Neues aus dem Ausland am Samstag

Neues aus dem Ausland am Samstag

Schütze von Buffalo in Gewahrsam

NEW YORK: Der Schütze von Buffalo ist nach Angaben des Bürgermeisters des Stadt in Gewahrsam genommen worden.

«Der Schütze stammte nicht aus dieser Gemeinde», sagte Byron Brown am Samstagnachmittag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz. «Der Schütze reiste stundenlang von außerhalb dieser Gemeinde an, um dieses Verbrechen an den Menschen in Buffalo zu verüben.» Nach Angaben der Polizei war der Täter schwer bewaffnet und eröffnete das Feuer bereits auf dem Parkplatz des Supermarkts. Bei dem Vorfall in Buffalo im US-Bundesstaat New York waren mehrere Menschen getötet worden.


Acht Tote nach Schüssen in Buffalo

NEW YORK: Nach Schüssen in einem Supermarkt in der US-Stadt Buffalo sind übereinstimmenden Medienberichten zufolge mindestens acht Menschen gestorben. Das berichteten neben der US-Nachrichtenagentur AP am Samstag auch die TV-Sender NBC und ABC unter Berufung auf ungenannte Quellen.

Es blieb zunächst unklar, wie viele Menschen verletzt wurden und ob die Zahl der Todesopfer noch steigen könnte. Zuvor hatte die Polizei des Ortes im Bundesstaat New York gemeldet, dass der Schütze festgenommen worden sei. NBC hatte dagegen zunächst berichtet, der Täter, der den Supermarkt mit einem Gewehr und militärartiger Ausrüstung betreten habe, sei getötet worden.

Die Gouverneurin des Bundesstaates New York, Kathy Hochul, schrieb am Samstag bei Twitter, sie beobachte die Lage nach dem Vorfall in einem Lebensmittelgeschäft in dem Ort sehr genau. «Wenn Sie sich in Buffalo aufhalten, meiden Sie bitte das Gebiet und befolgen Sie die Anweisungen der Strafverfolgungsbehörden und der örtlichen Behörden.»


S-Vize Harris reist nach Tod des Präsidenten in die Emirate

WASHINGTON: US-Vizepräsidentin Kamala Harris will am Montag in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) reisen, um nach dem Tod des langjährigen Präsidenten Chalifa bin Sajid Al Nahjan zu kondolieren. Harris wolle sich mit dem neuen Präsidenten der Emirate treffen und dem «Wunsch nach einer weiteren Vertiefung unserer Beziehungen in den kommenden Monaten und Jahren unterstreichen», teilte das Weiße Haus am Samstag mit. Zuvor war bekannt geworden, dass Israels Präsident Izchak Herzog am Sonntag in das Land reisen will.

Chalifa bin Sajid Al Nahjan starb am Freitag im Alter von 73 Jahren. Er stand seit 2004 an der Spitze des Landes und war zugleich Emir von Abu Dhabi, dem größten der sieben Emirate des Landes. Der bisherige Kronprinz von Abu Dhabi, Mohammed bin Sajid, ist zum neuen Präsidenten der VAE gewählt worden.

US-Präsident Joe Biden gratulierte am Samstag seinem «langjährigen Freund». Dieser habe in einem gemeinsamen Telefonat versichert, die strategische Partnerschaft zwischen den USA und den VAE in den kommenden Monaten und Jahren weiter stärken zu wollen. Biden freue sich auf die Zusammenarbeit, so das Weiße Haus.


Sinn Fein wirft Johnson gemeinsame Sache mit DUP vor

DUBLIN: Die katholisch-republikanische Partei Sinn Fein hat dem britischen Premier Boris Johnson vorgeworfen, mit der Protestantenpartei DUP bei der Blockade des Parlaments in Nordirland gemeinsame Sache zu machen. «Es ist sehr klar, dass die Tory-Regierung in London unter einer Decke steckt mit der DUP», sagte Sinn-Fein-Präsidentin Mary Lou McDonald am Samstag bei einer Parteikonferenz in Dublin. Dies sei «klar inakzeptabel und schändlich», wie man Boris Johnson bei seinem geplanten Besuch in der ehemaligen Unruheprovinz am Montag klar machen werde, so McDonald weiter.

