Neues aus dem Ausland am Sonntag

Neues aus dem Ausland am Sonntag

Starker Taifun nähert sich Südkorea

TOKIO: Der Taifun «Haishen» hat dem Süden Japans starke Regenfälle gebracht und ist Richtung Südkorea weitergezogen. Dutzende Menschen wurden in Japan lokalen Medienberichten vom Montag zufolge verletzt, in Hunderttausenden Haushalten fiel zeitweise der Strom aus. Hunderte Flüge wurden aus Sorge vor Sturmböen und Regenfällen vorsorglich gestrichen. Unterdessen nahm der zehnte Wirbelsturm der Saison und der zweite innerhalb einer Woche, der den Süden Japans heimsuchte, Kurs auf Busan im benachbarten Südkorea.

Die Behörden auf Japans südwestlicher Hauptinsel Kyushu hatten Millionen Menschen aufgerufen, sich vor den Naturgewalten in Sicherheit zu bringen. Fast die gesamte Insel wurde von Sturmböen erfasst. Gewarnt wurde vor hohem Wellengang, Starkregen und Orkanböen. Später schwächte sich der Taifun dann etwas ab.


Drohender Stillstand der US-Regierung ab Oktober abgewendet

WASHINGTON: In den USA wird es Finanzminister Steven Mnuchin zufolge kurz vor den Wahlen nicht zu einem Stillstand der Regierung kommen. Er und die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, hätten sich im Grundsatz auf ein kurzfristiges Haushaltsgesetz verständigt, um das Funktionieren von Regierung und Behörden von Oktober bis Ende Dezember zu garantieren, sagte Mnuchin am Sonntag dem Sender Fox News. US-Medien berichteten auch unter Berufung auf Mitarbeiter Pelosis von einer Einigung.

Die Details dazu würden in den kommenden Tagen festgezurrt, sagte Mnuchin. Er und Pelosi hätten sich darauf verständigt, das Haushaltsgesetz unabhängig vom Ringen um ein weiteres Konjunkturpaket durchs Parlament zu bringen. Das aktuelle Haushaltsgesetz wird Ende September auslaufen. Die Demokraten kontrollieren das Repräsentantenhaus, US-Präsident Donald Trumps Republikaner den Senat. Beide Kammern müssen dem Haushaltsgesetz zustimmen.

In den USA werden am 3. November das Repräsentantenhaus, ein Drittel der Sitze im Senat und der Präsident neu gewählt.


SPD-Chef zweifelt am Sinn eines Stopps von Nord Stream 2

BERLIN: SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hat starke Vorbehalte gegen einen Stopp des Pipeline-Projekts Nord Stream 2 angemeldet. Er sei sich mit Außenminister Heiko Maas (SPD) einig, dass nach der Vergiftung des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny wirksame Sanktionen diskutiert werden müssten, sagte er am Sonntagabend in der ZDF-Sendung «Berlin direkt». Diese müssten aber zielgerichtet sein.

Nord Stream 2 sei ein Infrastrukturprojekt, das zu 90 Prozent fertig sei und den eigenen Versorgungsoptionen diene, betonte Walter-Borjans. Sanktionen müssten vorrangig auf andere Bereiche zielen, zum Beispiel auf den Handel oder auf Persönlichkeiten, «die in diesem Regime tätig sind». Denn: «Wir wollen nicht das russische Volk treffen, und wir wollen auch nicht uns treffen, sondern wir wollen dann, wenn wir Sanktionen erheben, auch gegen die vorgehen, die hier ganz offenbar die Hintermänner eines Verbrechens sind.» Dieses müsse zunächst aufgeklärt werden.

Maas hatte der «Bild am Sonntag» gesagt: «Ich hoffe nicht, dass die Russen uns zwingen, unsere Haltung zu Nord Stream 2 zu ändern.» Bislang hatte die Bundesregierung eine Verknüpfung des Falls Nawalny mit dem deutsch-russischen Gasprojekt vermieden. Russland bestreitet, in die Vergiftung des Oppositionellen verwickelt zu sein.


