Neues aus dem Ausland am Montag

Neues aus dem Ausland am Montag

Bulgarien beharrt auf Bedingung für EU-Gespräche mit Nordmazedonien

SOFIA: Bulgarien bleibt hart bei seinem Veto gegen EU-Beitrittsgespräche mit Nordmazedonien. Sofia besteht weiter darauf, dass das Nachbarland auf dem Balkan einen bilateralen Freundschaftsvertrag einhalten soll, damit Bulgarien sein Veto gegen die Aufnahme von EU-Verhandlungen aufhebt. Das ging aus Beratungen im Sicherheitsrat des bulgarischen Präsidenten Rumen Radew am Montag hervor.

Dabei bestehe Sofia auf die «volle Gleichberechtigung der mazedonischen Bulgaren mit den anderen Völkerteilen» in Nordmazedonien, indem dies ausdrücklich in der Verfassung festgehalten werde. «Vier Jahre nach der Unterzeichnung des Vertrags aus dem Jahr 2017 hat der Anwärter-Staat nicht das Notwendige für seine Umsetzung getan und gibt keine Garantie für die Umsetzung der daraus erfolgenden Verpflichtungen», erklärte Radew.

Der neue bulgarische Regierungschef Kiril Petkow wird am 18. Januar Nordmazedonien besuchen, um den Dialog zu aktivieren. Bulgarien blockiert seit Ende 2020 den Beginn von EU-Gesprächen mit Nordmazedonien unter anderem wegen eines Geschichtsstreits. Sofia wirft Nordmazedonien die «Fälschung der bulgarischen Geschichte und Kultur» sowie eine «Hasssprache gegen Bulgarien» vor.


Sri Lanka bittet China um Restrukturierung der Schulden

COLOMBO: Sri Lanka hat China um eine Restrukturierung seiner Schulden gebeten. Das sagte Außenminister Lakshman Peiris am Montag in der Hauptstadt Colombo nach einem Besuch des chinesischen Außenministers Wang Yi. Einzelheiten nannte er nicht. In der Regel geht es bei solchen Umstrukturierungen darum, Zinszahlungen oder die Tilgung von Krediten zu verlängern, damit ein Schuldner mehr finanziellen Spielraum erhält.

Sri Lanka durchlebt derzeit eine große Finanzkrise. Es fehlen US-Dollar für den Import wichtiger Güter. Ein Grund dafür ist, dass der für das Land wichtige Tourismus im Zuge der Corona-Pandemie zusammengebrochen ist.

China ist einer der größten Kreditgeber des Inselstaates im Indischen Ozean. Sri Lanka schuldet China mehr als fünf Milliarden US-Dollar (4,4 Milliarden Euro). Das Geld war unter anderem für Energie-, Hafen- und Straßenprojekte bestimmt.


Autoproduktion in Mexiko sinkt wegen Halbleiter-Krise leicht

MEXIKO-STADT: In Mexiko ist die Automobilproduktion im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen. Aufgrund des weltweiten Halbleitermangels wurden zwei Prozent weniger Fahrzeuge hergestellt, wie der Verband der mexikanischen Autoindustrie (Amia) am Montag mitteilte. Der Export stieg jedoch um 0,9 Prozent.

2021 liefen in Mexiko rund 2,98 Millionen Pkw, Pick-ups und Vans vom Band. Ein Jahr zuvor waren es noch drei Millionen Autos. Im Vergleich zu 2019 ging die Produktion sogar um 21,8 Prozent zurück. Die Corona-Pandemie wirkte sich negativ auf die Produktion und die Lieferketten aus.

Das Nachbarland USA kaufte rund 76,5 Prozent der exportierten Fahrzeuge. Knapp sieben Prozent gingen nach Kanada und fünf Prozent nach Deutschland. Der Autoverkauf innerhalb des Landes nahm um 6,8 Prozent zu. Mexiko ist der siebtgrößte Autoproduzent der Welt.


Rjabkow nennt Gespräch mit USA «schwierig» und «professionell»

GENF: Russlands Vize-Außenminister Sergej Rjabkow hat Verhandlungen mit US-Vertretern zum Ukraine-Konflikt als professionell bezeichnet. «Das Gespräch war schwierig, aber sehr professionell, tiefgründig und konkret», sagte Rjabkow nach dem rund achtstündigen Treffen am Montagabend bei einer Pressekonferenz in Genf, die die Staatsagentur Tass am Montagabend live übertrug. Der US-Seite sei versichert worden, dass Russland keinen Überfall auf die Ukraine plane.

