen hat, hieß es von der Nasa. Außerdem müssten Bewerber und Bewerberinnen zwischen 30 und 55 Jahre alt sein, «gesund und motiviert», nicht rauchen und die US-amerikanische Staatsbürgerschaft oder eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung haben. Der Einsatz werde kompensiert.


Japan startet nach Fehlschlag neue Trägerrakete

TANEGASHIMA: Japan hat nach einem ersten Fehlschlag erfolgreich seine neue Trägerrakete H3 gestartet. Die Rakete hob am Samstag vom Weltraumbahnhof Tanegashima im Südwesten des fernöstlichen Inselreichs mit einer Satellitenattrappe sowie zwei winzigen Satelliten an Bord ab. Mit dem Neustart will die japanische Raumfahrtagentur Jaxa Zweifel an der Zuverlässigkeit der neuen Trägerrakete ausräumen. Die Rakete sei nach dem erfolgreichen Start in ihre geplante Umlaufbahn eingetreten, hieß es.

Bei einem ersten Startversuch im vergangenen Jahr hatte der Antrieb der zweiten Raketenstufe nicht gezündet. Da die Mission keine Aussicht auf Erfolg hatte, war wenige Minuten nach dem Abheben die Selbstzerstörung der Trägerrakete ausgelöst worden. Die H3 ist Nachfolger der zuverlässigen H2A-Rakete und Japans erste Neuentwicklung einer eigenen großen Trägerrakete seit rund 30 Jahren. Die H3 gilt als leistungsstärker, billiger und sicherer als die H2A, die im Geschäftsjahr 2024, das am 1. April beginnt, ausgemustert werden soll.

Der Fehlschlag im vergangenen Jahr erfolgte nach einer Reihe von Verzögerungen bei der Entwicklung der Rakete. Für die am Samstag gestartete Rakete Nummer 2 wurde nach den Problemen mit der ersten Rakete das Zündsystem verbessert, wie die Raumfahrtagentur Jaxa bekannt gab. Japan will mit der neuen Trägerrakete H3 im lukrativen und zunehmend umkämpften Geschäft mit Satellitenstarts stärker Fuß fassen. Zudem soll die über acht Jahre hinweg entwickelte Rakete im Rahmen des von den USA geführten Artemis-Programms einen unbemannten Frachttransporter zur Internationalen Raumstation ISS schicken.

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