Über 200 Camper in den USA mit Hubschraubern aus Feuerzone gerettet

SAN FRANCISCO: Mehr als 200 von einem Waldbrand eingeschlossene Menschen sind im US-Bundesstaat Kalifornien in Sicherheit gebracht worden. Die Camper und Urlauber seien mit Hilfe von Militärhubschraubern gerettet worden, teilte der Sheriff im Bezirk Madera County am Sonntagvormittag (Ortszeit) mit. Demnach wurden 20 Verletzte in Krankenhäuser gebracht. Die Rettungsaktion an dem Stausee Mammoth Pool sei damit abgeschlossen.

Die Flammen des so genannten «Creek Fire» hatten sich in einem Nationalpark in der Sierra Nevada südöstlich von San Francisco bis Sonntag auf rund 150 Quadratkilometer ausgebreitet.

Ein Campingplatz an dem Stausee war von der Umgebung abgeschnitten, weil dessen Zugangsstraße wegen des Feuers nicht mehr passierbar war. Das Feuer war am Freitagabend ausgebrochen - direkt vor einem langen Wochenende in den USA, das viele für Ausflüge nutzen.


Rechtspopulistin Le Pen kritisiert Sicherheitspolitik der Regierung

FRÉJUS: Die Rechtspopulistin Marine Le Pen hat die Sicherheitspolitik von Präsident Emmanuel Macron und der französischen Mitte-Regierung scharf kritisiert. «Es richtet sich eine wahrhaftige Barbarei ein», sagte die Chefin der Rechtsaußenpartei Rassemblement National (RN/früher: Front National) am Sonntag vor Anhängern im südfranzösischen Fréjus.

Le Pen hatte 2017 in der Endrunde der Präsidentenwahl in Frankreich gegen den sozialliberalen Europafreund Macron verloren. Sie kündigte bereits an, 2022 bei der Wahl für das höchste Staatsamt wieder antreten zu wollen.

Le Pen spielte in ihrer Rede auf Vorfälle im Sommer an - so hatte es im ostfranzösischen Dijon im Juni nach gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen bewaffneten Tschetschenen und einer weiteren Gruppe mehrere Festnahmen gegeben. Mehrfach griff die Oppositionspolitikerin Justizminister Éric Dupond-Moretti an, der sich vor Amtsantritt einen Namen als Anwalt gemacht hatte. Der Jurist reagierte via Twitter und erklärte, Le Pen sei schlimmer als ihr Vater, FN-Mitgründer Jean-Marie Le Pen.


Angriffe auf Pferde

PARIS: Unbekannte haben in Frankreich Pferde angegriffen. Im Burgund suchten Sicherheitskräfte nach zwei Menschen, die ein Pferd auf einer Weide verletzt haben sollen, wie die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag unter Berufung auf die örtliche Gendarmerie berichtete. Dabei sei auch ein Hubschrauber eingesetzt worden.

Im Département Cantal im Zentralmassiv sei am Wochenende eine Stute tot und verstümmelt aufgefunden worden, hieß es weiter. Dem Tier habe unter anderem ein Ohr gefehlt. Vor dem Hintergrund derartiger Vorfälle in ganzen Land seien Pferdehalter aufgefordert worden, die Sicherheitskräfte zu rufen und nicht selbst einzuschreiten, falls Tiere zu Schaden kommen. Wer hinter Angriffen dieser Art steckt, ist bisher unklar.

Auch in Deutschland meldeten Pferdebesitzer zuletzt Angriffe auf ihre Tiere. Etwa in der Rhein-Neckar-Region wurden mehrere Stuten und Fohlen teils schwer verletzt, ein Tier musste eingeschläfert werden.


Tausende Ungarn bilden Menschenkette für Universitätsautonomie

BUDAPEST: Tausende Ungarn haben am Sonntag in Budapest eine kilometerlange Menschenkette gebildet, um für den Erhalt der Universitätsautonomie zu demonstrieren. Zu der Aktion aufgerufen hatte die Hochschülerschaft der Universität für Theater- und Filmkunst. Ihr hatte die rechtsnationale Regierung zuletzt die Selbstständigkeit entzogen.

Die Kette reichte vom Gebäude der Theater-Universität in der Pester Innenstadt bis zum Parlament am Donauufer. An vielen Stellen standen die Menschen in doppelten Reihen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur dpa feststellte..

Die Studenten fordern den Rücktritt Vidnyanszkys von der Kuratoriumsspitze und die Rückgabe der Leitungsbefugnisse an die gewählten Gremien der Hochschuleinrichtung. Diese hatten am vergangenen Montag geschlossen ihren Rücktritt eingereicht.