Moskau habe aber auch klar gemacht, dass in Bezug auf wesentliche Forderungen Fortschritte erzielt werden müssten. Dazu zählten ein Ende der Nato-Ausdehnung nach Osten und ein Verzicht des westlichen Militärbündnisses auf die Stationierung von Angriffswaffen nahe der russischen Grenzen. Von diesen Forderungen werde Russland nicht abrücken. Doch gerade mit Blick auf ein Ende der Nato-Osterweiterung sei man in Genf nicht weitergekommen, sagte Rjabkow. «Ich würde sagen: Nein, es ist nicht gelungen, irgendeine Verbesserung zu erzielen.»

Über weitere Schritte und Perspektiven könne erst in den nächsten Tagen entschieden werden, sagte der 61-Jährige. Für Mittwoch ist eine Sitzung des Nato-Russland-Rates in Brüssel angesetzt - die erste seit zweieinhalb Jahren. Danach soll es am Donnerstag in Wien Gespräche im Rahmen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) geben.

Der Westen wirft Russland seit Wochen einen Truppenaufbau in Gebieten an der Grenze zur Ukraine vor. Befürchtet wird, dass russische Soldaten in der Ex-Sowjetrepublik einmarschieren könnten. Russland bestreitet solche Pläne. Russland seinerseits will die Aufnahme weiterer osteuropäischer Länder in der Nato verhindern und verlangt eine Garantie, dass die Ukraine niemals Mitglied der Allianz wird.


Lehrer und Schüler in Gymnasium mit Messer verletzt

KRISTIANSTAD: Bei einem Messerangriff in einer schwedischen Schule sind ein Lehrer und ein Schüler verletzt worden.

Ein Teenager wurde nach der Tat in dem Gymnasium im südschwedischen Kristianstad festgenommen, wie die Polizei am Montag mitteilte. Das jüngere der beiden Angriffsopfer, ein 16-Jähriger, erlitt nach Angaben der Region Skåne schwere Schnittverletzungen, ein um die 55 Jahre alter Mann leichtere. Wie der lokale Polizeichef Anders Olofsson sagte, wurde der Messerstecher bereits sieben Minuten nach dem ersten Notruf gefasst. Mehrere Schüler wurden Zeuge der Tat. Dem Verdächtigen wird nun zweifacher Mordversuch vorgeworfen. Die Hintergründe blieben zunächst unklar.


Nach Unruhen: Kasachstans Präsident will neue Regierung vorschlagen

NUR-SULTAN: Rund eine Woche nach dem Beginn beispielloser Ausschreitungen im zentralasiatischen Kasachstan will Präsident Kassym-Schomart Tokajew am Dienstag eine neue Regierung vorschlagen. Er werde eine entsprechende Empfehlung im Parlament einbringen, wo seine Partei Nur Otan die Mehrheit hat, kündigte Tokajew am Montag an. Außerdem wolle er Reformvorschläge unterbreiten. Im Zuge der schwersten Proteste seit Jahren in Kasachstan hatte der Staatschef vor einigen Tagen die gesamte Regierung entlassen.

In der öl- und gasreichen Ex-Sowjetrepublik, die unter anderem an Russland grenzt, war Unmut über gestiegene Treibstoffpreise in Proteste gegen die Staatsführung umgeschlagen. Neben friedlichen Demonstrationen kam es auch zu gewaltsamen Ausschreitungen, insbesondere in der Millionenstadt Almaty. Tokajew hatte angesichts der Unruhen ein von Russland geführtes Militärbündnis um Unterstützung gebeten. Es gab viele Tote und Verletzte.

Experten gehen davon aus, dass Tokajew die Krise auch dafür nutzt, um seinen Vorgänger, den Ex-Langzeit-Präsident Nursultan Nasarbajew, zu entmachten. Nasarbajew galt auch nach seinem Rücktritt 2019 weiter als mächtigster Mann in Kasachstan. Tokajew entzog ihm kürzlich den Posten als Chef des einflussreichen Sicherheitsrates und entließ mehrere seiner Vertrauten aus wichtigen Ämtern.