Die katholisch-republikanische Sinn Fein war bei den Wahlen in dem zum Vereinigten Königreich gehörenden Landesteil in der vergangenen Woche erstmals als stärkste Kraft hervorgegangen. Eigentlich dürfte daher Vizepräsidentin Michelle O'Neill, die als Spitzenkandidatin angetreten war, das Amt der Regierungschefin beanspruchen. Doch die protestantisch-unionistische DUP weigert sich, einen Parlamentspräsidenten zu wählen und einer Einheitsregierung mit Sinn Fein beizutreten, wie es im Karfreitagsabkommen von 1998 vorgesehen ist. Damit ist die Provinz politisch gelähmt.

Die DUP fordert, dass London die Vereinbarung mit Brüssel über den Brexit-Sonderstatus Nordirlands einseitig aufkündigt. Das sogenannte Nordirland-Protokoll soll Kontrollen an der Grenze zum EU-Mitglied Republik Irland vermeiden und damit verhindern, dass der gewaltsame Konflikt zwischen Befürwortern und Gegnern der irischen Einheit wieder aufflammt. Stattdessen ist aber eine Zollgrenze zwischen Nordirland und dem Rest des Vereinigten Königreichs entstanden. Anhänger der Union befürchten deshalb eine Entfremdung von London.


Präsidentenwahl in Somalia - 36 Kandidaten treten an

MOGADISCHU: In Somalia wird an diesem Sonntag ein neuer Präsident gewählt. In dem immer wieder von Gewalt und Anschlägen der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab erschütterten Land am Horn von Afrika bewerben sich 36 Kandidaten um das höchste Staatsamt, darunter auch der amtierende Präsident Abdullah Farmajo. Auch zwei seiner Vorgänger und der ehemalige Regierungschef Hassan Khaire sind unter den Bewerbern.

Farmajos Amtszeit ist bereits im Februar 2021 abgelaufen. Nach dem Scheitern politischer Gespräche über Modalitäten der Präsidentenwahl und die Mitglieder der Wahlkommission hatte er seine Amtszeit aber trotz nationaler und internationaler Kritik verlängert. Seitdem kam es immer wieder zu Spannungen und Konflikten zwischen zahlreichen Interessengruppen.

Der Präsident wird in einer indirekten Wahl von den 275 Abgeordneten des Parlaments und 54 Vertretern des Senats gewählt. Angesichts wiederholter Anschläge wurde die Zahl der Sicherheitskräfte in der Hauptstadt Mogadischu in den vergangenen Tagen vor der Wahl erhöht. Von Samstagabend bis Montagmorgen, 6.00 Uhr, hat die Polizei für Mogadischu zudem eine nächtliche Ausgangssperre angeordnet.


Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen - knapper Ausgang erwartet

DÜSSELDORF: In Nordrhein-Westfalen wird am Sonntag (0800) ein neuer Landtag gewählt. Die Wahl im bevölkerungsreichsten Bundesland gilt als die wichtigste des Jahres in Deutschland.

Umfragen sagen einen Sieg der Christdemokraten von Ministerpräsident Hendrik Wüst voraus. Ihr Vorsprung vor den oppositionellen Sozialdemokraten mit Spitzenkandidat Thomas Kutschaty beträgt aber nur wenige Prozentpunkte. Die bisher in Düsseldorf regierende christlich-liberale Koalition aus CDU und FDP hätte keine Mehrheit mehr. Drittstärkste Kraft sind in den Umfragen die Grünen.

Vom Ausgang der Wahl werden auch wichtige bundespolitische Signale erwartet. Es ist die dritte von insgesamt vier Landtagswahlen in Deutschland in diesem Jahr. Am vorigen Sonntag hatte die CDU die Wahl in Schleswig-Holstein mit großem Abstand gewonnen, Ende März aber das von ihr seit 23 Jahren regierte Saarland an die SPD verloren. Im Oktober wird auch in Niedersachsen gewählt.

Ministerpräsident Wüst stellt sich in Nordrhein-Westfalen zum ersten Mal dem Wählervotum. Er hatte das Amt erst Ende Oktober von Armin Laschet übernommen. Dieser war 2021 als CDU/CSU-Kanzlerkandidat in den Bundestagswahlkampf gezogen und hatte dabei klar gemacht, dass er unabhängig von Sieg oder Niederlage sein Regierungsamt in Nordrhein-Westfalen abgeben würde. Laschet sitzt nach seiner Wahlniederlage heute als Abgeordneter im Bundestag.


Hund stranguliert Frau fast auf Autobahn

OLDENZAAL: Ein kleiner Hund hat sein Frauchen auf einer Autobahn in den Niederlanden bei voller Fahrt fast stranguliert.