Zwölf Festnahmen bei Demonstration gegen Netanjahu in Jerusalem

TEL AVIV: Tausende von Israelis haben am Samstagabend in Jerusalem erneut gegen den rechtskonservativen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu demonstriert. Nach Angaben der Polizei wurden zwölf Demonstranten festgenommen. Einige Demonstranten hätten eine Kreuzung blockiert und sich geweigert, sie zu räumen. Es war die 11. Woche in Folge, dass Menschen an Kundgebungen gegen den Regierungschef teilnahmen. Gegen Netanjahu läuft ein Korruptionsprozess. Bei brütender Hitze war die Zahl der Teilnehmer allerdings geringer als üblich.

Unter den Festgenommenen war ein in Israel bekannter Performance-Künstler, der das Ganzkörperkostüm einer nackten Frau trug. Er war in der Vergangenheit schon häufig mit der Figur namens «Schoschke» aufgetreten. Auf Videos war zu sehen, wie er rief: «Anstatt unseren korrupten Ministerpräsidenten festzunehmen, (...) werde ich festgenommen!»

In einer Mitteilung der Polizei hieß es, die Aufmachung des Künstlers könne als sexuelle Belästigung gesehen werden. Die Frau des Ministerpräsidenten, Sara Netanjahu, hatte im vergangenen Monat gesagt, sie fühle sich durch Slogans und Symbole bei den Protesten in Jerusalem sexuell belästigt. Demonstranten hatten etwa Ballons in Penisform mit sich getragen.

Zahlreiche Kundgebungen begleiten seit Monaten den Korruptionsprozess gegen den Regierungschef. Er ist wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt. Netanjahu wird auch wegen seiner Handhabung der Corona-Krise kritisiert. Der 70-Jährige räumte unter anderem vorschnelle Lockerungen ein. Die Arbeitslosigkeit in Israel lag im Sommer bei mehr als 20 Prozent.


Hunderttausende zu Flucht vor Taifun aufgerufen

TOKIO: Aus Sorge vor einem gewaltigen Taifun haben die Behörden im Süden Japans mehr als eine Million Menschen aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Wie der japanische Fernsehsender NHK am Sonntag berichtete, waren rund 1,7 Millionen Menschen dazu aufgefordert worden, davon allein 730.000 Menschen in der auf der südwestlichen Hauptinsel Kyushu gelegenen Stadt Kumamoto.

Der Taifun «Haishen», der 10. Wirbelsturm der Saison und der zweite innerhalb einer Woche, nahm von Okinawa kommend Kurs in Richtung der Küste Kyushus. Zwar schwächte sich der Wirbelsturm nach Angaben der Meteorologischen Behörden inzwischen etwas ab. Dennoch wurden vorsorglich Hunderte Flüge auch für Montag gestrichen.

In fast 40.000 Haushalten auf Okinawa und Kyushu fiel in Folge des Wirbelsturms der Strom aus. Die Behörden riefen die Menschen in der Region auf, trotz der leichten Abschwächung des Taifuns weiterhin äußerste Vorsicht walten zu lassen. Es gab Sorgen, dass Häuser in dem Sturm einstürzen könnten. Zudem warnten die Behörden vor hohem Wellengang, starken Regenfällen und Orkanböen. Der Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 234 Kilometern in der Stunde dürfte in der Nacht zum Montag weiter vor die Westküste Kyushus ziehen, hieß es.


Aktivisten: Drei Kinder in Flüchtlingslager bei Idlib gestorben

IDLIB: Drei Kinder sind bei einem Brand in einem Flüchtlingslager in der Provinz Idlib im Nordwesten Syriens gestorben. Das Feuer zerstörte zwei Zelte und tötete drei Kinder, teilte die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) am Sonntag mit. Noch sei unklar, ob die Zelte aufgrund eines Gasdefekts oder der hohen Temperaturen in der Region Feuer fingen.

Die Region Idlib im Norden Syriens ist das letzte große Gebiet des Landes, in dem syrische Rebellengruppen an der Macht sind. Millionen Menschen - darunter viele Kinder - sind hier auf Hilfe angewiesen.