Großbritannien sichert Ukraine Unterstützung zu

LONDON: Angesichts der Warnungen vor einer russischen Invasion in der Ukraine hat Großbritannien der Ex-Sowjetrepublik seine Unterstützung versichert. «Wir lassen uns nicht durch Mobbing abschrecken, wir lassen uns nicht durch Distanz abschrecken», sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace am Montag im Parlament in London. Auch anderen Ländern in Osteuropa sowie in Skandinavien werde Großbritannien zur Seite stehen, wenn dies gewünscht werde, sagte Wallace. Er kündigte Besuche in mehreren osteuropäischen und skandinavischen Staaten an.

Russland verlangt Sicherheitsgarantien wie einen Stopp der Nato-Osterweiterung und einen Abzug von US-Waffen und -Truppen aus der Region.

Wallace betonte, es sei die freie Entscheidung jedes Landes, sich einem Bündnis wie der Nato anzuschließen. Eine Mitgliedschaft in der Nato, wie sie die Ukraine anstrebt, sei oft anderen Gründen geschuldet. «Der Kreml muss sich fragen lassen, warum so viele Länder diese Mitgliedschaft beantragt haben», sagte der Minister. Er wies zudem Vorwürfe Russlands als «falsches Narrativ» zurück, das Militärbündnis bedrohe das größte Land der Erde. Nur ein Sechzehntel von Russland grenze an ein Nato-Mitglied, sagte Wallace.

Zuletzt hatte auch die britische Außenministerin Liz Truss der Ukraine ihre Solidarität versichert. Wie Wallace sagte, hilft Großbritannien dem Land beim Erhalt einer Marine. Seit 2015 seien mehr als 22.000 ukrainische Soldaten von Briten trainiert worden.


EU und USA weiten Sanktionen gegen Nicaragua aus

BRÜSSEL/WASHINGTON: Die EU und die USA haben ihre Sanktionen gegen Unterstützer des nicaraguanischen Präsidenten Daniel Ortega erneut ausgeweitet. Betroffen von den neuen Strafmaßnahmen aus Brüssel sind sieben Personen und erstmals auch drei Organisationen, die für Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sein sollen, wie aus einem am Montag veröffentlichten Beschluss hervorgeht.

Die US-Sanktionen betreffen Verteidigungsministerin Rosa Adelina Barahona De Rivas, zwei führende Militärvertreter und vier Führungskräfte staatlicher Unternehmen, wie das Finanzministerium in Washington mitteilte. Das US-Außenministerium erklärte, zudem seien die nötigen Schritte eingeleitet worden, um wegen der Untergrabung der Demokratie in Nicaragua 116 Vertretern verschiedener Regierungsstellen und Behörden die Einreise in die USA zu verbieten.

Die neuen Strafmaßnahmen aus Brüssel treffen unter anderem eine Tochter und einen Sohn von Präsident Ortega (Camila Antonia Ortega Murillo und Laureano Facundo Ortega Murillo). Auch stehen die Präsidentin des Obersten Wahlrats Brenda Isabel Rocha Chacón, der Oberste Wahlrat selbst, die Nationalpolizei und das Institut für Telekommunikation und Postdienste auf der Liste. Die Betroffenen sind mit EU-Einreiseverboten und Vermögenssperren belegt. Insgesamt werden nun 21 Personen und drei Organisationen von der EU gelistet.

Der frühere Revolutionär Ortega regiert Nicaragua seit 2007 und hatte die Geschicke des Landes schon von 1979 bis 1990 geführt. Einer Wahl im November sprachen sowohl die EU als auch die USA die Legitimität ab. Ortega war ohne ernstzunehmende Gegner angetreten. Sieben Anwärter auf das Präsidentenamt wurden im Vorfeld festgenommen oder unter Hausarrest gestellt. Ein wichtiges Parteienbündnis der Opposition wurde nicht zur Wahl zugelassen. Ortega ist Berichten zufolge schwer krank, als eigentliche Strippenzieherin gilt seine Ehefrau Rosario Murillo, die seit 2017 Vizepräsidentin ist. An diesem Montag sollte Ortega seine vierte Amtszeit antreten.


Franzosen nutzen ausgediente Weihnachtsbäume zur Dünen-Verstärkung

LA TESTE-DE-BUCH: Ausgediente Weihnachtsbäume landen in einem Ort an der französischen Atlantikküste nicht auf dem Kompostmüll, sondern werden zum Strand gefahren.

