Neues aus dem Ausland am Sonntag

Foto: Rüegsegger
Foto: Rüegsegger

Wanderer aus Stuttgart in Tirol in den Tod gestürzt

WÄNGLE: Ein Mann aus Stuttgart ist bei einem Absturz in den österreichischen Alpen ums Leben gekommen. Wie die Polizei in Tirol am Sonntag berichtete, brach der 43-Jährige am Vortag allein zu einer Tour auf die Schneidspitze im Gebiet von Wängle auf. In einer Videobotschaft berichtete er seinen Verwandten, dass er die Wanderung knapp unterhalb des etwa 2000 Meter hohen Gipfels abbreche und umkehren werde.

Nachdem der Wanderer am Samstag nicht zurückgekehrt war, alarmierte seine Familie die Polizei. Am Sonntag entdeckte die Besatzung eines Polizeihubschraubers den toten Vermissten in steilem Gelände unterhalb des Gipfels nahe der Grenze zu Bayern. Aufgrund der Spuren geht die Polizei davon aus, dass er auf einem Schneefeld ausgerutscht und über rund 150 Meter abgestürzt war.


Schüler bei Paris erschlagen - Vier junge Männer in U-Haft

VIRY-CHÂTILLON: Nach dem gewaltsamen Tod eines 15-jährigen Schülers in einem Pariser Vorort hat die Staatsanwaltschaft vier junge Männer unter Mordverdacht in Untersuchungshaft genommen. Dabei handelt es sich um einen 20-Jährigen sowie drei 17-Jährige, wie französische Medien am Sonntagabend unter Verweis auf die Staatsanwaltschaft berichteten. Die Männer sollen den Schüler auf dem Heimweg von der Schule in Viry-Châtillon brutal zusammengeschlagen und bewusstlos zurückgelassen haben. Er starb am Folgetag in einer Pariser Klinik. Unter den mutmaßlichen Tätern befinden sich zwei Brüder, wie der Sender BFMTV berichtete.

Das Motiv für die brutale Tat, die Frankreich schwer erschütterte und viele Reaktionen von Politikern nach sich zog, hängt nach den Ermittlungen mit der jüngeren Schwester der Brüder zusammen. Die beiden sollen erfahren haben, dass die Schwester sich mit dem späteren Opfer zu sexuellen Themen ausgetauscht haben soll, der Jugendliche habe sich angeblich auch mit den Kontakten zu der Schwester gebrüstet, sagten Fahnder dem Sender BFMTV. Die Brüder hätten demnach um den Ruf der Schwester und ihrer Familie gefürchtet und dem Schüler daraufhin gemeinsam mit den beiden anderen mutmaßlichen Mittätern aufgelauert. Drei der vier Festgenommenen sind der Justiz bereits wegen diverser Delikte bekannt.

Gegen die 15-jährige Schwester leitete die Staatsanwaltschaft Ermittlungen ein, weil sie das Verbrechen vorsätzlich nicht verhindert haben soll. Es gebe starke Anhaltspunkte, dass sie gewusst habe, was die Brüder vorhatten und dennoch nicht eingeschritten sei. Die Jugendliche sei in eine Erziehungseinrichtung eingewiesen worden.


Tui-Aktie kehrt nach Frankfurt zurück

FRANKFURT AM MAIN: Der weltgrößte Reisekonzern Tui kehrt am Montag mit der Hauptnotiz seiner Aktie an die Börse in Frankfurt zurück.

Den Handelsstart im regulierten Prime Standard wollen Konzernchef Sebastian Ebel und Finanzvorstand Mathias Kiep am Vormittag mit der traditionellen Börsenglocke einläuten. Der Konzern hatte die Hauptnotierung seiner Aktie Ende 2014 nach London verlegt. Die Rückkehr nach Frankfurt soll nun den Einzug in den MDax ermöglichen, den deutschen Index für mittelgroße Unternehmen. Bereits im Juni rechnet der Konzern aus Hannover mit einer Aufnahme in den Index. Die Aktionäre hatten den Wechsel des Börsenstandorts im Februar mit großer Mehrheit beschlossen.


Vier Umweltaktivisten sollen im Iran zum Zuckerfest begnadigt werden

TEHERAN: Anlässlich des islamischen Zuckerfestes am Ende des Fastenmonats Ramadan sollen vier renommierte iranische Umweltaktivisten nach fast sechs Jahren Haft begnadigt werden. Das gab der Anwalt der vier Aktivisten, Hodschat Kermani, am Sonntag laut Nachrichtenportal Khabar-Online bekannt. Es ist laut Kermani jedoch noch unklar, ob alle vier dauerhaft freikommen - oder ob bei einigen nur deren Haftstrafe reduziert wird.