Die Lage der Flüchtlinge werde durch eine andauernde Hitzewelle, mit Temperaturen von über 40 Grad Celsius, erschwert, betonte die Beobachtungsstelle. Die Bewohner der Flüchtlingslager in den Provinzen Idlib und Aleppo seien der «erstickenden Hitze» schutzlos ausgeliefert. «Zelte in diesen Lagern können die Vertriebenen nicht vor dem heißen Sommer schützen, da sie aus minderwertigem und leichtem Stoff hergestellt sind und somit über keinerlei Isolierung gegen die direkten Sonnenstrahlen verfügen.» Auch fehle es an Trinkwasser für die Bewohner.


Unbekannter stiehlt an Tankstelle Auto - mit zwei Kindern darin

WASHINGTON: Die Polizei im US-Bundesstaat Maryland fahndet nach einem Mann, der an einer Tankstelle ein Auto gestohlen hat, in dem sich zwei kleine Kinder befanden. Die Kinder, ein zwei Jahre alter Junge und ein sechs Monate altes Baby, wurden wenige Stunden nach dem Diebstahl unversehrt in dem Wagen gefunden, wie die Polizei des Bezirks Anne Aroundel erklärte. Sie seien inzwischen wieder in der Obhut ihrer Mutter. In der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) veröffentlichte die Polizei einen Fahndungsaufruf zu dem mutmaßlichen Täter. Der Mann war auf dem Foto allerdings nur von hinten zu sehen.

Der Vorfall hatte sich am Freitagabend im Ort Pasadena in der Nähe von Baltimore ereignet. Örtliche Medien berichteten, die Mutter hatte ihren Wagen beim Tanken nur kurz verlassen, als der Mann das Auto stahl. Das Auto wurde demnach weniger als einen Kilometer von der Tankstelle entfernt wieder gefunden.


Polizeihubschrauber vertreibt Strandurlauber auf Mallorca

PALMA: Zur Durchsetzung der Corona-Maßnahmen setzt die Polizei auf Mallorca nun einen Hubschrauber gegen renitente Badegäste ein. Die Maschine flog am Wochenende abends im Tiefflug über Strände, um die angeordnete nächtliche Schließung ab 21.00 Uhr durchzusetzen, wie die Zeitung «Diario de Mallorca» berichtete. «Räumen sie die Strände», forderte die Polizei über Lautsprecher die Menschen auf. In Videoaufnahmen war zu sehen, wie Badegäste angesichts der Lautstärke und der heftigen Winde unter dem Rotor des Hubschraubers vom Strand Richtung Promenade flohen.

Die Regionalregierung der Balearen hatte Ende August wegen wieder stark steigender Infektionszahlen Einschränkungen des öffentlichen Lebens wie etwa die nächtliche Schließung von Stränden und Parks zwischen 21.00 und 07.00 Uhr angeordnet. Über weitere Maßnahmen wie etwa lokale Ausgangsbeschränkungen soll ab Montag entschieden werden.

Deutsche können zwar weiterhin auf die beliebte Ferieninsel reisen. Das Robert Koch-Institut hat jedoch ganz Spanien zum Risikogebiet erklärt und das Auswärtige Amt warnt vor nicht notwendigen Reisen dorthin.


Marine: Brand auf Öltanker vor Sri Lanka unter Kontrolle

COLOMBO: Das vor zwei Tagen auf einem Öltanker vor Sri Lanka ausgebrochene Feuer ist eingedämmt. «Der Brand hat sich abgeschwächt und ist jetzt unter Kontrolle», sagte Marine-Sprecher Indika de Silva am Samstag. 22 Crewmitglieder konnten demnach gerettet werden. Ein Besatzungsmitglied sei ums Leben gekommen. Die Luftwaffe und die Marine Sri Lankas sowie Mitarbeiter der indischen Marine und Küstenwache hatten die Flammen mit einem größeren Team bekämpft. Nach Angaben der Küstenwache sei kein auslaufendes Öl mehr gemeldet worden.

Sri Lankas Luftwaffe hatte am Donnerstagabend (Ortszeit) zunächst mitgeteilt, dass Öl im Wasser zu sehen sei. Am Freitag sei dies nicht mehr so gewesen, hieß es. Insgesamt drohten 270.000 Tonnen Öl auszulaufen.

Im Maschinenraum des Tankers hatte es am Donnerstagmorgen eine Explosion und einen Brand gegeben. Die in Panama registrierte «New Diamond» sollte das Öl von Kuwait nach Indien bringen.