Die Tannenbäume werden dort zur Verstärkung der Dünen verwendet, wie die Gemeinde La Test-de-Buch nahe Bordeaux mitteilte. Der Wind wehe im Laufe des Winters den Sand über die in den Dünen abgelegten Bäume, bis diese vollkommen unter Sand verschwinden. Dies diene der Wiederherstellung der Dünen an Stellen, wo sie von Erosion betroffen seien. Die Forstverwaltung koordiniert die Aktion, zu der die Gemeinde unter dem Motto «Tannenbäume für unsere Dünen» aufgerufen hat.


Polizisten finden Drogen für 21.000 Euro in Unterhose

BAD BENTHEIM: In der Unterhose eines jungen Mannes hat ein deutsch-niederländisches Polizeiteam Drogen im Wert von 21.000 Euro gefunden. Wie die Bundespolizei am Montag mitteilte, wollte der 23-Jährige am Sonntagvormittag Kokain und Crystal Meth über die deutsch-niederländische Grenze schmuggeln. Kurz nach dem Grenzübertritt hielten die Beamten den in Richtung Osnabrück fahrenden Mann an einem Parkplatz an.

Als er aus dem Auto ausstieg, sei den Beamten sofort aufgefallen, dass der Mann offensichtlich im Schritt seiner Jogginghose etwas verstecken wollte. Als die Polizisten ihn darauf ansprachen, zog er 280 Gramm Kokain, 10 Gramm Crystal Meth und eine Kleinstmenge Marihuana aus seinem Schlüpfer hervor. Der 23-Jährige wurde festgenommen, ein Amtsrichter erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft am Montag einen Haftbefehl. Das Zollfahndungsamt Essen übernahm die weiteren Ermittlungen.


Wüst tauscht sich mit niederländischem Premier Rutte aus

Düsseldorf/Den Haag (dpa/lnw) - Kurz nach der Vereidigung der neuen niederländischen Regierung ist bereits ein Austausch mit dem Nachbarland Nordrhein-Westfalen vereinbart. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) gratulierte Rutte am Montag. Ruttes Kabinett stehe «für Vielfalt, Kompetenz und eine starke europäische Zukunftsperspektive», twitterte Wüst. «Ich freue mich auf die weitere nachbarschaftliche Zusammenarbeit.» Wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr, kommen die beiden Regierungschefs bereits am Mittwoch zu einem bilateralen digitalen Gespräch zusammen.

Am Montagvormittag hatte der niederländische König Willem-Alexander die neue Regierung des Landes, knapp zehn Monate nach der Parlamentswahl, vereidigt. Die Regierung war nach den längsten Koalitionsverhandlungen der Landesgeschichte zustande gekommen. Der rechtsliberale Rutte (54) ist seit mehr als elf Jahren Regierungschef. Er regiert mit den Linksliberalen, Christdemokraten und der ChristenUnion.


EU-Parlamentspräsident Sassoli erneut im Krankenhaus

BRÜSSEL: Der Präsident des Europaparlaments, David Sassoli, ist erneut schwer erkrankt. Der 65-Jährige werde in einem Krankenhaus in seinem Heimatland Italien behandelt, teilte ein Sprecher des EU-Parlaments am Montag in Brüssel mit. Der Aufenthalt sei «wegen einer schweren Komplikation aufgrund einer Funktionsstörung des Immunsystems» erforderlich geworden. Sassoli gehört der sozialdemokratischen Partei Partito Democratico (PD) an.

Der Parlamentspräsident befindet sich bereits dem 26. Dezember in Behandlung. Alle seine Termine wurden abgesagt. Weitere Informationen gab es zunächst nicht. Der Aufenthalt im Krankenhaus war zuvor auch nicht bekanntgegeben worden. Im Oktober verpasste Sassoli bereits eine Tagung des Parlaments, weil er Fieber hatte. Zuvor wurde er wegen einer Lungenentzündung im Krankenhaus behandelt.


Taliban: Außenminister traf Anführer des Anti-Taliban-Widerstandes

KABUL: Der Außenminister der in Afghanistan regierenden militant-islamistischen Taliban hat im Nachbarland Iran Anführer des Anti-Taliban-Widerstandes getroffen. Amir Chan Muttaki habe bei dem Treffen mit Achmad Massud und Ismail Chan von der Nationalen Widerstandsfront (NRF) versichert, dass diese «unbesorgt» nach Afghanistan zurückkehren könnten, teilte Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid am Montag auf Twitter mit. Vonseiten des NRF gibt es bisher keinen Kommentar zu dem Treffen.