Die Frau war am Samstag bei Oldenzaal an der Grenze zu Niedersachsen auf die Autobahn gefahren, berichtete der Sender RTV Oost. Ihren kleinen Schoßhund habe sie samt Leine mit in den Wagen genommen. Als der Hund sich plötzlich durch das Auto bewegte, legte sich die Leine um den Hals der Fahrerin und zog sich stramm, wie es weiter hieß. Die Frau konnte sich demnach nicht selbst aus der Zwangslage befreien, stoppte ihren Wagen auf dem Pannenstreifen und wählte den Notruf. Die Feuerwehr eilte zur Stelle und rettete die verhedderte Frau.


Johnson: Migranten über geplante Verschickung nach Ruanda informiert

LONDON: Britische Behörden haben nach Angaben von Premier Boris Johnson die ersten 50 illegal ins Land eingereisten Migranten über deren geplante Verschickung nach Ruanda informiert. Die Betroffenen haben demnach 14 Tage Zeit zum Einspruch gegen die Maßnahme. Wie der konservative Politiker der «Daily Mail» in einem am Samstag veröffentlichten Interview sagte, bereite er sich auf einen juristischen Grabenkampf mit Gegnern seiner neuen Asylpolitik vor. Im Zweifel werde er Gesetze ändern, um «linksgerichtete Anwälte» davon abzuhalten, das Programm zu torpedieren. Auch der Austritt aus der Europäischen Menschenrechtskonvention sei eine Option, so Johnson.

Die von der britischen Innenministerin Priti Patel im April vorgestellte Neuregelung trat kürzlich in Kraft. Demnach soll künftig in Großbritannien einer großen Zahl der illegal eingereisten Migranten kein Recht auf Asyl mehr gewährt werden. Sie sollen stattdessen nach Ruanda geschickt werden und dort einen Antrag auf Asyl in dem ostafrikanischen Land stellen können. Ein entsprechendes Abkommen mit Kigali sieht vor, dass Großbritannien dem Land entsprechende finanzielle Mittel im Austausch zukommen lässt.

In Großbritannien trafen die Pläne auf massive Kritik von der Opposition, Verbänden und der Kirche. Selbst die als Hardlinerin in Sachen Einwanderung bekannte frühere Premierminister Theresa May von Johnsons Tory-Partei sprach sich gegen das Programm aus.

Die Regierung argumentiert jedoch, durch die Maßnahme könnten Menschen davon abgehalten werden, die gefährliche Überfahrt über den Ärmelkanal in kleinen Booten anzutreten.


Zwei weitere Fälle von Affenpocken bestätigt

LONDON: In Großbritannien sind zwei weitere Fälle von Affenpocken erfasst worden. Wie die Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA) am Samstag mitteilte, besteht kein Zusammenhang mit einem kürzlich bekanntgewordenen Fall. Betroffen sind demnach zwei Personen aus einem Haushalt. Eine befinde sich in Behandlung in einem Krankenhaus, die zweite sei in häuslicher Isolierung. Mögliche Kontaktpersonen seien informiert worden, hieß es.

Wo sich die beiden Erkrankten angesteckt haben, war zunächst unklar. Bereits vergangene Woche hatte die Gesundheitsbehörde einen Fall von Affenpocken gemeldet. Damals hieß es, die erkrankte Person habe sich wohl in Nigeria angesteckt und sei dann nach Großbritannien gereist.

Die seltene Virus-Erkrankung ruft nach Angaben der UKHSA meist nur milde Symptome hervor, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen. Ansteckend seien nur symptomatisch Erkrankte bei engem Kontakt. Das Risiko für die Allgemeinbevölkerung schätzt die Behörde als gering ein.

Zu den Symptomen gehört unter anderem ein Ausschlag, der zunächst im Gesicht auftritt und dann vor allem Hände und Füße betrifft.


Tote Journalistin in Nahost: UN-Sicherheitsrat fordert Untersuchung

NEW YORK: Nach dem Tod einer Journalistin im Westjordanland hat der UN-Sicherheitsrat eine Aufarbeitung des Falles gefordert. «Die Mitglieder des Sicherheitsrates forderten eine sofortige, gründliche, transparente, faire und unparteiische Untersuchung ihrer Tötung und betonten die Notwendigkeit, Rechenschaft abzulegen», hieß es in einer Mitteilung des mächstigsten UN-Gremiums. Zudem verurteilten die 15 Ratsmitglieder den Tod der US-Palästinenserin Schirin Abu Akle «auf das Schärfste» und sprachen ihren Angehörigen ihr Beileid aus.