Mindestens 24 Tote nach Explosion

DHAKA: Nach einer Explosion und einem Feuer in einer Moschee in Bangladesch ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 24 gestiegen. 13 Menschen seien noch im Krankenhaus, und sie seien noch nicht außer Gefahr, teilten Ärzte und die Polizei am Sonntag mit.

Nach bisherigen Ermittlungen war ein Gasleck Ursache des Unglücks, das sich kurz vor Ende des Freitagsgebets in dem Gotteshaus im Narayanganj-Distrikt rund 25 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Dhaka ereignete. Ein Feuerwehrsprecher berichtete, dass sechs Klimaanlagen in der Moschee ebenfalls explodiert seien.

Premierministerin Sheikh Hasina forderte die zuständigen Behörden auf zu prüfen, ob die Moschee um Einklang mit den Vorschriften gebaut wurde. Eine Untersuchungskommission habe bereits die Arbeit aufgenommen, sagte sie.


Erneut Dutzende Migranten im Mittelmeer vor Kreta gerettet

ATHEN: Die griechische Küstenwache hat rund 70 Migranten von einem havarierten Boot südlich der Mittelmeerinsel Kreta aufgegriffen.

Wie ein Offizier der Küstenwache der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag sagte, seien alle Menschen wohlauf. Sie sollten zum kleinen Hafen von Paleochora auf der Südseite der Insel Kreta gebracht werden. Unter ihnen seien auch mehrere Kinder, berichtete der örtliche staatliche Radiosender ERA-Chania. Schleuser versuchen immer wieder, Migranten von der türkischen Ägäisküste auf einer gefährlichen Route, die in den meisten Fällen südlich von Kreta verläuft, nach Italien zu bringen. In der Region herrschten am Sonntag Winde der Stärke sieben bis acht.


Londons Chef-Unterhändler: Keine Angst vor No-Deal-Brexit

LONDON: Die britische Regierung hat laut Chef-Unterhändler David Frost keine Angst vor einem möglichen Scheitern der Verhandlungen mit der EU über ein Anschlussabkommen nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs. Er sei sich völlig einig mit Premierminister Boris Johnson, dass Großbritannien von einem sogenannten No-Deal-Brexit nichts zu befürchten habe, sagte er in einem Interview der «Mail on Sunday» kurz vor einer neuen Gesprächsrunde in dieser Woche. «Ich glaube nicht, dass uns das in irgendeiner Weise Angst einjagt», sagte Frost.

Am Dienstag wird EU-Unterhändler Michel Barnier in London erwartet. Großbritannien war Ende Januar aus der EU ausgetreten. In einer Übergangsfrist bis zum Jahresende gehört das Land aber noch zum EU-Binnenmarkt und zur Zollunion, so dass sich im Alltag fast noch nichts geändert hat. Gelingt kein Vertrag über die künftigen Beziehungen, könnte es Anfang 2021 zum harten wirtschaftlichen Bruch mit Zöllen und anderen Handelshemmnissen kommen.

«Wir werden kein abhängiger Staat werden. Wir machen keine Kompromisse bei dem Grundsatz, die Kontrolle über unsere eigenen Gesetze zu haben», sagte Frost. Die EU müsse begreifen, dass London es ernst meine und auf seine Unabhängigkeit als souveräne Nation poche. «Wir wollen die Macht bekommen, unsere Grenzen zu kontrollieren, und das ist das Wichtigste überhaupt», sagte Frost.


Jahrestag Istanbul-Pogrom - Opposition kritisiert fehlende Aufklärung

ISTANBUL: Zum 65. Jahrestag des sogenannten Pogroms von Istanbul gegen Nichtmuslime haben Vertreter der türkischen Opposition Aufklärung gefordert. Die Vorfälle von 6. und 7. September 1955 seien rassistisch motiviert gewesen und nie vollständig untersucht worden, kritisierte der HDP-Politiker Ömer Faruk Gergerlioglu laut dem Nachrichtenportal T24 am Sonntag. Gergerlioglu forderte die Regierung zudem auf, einen Gedenk- und Trauertag einzurichten.