Achmad Massud ist der Sohn des legendären Anti-Taliban-Kämpfers Achmad Schah Massud, der 2001 getötet wurde. Nach der militärischen Machtübernahme durch die Taliban Mitte August zog er sich in die Provinz Pandschir zurück, um wie sein Vater von dort aus Widerstand zu leisten. Die Taliban konnten aber nach gescheiterten Gesprächen nach kurzer Zeit auch Pandschir einnehmen.

Massud und andere Anti-Taliban-Figuren flohen ins Ausland, vor allem nach Tadschikistan, die Türkei oder Iran. Milizen der NRF sind Berichten zufolge weiterhin in den Bergen Pandschirs und im naheliegenden Bezirk Andarab der Provinz Baghlan aktiv. Die NRF fordert eine faire politische Teilhabe aller ethnischen Minderheiten sowie Frauenrechte und Wahlen. Zuletzt gab es vermehrt Berichte über Repressalien gegenüber ethnischen Pandschiris vonseiten der Taliban.


Neue tschechische Regierung will Verteidigungsausgaben erhöhen

PRAG: Die neue liberalkonservative Regierung in Tschechien will die Verteidigungsausgaben in den nächsten Jahren deutlich erhöhen. Bis zum Jahr 2025 solle das Nato-Ziel von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreicht werden, sagte Verteidigungsministerin Jana Cernochova am Montag in Prag. Damit komme man nicht nur einer Verpflichtung gegenüber den Bündnispartnern nach, sondern stärke auch die Sicherheit des Landes, sagte die Politikerin der Demokratischen Bürgerpartei (ODS).

Als eine Priorität nannte die Ministerin den Kauf neuer Schützenpanzer. An dem Großauftrag über 210 Fahrzeuge hatte auch das deutsche Unternehmen Rheinmetall mit seinem «Lynx» Interesse bekundet. Wegen des Regierungswechsels war die Entscheidung verschoben worden. Cernochova kündigte die Gründung eines neuen Investitionsfonds für Rüstungsausgaben an. Vorbild sei ein ähnlicher Fonds in der damaligen Tschechoslowakei der Zwischenkriegszeit.

Bei der Anwerbung von Freiwilligen für die tschechische Berufsarmee will Cernochova stärker auf Digitalisierung und Beratungsgespräche per Videokonferenz setzen. Die Armee verfügt derzeit über mehr als 26.000 Berufssoldaten, hinzu kommen knapp 3500 Reservisten. Tschechien hat rund 10,7 Millionen Einwohner.


Belgisches Medienhaus übernimmt Mehrheit an Aachener Zeitungen

AACHEN/ANTWERPEN: Die belgische Mediahuis-Gruppe ist neuer Mehrheitsgesellschafter der Medienhaus Aachen GmbH mit «Aachener Zeitung» und «Aachener Nachrichten» geworden. Zum Jahresbeginn wechselten demnach alle Gesellschaftsanteile der Aachener Verlagsgesellschaft mbh (AVG), die die Mehrheit an dem Aachener Medienhaus hält, den Besitzer, wie die Unternehmen am Montag gemeinsam mitteilten. Die Übernahmepläne waren im Herbst bekanntgeworden. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Die Mediahuis-Gruppe mit Sitz in Antwerpen ist bislang in Belgien, in den Niederlanden, Irland und Luxemburg aktiv und will in Europa wachsen. Bekannte Medienmarken sind «De Standaard» in Brüssel oder «De Telegraaf» in Amsterdam. Die AVG-Anteile übernahm das europäische Medienhaus von den Familien Ernst, Hofmann und Maas, wie es weiter hieß. Die Familien gründeten nach dem Zweiten Weltkrieg die «Aachener Zeitung» (früher «Aachener Volkszeitung») in Nordrhein-Westfalen.

An dem Medienhaus Aachen hält neben dem neuen Mehrheitsgesellschafter aus Belgien (über die AVG mit 70 Prozent) die Aachener Nachrichten Verlagsgesellschaft GmbH (ANV) - die zur Rheinischen Post Mediengruppe gehört - 30 Prozent. Das Medienhaus Aachen hat einen Jahresumsatz von rund 80 Millionen Euro und beschäftigt rund 400 Mitarbeiter ohne den Bereich Zustellung. Die belgische Mediengruppe hat rund 4300 Mitarbeiter, der Jahresumsatz liegt bei mehr als einer Milliarde Euro.