Schirin Abu Akle vom katarischen TV-Sender Al-Dschasira war am Mittwoch im Westjordanland erschossen worden. Al-Dschasira beschuldigt israelische Sicherheitskräfte, die 51-Jährige vorsätzlich getötet zu haben. Nach Darstellung der israelischen Armee hatte es ein heftiges Feuergefecht mit Dutzenden militanten Palästinensern während einer Razzia gegeben - ersten Zwischenergebnissen ihrer eigenen Untersuchung zufolge sei es nicht möglich, «eindeutig» zu bestimmen, von wo der tödliche Schuss kam.

Offenbare Gewalt israelischer Sicherheitskräfte gegen Teilnehmer bei Abu Akles Beerdigung hatte am Freitag international für Bestürzung gesorgt. Kritik kam unter anderem von den Vereinten Nationen, den USA sowie der Europäischen Union. Im Internet kursierende und von TV-Sendern ausgestrahlte Bilder schienen israelische Sicherheitskräfte zu zeigen, die unter anderem auf Menschen einprügeln, die einen Sarg tragen. Die Polizei sprach dagegen von Hunderten gewalttätigen Demonstranten, die unter anderem mit Steinwürfen für Unruhen gesorgt hätten.


Baerbock: Erschüttert über Gewalt bei Beerdigung von Journalistin

WANGELS: Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich erschüttert über die Gewalt bei der Beerdigung einer getöteten Reporterin des TV-Senders Al-Dschasira in Jerusalem gezeigt. Es sei traurig, «dass die Trauerfeier nicht in Frieden und in Würde stattfinden konnte. Ehrlich gesagt, persönlich gesagt, ich bin darüber zutiefst erschüttert», sagte Baerbock am Samstag auf eine Reporterfrage bei einer Pressekonferenz zum Abschluss eines G7-Treffens nahe dem Weißenhäuser Strand an der Ostsee.

Die am Mittwoch im Westjordanland erschossene Journalistin war am Freitag auf einem christlich-orthodoxen Friedhof neben der Altstadt Jerusalems beigesetzt worden. Al-Dschasira beschuldigt israelische Sicherheitskräfte, die 51-Jährige vorsätzlich getötet zu haben. Tausende Menschen kamen zu der Beerdigung. Während der Prozession kam es zu den Konfrontationen.

Im Internet kursierende und von TV-Sendern ausgestrahlte Bilder schienen israelische Sicherheitskräfte zu zeigen, die bei der Beerdigung unter anderem auf Menschen einprügeln, die einen Sarg tragen. Die Polizei sprach dagegen von Hunderten gewalttätigen Demonstranten, die unter anderem mit Steinwürfen für Unruhen gesorgt hätten.

«Ich bin zutiefst erschüttert über den Tod von Schirin Abu Akle», sagte Baerbock. Demokratien seien «darauf angewiesen, dass mutige Journalistinnen und Journalisten die Wahrheit berichten können und zwar in Sicherheit». Sie dürften «niemals Zielscheibe für Gewalt werden, um ihre wichtige Arbeit leisten zu können». Es sei ihr wichtig, dass der Tod der Journalistin transparent aufgeklärt werde. Baerbock sagte, sie habe die Hintergründe der Vorfälle beim G7-Treffen nicht im Detail verfolgen können. «Aber wir sind darüber natürlich in ganz, ganz engem Austausch», fügte sie an.


Londoner Gericht ordnet Test über Hirntod bei Zwölfjährigem an

LONDON: Im Rechtsstreit um die Aufrechterhaltung von lebenserhaltenden Maßnahmen für einen zwölfjährigen Jungen hat ein Gericht in London einen Test über dessen Hirnaktivitäten angeordnet. Der Test solle in der kommenden Woche durchgeführt werden, wie die britische Nachrichtenagentur PA am Freitagabend meldete.

Der Junge hatte Anfang April bei einem häuslichen Unfall in Southend in der Grafschaft Essex schwere Kopfverletzungen erlitten und ist seitdem nicht mehr bei Bewusstsein gewesen. Die behandelnden Ärzte des Royal London Hospital gehen davon aus, dass Archie hirntot ist und wollen die künstliche Beatmung einstellen. Seine Eltern haben die Hoffnung jedoch noch nicht aufgegeben und fordern mehr Zeit. «Es ist nur fünf Wochen her, ich habe länger gebraucht, um mich von einer Erkältung zu erholen», sagte Archies Mutter, Hollie Dance, PA zufolge als Reaktion auf die Anordnung des Gerichts.