Der iranische Geheimdienst hatte den vier Aktivisten 2018 vorgeworfen, unter dem Deckmantel des Umweltschutzes geheime Informationen über sensible Einrichtungen ans Ausland weitergeleitet und daher Spionage und Hochverrat begangen zu haben. Obwohl die Vorwürfe nie bewiesen wurden, bekamen die vier lange Haftstrafen bis zu acht Jahren.

Aus Anlass des Zuckerfestes am Mittwoch sollen neben den vier Umweltaktivisten auch über 2000 weitere Gefangene begnadigt werden. Außerdem sollen 29 bereits gefällte Todesurteile in Haftstrafen umgewandelt werden. Der entsprechende Revisionsantrag der Justizbehörde ist Medienberichten zufolge bereits von Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei genehmigt worden. Chamenei hat laut iranischer Verfassung das letzte Wort in allen wichtigen und strategischen Belangen des Landes


Gründer von World Central Kitchen über den Krieg im Gazastreifen

«Dies scheint kein Krieg gegen den Terror zu sein. Dies scheint kein Krieg zur Verteidigung Israels mehr zu sein. Im Moment scheint es wirklich ein Krieg gegen die Menschheit selbst zu sein.»

(Der Gründer der Hilfsorganisation World Central Kitchen, José Andrés, am Sonntag in einem Interview mit dem US-Fernsehsender ABC, nachdem sieben Mitarbeiter der Organisation vor mehreren Tagen durch einen israelischen Luftangriff im Gazastreifen getötet wurden.)


AfD-Chef Chrupalla hält vorerst an Kandidat Bystron fest

BERLIN: Der AfD-Fraktionsvorsitzende Tino Chrupalla sieht bislang keine Veranlassung, wegen der Affäre um eine russische Desinformationskampagne und mögliche verdeckte Zahlungen vom AfD-Bundestagsabgeordneten Petr Bystron abzurücken. Die Berichte über den Fall Bystron bezögen sich auf «dubiose Quellen, auf Dienste, auf Geheimdienste», sagte er dem ARD-Hauptstadtstudio. Es gebe momentan keine Beweise und Belege für ein schuldhaftes Verhalten Bystrons. Chrupalla, der sich mit Alice Weidel den Vorsitz der Partei und der Bundestagsfraktion teilt, sagte: «Ich sehe aktuell keine Grundlage, ihm von irgendwelchen Wahlkampfauftritten abzuraten.» Bystron steht auf Platz zwei der Kandidatenliste der AfD für die Europawahl am 9. Juni.

Die tschechische Zeitung «Denik N» hatte berichtet, Bystron stehe im Verdacht, mit der prorussischen Internetplattform «Voice of Europe» (VoE) in Kontakt gestanden zu haben, die das Prager Kabinett jüngst auf die nationale Sanktionsliste gesetzt hatte. Möglicherweise habe er auch Geld entgegengenommen. Auf der Kabinettssitzung soll Bystrons Name gefallen sein, wie die Zeitung unter Berufung auf mehrere Minister berichtete. Ein nicht genanntes Regierungsmitglied sagte demnach unter Berufung auf den Inlandsgeheimdienst BIS mit Bezug auf Bystron: «Sie können die Übergabe von Geld als Audio belegen.»

Bystron gehört dem bayerischen AfD-Landesverband an und vertritt die AfD-Bundestagsfraktion als Obmann im Auswärtigen Ausschuss. Er hat die Vorwürfe bestritten. Der Deutschen Presse-Agentur sagte er vergangene Woche, es handele sich «um unbewiesene Anschuldigungen und Behauptungen». Bei einer Telefonkonferenz des AfD-Bundesvorstandes an diesem Montag soll er sich zu den Vorwürfen erklären.


Ätna pustet Rauchkringel aus

PALERMO: Der Ätna - Europas aktivster Vulkan mit manchmal äußerst bedrohlicher Erscheinung - macht derzeit ganz anders von sich reden: Der mehr als 3300 Meter hohe Berg auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien pustet weiße Rauchkringel aus, die dann weit nach oben in den Himmel steigen - ungewöhnlich friedfertige Szenen. Die sogenannten vulkanischen Wirbelringe kommen aus einem neu entstandenen Krater am Südostkrater. Sie entstehen durch kleine Explosionen von Gasblasen in einem engen Schlund oberhalb einer Magmakammer.

Von Einheimischen bekam der Ätna (auf Italienisch: Etna) deshalb nun auch den Namen «Dame der Ringe» verpasst. Die Sizilianer nennen ihren berühmtesten Berg gern auch einfach nur La Montagna - also in der weiblichen Form. Es ist längst nicht das erste Mal, dass solche Figuren zu sehen sind: Vor 300 Jahren schon, im Jahr 1724, wurden solche Ringe erstmals erwähnt. Allerdings kommt das Phänomen eher selten vor - und wenn, dann nicht in einer solchen Häufigkeit. Seit Öffnung des neuen Schlunds wurden schon Tausende gesichtet.

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