In Istanbul und Izmir kam es in der Nacht vom 6. auf den 7. September 1955 zu Pogromen gegen die griechische Minderheit. Den Angriffen fielen auch Nichtmuslime wie Armenier und Juden zum Opfer. Allein in Istanbul zerstörten rund 5000 Menschen zahlreiche Geschäfte und Kirchen und raubten sie aus. Mindestens elf Menschen starben, bis zu 600 wurden verletzt.


Schwere Schäden und ein Todesopfer nach Unwetter

WARSCHAU: Heftige Stürme und starker Regen haben in Polen am Wochenende schwere Schäden verursacht. In der Region Masowien rund um Warschau kam am Samstag ein Mann ums Leben, mindestens vier weitere Menschen wurden verletzt. Das schwerste Unglück ereignete sich in der Gemeinde Solec südlich von Warschau. Wie ein Feuerwehrsprecher am Sonntag dem Fernsehsender TVN24 berichtete, war ein Baum auf ein fahrendes Auto gestürzt. Der 30 Jahre alte Fahrer starb trotz Wiederbelebungsversuchen eines Rettungsteams, seine Frau und ein Kind wurden verletzt.

Der TV-Sender zeigte am Sonntag Bilder von Verwüstungen im ganzen Land. Die Feuerwehren hatten mehr als 600 Einsätze wegen umgestürzter Bäume, abgerissener Dächer und überfluteter Keller. Für Sonntag meldete der polnische Wetterdienst weiter starken Regen und Hochwassergefahr.


Pakistanische Journalistin erschossen

ISLAMABAD: Im Südwesten Pakistans ist eine Journalistin getötet worden.

Shaheena Shaheen, Talkshowmoderatorin des staatlichen Senders PTV und Redakteurin eines örtlichen Magazins, wurde am Samstagabend in ihrem Haus in Turbat in der Provinz Belutschistan erschossen, wie die Polizei mitteilte. Die Tat hatte anscheinend familiäre Hintergründe. Ein Polizeisprecher sagte, die Familie der Frau verdächtige deren Ehemann.


Polizei prüft Konsequenzen aus Leipziger Krawallnächten

LEIPZIG: Nach drei Krawallnächten in Folge in Leipzig prüft die Polizei Konsequenzen für weitere Demos und Versammlungen in der Stadt. Mutmaßliche Linksextremisten hatten erst im Osten der Stadt und dann an zwei Abenden hintereinander im Stadtteil Connewitz randaliert. Das Geschehen der vergangenen drei Nächte seit Donnerstag werde jetzt ausgewertet, sagte Polizeisprecherin Marias Braunsdorf am Sonntag. Die Erkenntnisse sollen dann in Kooperationsgespräche einfließen, die immer vor Demonstrationen mit den Anmeldern und der Stadt stattfinden.

Schon am nächsten Wochenende könnte es in Leipzig wieder unruhig werden. Zu dem Zeitpunkt hätte eigentlich der EU-China-Gipfel in der Stadt veranstaltet werden sollen. Er wurde wegen Corona abgesagt. Linksradikale rufen dennoch zu «kritischen Aktionstagen» auf. Unter anderem soll es am Samstag in der Eisenbahnstraße im Osten Leipzigs eine Demonstration mit dem Motto «Storm the fortress - Break all borders!» geben.

Bei den Krawallen der vergangenen Tage wurden Einsatzkräfte mit Pflastersteinen und Flaschen beworfen. Laut Polizei wurden insgesamt elf Beamte leicht verletzt.


Forscher: Weitere 35 Prozent des Landes der Erde müssen unter Schutz

NEW YORK: Weitere gut 35 Prozent der Landmasse der Erde müssen nach Einschätzung einer Gruppe von Wissenschaftlern und Experten unbedingt unter Schutz gestellt werden, um Regionen von besonderer Bedeutung für die Biodiversität und Ökosysteme zu bewahren. Der Schutz von rund 2,3 Prozent der Landmasse sei am dringendsten, um die am stärksten bedrohten Pflanzen- und Tierarten vor dem Aussterben zu bewahren, heißt es in einem Bericht, den ein Team von Forschern um die Naturschutzorganisation Resolve in Washington veröffentlichte.

Die in zweijähriger Arbeit gesammelten Daten arbeitete das Team in eine interaktive Online-Karte (https://stage.globalsafetynet.app/viewer) ein. Dabei handele es sich um «die erste digitale Karte ihrer Art, die eine Art Blaupause für den Schutz des Lebens auf der Erde kreiert», sagte Eric Dinerstein von Resolve.