Der Fall erinnert an ähnliche Auseinandersetzungen um schwer kranke Kinder in Großbritannien. Der finanziell stark unter Druck stehende britische Gesundheitsdienst neigt dazu, lebenserhaltende Maßnahmen sehr viel früher zu entziehen als das in Deutschland der Fall wäre. Zudem werden die Wünsche von Eltern und Angehörigen dabei nicht im selben Maße berücksichtigt. Was im besten Sinne des Patienten ist, entscheiden oft Richter auf Empfehlung von Medizinern.

In frühere Fällen hatte sich sogar der Papst in den Streit eingemischt. So etwa als die Eltern des 23 Monate alten Alfie aus Liverpool 2018 darum kämpften, ihr schwer krankes Kind zur Behandlung ins Ausland zu bringen. Trotz Gutachten eines renommierten Experten aus Deutschland zur Transportfähigkeit des Jungen und des Angebots der italienischen Regierung, den Jungen ins vatikanische Kinderkrankenhaus Bambino Gesù zu fliegen, mussten die Geräte auf Anordnung der britischen Richter abgeschaltet werden.


G7-Agrarminister wechseln aus Sicherheitsgründen Tagungsort

STUTTGART: Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) und seine Amtskollegen der G7-Industriestaatengruppe haben aus Sicherheitsgründen ihr Treffen an einem anderen Stuttgarter Tagungsort fortgesetzt. Es habe Befürchtungen gegeben, dass der Ablauf der Veranstaltung auf Schloss Hohenheim gestört werden könne, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Samstag auf Anfrage.

Dabei habe unter anderem eine angekündigte Traktorendemonstration in unmittelbarer Nähe von Schloss Hohenheim im Süden des Landeshauptstadt eine Rolle gespielt. Die Sprecherin sagte, am Vormittag hätten sich Landwirte mit rund zwei Dutzend Schleppern in Hohenheim versammelt.

Özdemir und die G7-Amtskollegen hatten ihr Treffen am Freitag auf Schloss Hohenheim begonnen, in dem Teile der Universität Hohenheim untergebracht sind. Die weitläufige Schlossanlage liegt in einer öffentlich zugänglichen Universitäts- und Parkanlage. Wo die Ressortchefs am Samstag tagten, blieb zunächst offen.


Mindestens 27 Tote bei Hausbrand - Zwei Festnahmen

NEU DELHI: Ein Großbrand in einem Gebäude der indischen Hauptstadt Neu Delhi hat mindestens 27 Menschen das Leben gekostet. Weitere zwölf wurden bei dem Feuer in dem vierstöckigen Haus im Stadtteil Mundka am Freitag verletzt, wie Delhis Feuerwehrchef Atul Garg vor Reportern erklärte. Mindestens 50 Menschen seien aus dem Gebäude gerettet worden, einige seien aus dem Fenster gesprungen, berichteten Augenzeugen laut Medien. Das Feuer war demnach im ersten Stock des Hauses ausgebrochen, in dem sich eine Firma für die Herstellung von Sicherheitskameras mit leicht brennbarem Material befand.

Die Flammen hätten sich auf andere Stockwerke ausgedehnt und einen riesigen Flächenbrand gebildet, so Garg. Die genaue Brandursache war zunächst unbekannt. Das Gebäude verfügte weder über eine Sicherheitsgenehmigung der Feuerwehr noch war es mit Brandschutzausrüstung ausgestattet, wie Garg weiter sagte. Die beiden Firmeninhaber - zwei Brüder - wurden unter dem Verdacht festgenommen, Brandvorschriften missachtet zu haben. Das gab der Regierungschef von Neu Delhi, Arvind Kejriwal, bei einem Besuch vor Ort am Samstag bekannt. Der Eigentümer des Gebäudes soll untergetaucht sein. Indiens Regierungschef Narendra Modi sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus. Behörden kündigten Entschädigungen an.

Unfälle und Brände kommen in Indien relativ häufig vor. Schlechte Brandschutzvorrichtungen, fehlende Notausgänge und veraltete elektrische Anlagen sind oft die Ursache. Im Jahr 2019 kamen bei einem Brand in einer Fabrik in Delhi 43 Menschen ums Leben.


Nach Tod des Halbbruders: Mohammed bin Sajid neuer Emirate-Präsident

ABU DHABI: Der bisherige Kronprinz von Abu Dhabi, Mohammed bin Sajid, ist zum neuen Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) gewählt worden. Er tritt damit die Nachfolge seines am Freitag gestorbenen Halbbruders Chalifa bin Sajid an. Die Oberhäupter der insgesamt sieben Emirate des Landes wählten den 61 Jahre alten Scheich Mohammed am Samstag einstimmig zum Präsidenten, wie die staatliche Agentur WAM meldete. Er bedankte sich demnach für das Vertrauen. Wegen der schweren Krankheit seines Vorgängers galt Mohammed bin Sajid bereits zuvor als eigentlicher Herrscher der VAE.

Chalifa bin Sajid war am Vortag nach langer Krankheit in Folge eines Schlaganfalls im Alter von 73 Jahren gestorben. Er wurde noch am Freitagabend beerdigt. Er hatte seit 2004 an der Spitze des Staates gestanden, war aber kaum noch in der Öffentlichkeit zu sehen. Chalifa bin Sajid war zugleich Emir von Abu Dhabi, dem größten der sieben Emirate. Auch diesen Posten nimmt Scheich Mohammed ein.

Das neue Staatsoberhaupt bestimmt schon seit mehreren Jahren die Politik der öl- und gasreichen Emirate maßgeblich. Unter seiner Führung entwickelte sich das Land in den vergangenen Jahren zu einer wichtigen Regionalmacht. So schlossen sich die Emirate der von Saudi-Arabien angeführten Koalition an, die im Bürgerkriegsland Jemen seit mehreren Jahren militärisch aktiv ist. Mohammed bin Sajid pflegt enge Beziehungen zum Kronprinzen von Saudi-Arabien, Mohammed bin Salman. Dennoch gibt es vor allem im Jemen auch Interessenskonflikte.

2020 unterzeichneten die Emirate und Bahrain als erste Golfstaaten ein Abkommen zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel. Auch diese Annäherung trieb Mohammed bin Sajid voran. Sie richtet sich vor allem gegen den schiitischen Iran, in dem die Emirate einen Erzfeind sehen. Aber auch wirtschaftliche Interessen spielten eine Rolle.


Venedigs Bürgermeister stoppt Kanal-Schwimmer

VENEDIG: Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro hat einen Schwimmer im Canal Grande gestoppt. Der Mann war in der Nähe des Bahnhofs in Badehose ins Wasser gesprungen, wie Fernsehaufnahmen zeigten. Das ist in der Lagunenstadt verboten und wird mit saftigen Strafen geahndet. Brugnaro war gerade in der Stadt unterwegs, als er den Schwimmer am Donnerstag sah und auf sein Verhalten ansprach. Danach eilten Polizisten herbei, die sich des offenbar betrunkenen Mannes annahmen, wie der Sender Telechiara zeigte.

Kanal-Schwimmen wird in Venedig mit einer Strafe von 350 Euro geahndet. Die Unesco-Stadt kämpft seit jeher gegen Touristen, die immer mal wieder in einen der vielen Kanäle springen und so unter anderem den Schiffsverkehr gefährden.


Elektronisches Wahlsystem besteht Test

BRASÍLIA: Vor der Präsidentenwahl in Brasilien im Oktober hat das von Staatschef Jair Bolsonaro in Zweifel gezogene elektronische Wahlsystem einen Sicherheitstest des Obersten Wahlgerichts bestanden. Das teilte das Gericht mit Sitz in Brasília am Freitagabend (Ortszeit) mit. Das Wahlsystem in Brasilien - mit 210 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas - ist vollständig elektronisch. Die Tests finden regelmäßig zur Vorbereitung auf Wahlen statt, haben aber unter dem rechten Bolsonaro eine besondere Bedeutung bekommen.

Bolsonaro sät immer wieder Zweifel an der Verlässlichkeit des Wahlsystems. Im vergangenen Jahr scheiterte er mit einem Reformversuch. Wie der ehemalige US-Präsident Donald Trump warnt auch Bolsonaro ohne Belege vor einer möglichen Manipulation. Er fordert etwa, dass die Stimmabgabe auch auf einem Ausdruck festgehalten werden muss - andernfalls werde er das Ergebnis der Wahlen im Oktober möglicherweise nicht anerkennen.

Der rechte Politiker will sich bei der anstehenden Präsidentenwahl eine weitere Amtszeit sichern. In jüngsten Umfragen liegt der linke Ex-Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva vor Bolsonaro.

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