Derzeit stehen den Forschern zufolge etwa 15 Prozent der Landmasse der Erde unter Schutz. Um Krisen wie den Klimawandel, den Verlust von Biodiversität und das Aufkommen neuartiger Viren wie des Coronavirus effektiv zu bekämpfen, müsse es aber mindestens die Hälfte sein.


19-Jähriger nach Autounfall lebensgefährlich verletzt

Hollfeld (dpa/lby) - Ein junger Autofahrer hat sich in Oberfranken mit seinem Wagen mehrfach überschlagen.

Er wurde dabei lebensgefährlich verletzt. Der 19-Jährige war am frühen Sonntagmorgen bei Hollfeld (Landkreis Bayreuth) unterwegs, als er von der Straße abkam, teilte eine Sprecherin der Polizei mit. Der Mann wurde im Fahrzeug eingeklemmt, musste befreit werden und wurde ins Krankenhaus gebracht. Die Unfallursache war zunächst unklar, am Wagen entstand ein Sachschaden in Höhe von 2000 Euro.


Angelzubehör des Gangsterpaares Bonnie und Clyde wird versteigert

DALLAS: Das Angelzubehör des legendären Gangsterpaares Bonnie und Clyde soll in den USA versteigert werden. Die Holzschatulle von Clyde Barrow, die unter anderem Haken, Gewichte und Leine enthalte, könne mehr als 5000 Dollar (etwa 4200 Euro) einbringen, schätzte das Auktionshaus Heritage Auctions in der texanischen Metropole Dallas. Das Angelzubehör sei von dem Paar auf seinen Fluchten vor der Polizei oft benutzt worden und nach ihrer Erschießung in ihrem Auto gefunden worden.

Bonnie Parker und Clyde Barrow waren Anfang der 1930er Jahre während der Wirtschaftskrise raubend und mordend durch die USA gezogen. Auf das Konto des jungen Paares gingen mindestens ein Dutzend Banküberfälle und etwa ebenso viele Morde. Spätestens mit der Verfilmung ihrer Geschichte 1967 - mit Faye Dunaway und Warren Beatty in den Titelrollen - wurden sie zur Legende.


Brände in Kalifornien: Menschen auf Campingplatz gestrandet

SAN FRANCISCO: Drei Wochen nach dem Ausbruch zahlreicher Waldbrände in Kalifornien kämpft die Feuerwehr in dem Westküstenstaat der USA weiter gegen die Flammen. Auf einem Campingplatz in einem Nationalpark der Sierra Nevada waren Medienberichten zufolge am Samstag (Ortszeit) rund 1000 Menschen von der Umgebung abgeschnitten. Die einzige Zugangsstraße war wegen eines Feuers nicht passierbar. Einsatzkräfte der Feuerwehr und Rettungsflugzeuge bemühten sich demnach, sich Zugang zu der Gegend zu verschaffen. Die von den Flammen bedrohten Camper seien angewiesen, sich zur Not in das Wasser des Mammoth Pool Reservoirs zu retten, berichtete «The Fresno Bee» unter Berufung auf einen Sprecher des Nationalparks.

Laut dem Lagebericht der Feuerwehr von Samstag waren in dem Bundesstaat zuletzt knapp 12.500 Einsatzkräfte damit beschäftigt, über 20 größere Brände einzudämmen. Seit den Blitzeinschlägen, die Mitte August die ersten Brände ausgelöst hatten, seien mehr als 900 Feuer ausgebrochen, hieß es. Gut 6000 Quadratkilometer Land seien abgebrannt. Mindestens acht Menschen seien bisher ums Leben gekommen. Knapp 3300 Gebäude wurden den Angaben zufolge zerstört. Noch immer könnten mehr als 10.500 Menschen nicht in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Die beiden größten Brände wüteten zuletzt nahe der Metropole San Francisco.

Die Feuerwehr rief die Anwohner der betroffenen Regionen im Bundesstaat auf, wegen der steigenden Temperaturen an diesem langen Feiertagswochenende, möglichst wenig Zeit draußen zu verbringen. Unter den derzeitigen Wetterbedingungen könnten sich leicht neue Brände entfachen. Am Montag wird in den USA der Labor Day, ein Gedenktag der Arbeiterbewegung, gefeiert.

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