Der Chef des Medienhauses Aachen, Andreas Müller, sagte: «Die Erfahrungen aus dem internationalen Mediahuis-Netzwerk werden uns helfen, unsere Marken weiterzuentwickeln. Der gruppenweite Austausch wird dafür sorgen, dass wir mit unserer starken regionalen Identität und journalistischen Unabhängigkeit weiterhin unserer im Grundgesetz verankerten Verantwortung für unsere Gesellschaft gerecht werden können.»


Mehr als dreimal so viele Migranten wollten Ärmelkanal 2021 passieren

CHERBOURG: Im vergangenen Jahr haben mehr als dreimal so viele Migranten wie 2020 versucht, auf Booten den Ärmelkanal von Frankreich nach Großbritannien zu überqueren. Insgesamt wurden 1360 Versuche mit insgesamt 35.382 Menschen an Bord erfasst, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag von der zuständigen Meerespräfektur in Cherbourg erfuhr. Mehr als 8600 Migrantinnen und Migranten retteten die französischen Sicherheitskräfte demnach im vergangenen Jahr aus Seenot. 2020 registrierten die Behörden 868 versuchte Überfahrten mit insgesamt 9551 Menschen.

Auch aus Großbritannien hatte es vor wenigen Tagen geheißen, dass 2021 etwa dreimal so viele Migranten mit dem Boot über den Ärmelkanal angekommen waren wie 2020.

Immer wieder überqueren Migranten in kleinen Schlauchbooten den Ärmelkanal. Die Überfahrt ist gefährlich, vor allem weil der Meeresarm von vielen großen Schiffen befahren wird. Im November hatte der Tod von 27 Migranten bei der Überfahrt für Entsetzen gesorgt.


Dänischer Geheimdienstchef in Untersuchungshaft

KOPENHAGEN: Der suspendierte Chef des dänischen Militärgeheimdienstes, Lars Findsen, sitzt in einem Fall von mutmaßlich durchgestochenen Geheiminformationen seit gut einem Monat in Untersuchungshaft. Wie die Nachrichtenagentur Ritzau und weitere dänische Medien berichteten, wurde am Montag auf einem Gerichtstermin im Amtsgericht von Kopenhagen ein Verbot aufgehoben, Findsens Namen zu nennen. Er hatte demnach über seine Verteidiger selbst um die Aufhebung gebeten. Findsen sagte nach Ritzau-Angaben in den Mittagsstunden vor Reportern, er bestreite die Vorwürfe.

Dänemark hat zwei Geheimdienste: den Auslands- und Militärgeheimdienst FE sowie den Geheimdienst der Polizei, kurz PET. Der PET hatte am 9. Dezember mitgeteilt, dass vier aktive und frühere Mitarbeiter der beiden Geheimdienste am Vortag wegen der Weitergabe von strenggeheimen Informationen festgenommen worden seien. Weitere Angaben zu dem Fall wurden dabei nicht genannt. Da die Verhandlungen hinter sogenannten doppelt verschlossenen Türen stattfinden, wissen Außenstehende nicht, wann und welche Informationen die Festgenommenen weitergegeben haben sollen. Laut den Sendern DR und TV2 sitzt nur noch Findsen in U-Haft, gegen die anderen drei wird aber ebenfalls weiter ermittelt.

Findsen ist seit 2015 FE-Chef gewesen. Im August 2020 wurde er nach einem kritischen Bericht der Geheimdienstaufsicht vom Dienst suspendiert. In dem Bericht hatte die unabhängige Aufsichtsbehörde dem FE vorgeworfen, gegen das Gesetz verstoßen und widerrechtlich Informationen über Dänen weitergegeben zu haben. Eine Sonderkommission hat diese Kritik jüngst zurückgewiesen.


Verletzter Pilot in letzter Sekunde aus Wrack gezogen - Virales Video

LOS ANGELES: Ein Video einer dramatischen Rettungsaktion in der US-Metropole Los Angeles sorgt im Internet derzeit für Furore. Die Polizei veröffentlichte am späten Sonntagabend (Ortszeit) einen Clip, der zeigt, wie Einsatzkräfte einen Verletzten aus einem auf Bahngleisen notgelandeten Kleinflugzeug ziehen. Wenige Sekunden später kracht ein Zug in das Wrack. Innerhalb weniger Stunden wurde das rund 18 Sekunden lange Video auf Twitter rund 1,3 Millionen Mal angeklickt.

Die Beamten «legten Heldenmut und schnelles Handeln an den Tag, indem sie das Leben eines Piloten retteten», schrieb die Polizei auf Twitter zu dem Video. Nach dem Start vom Whiteman Airport sei das Kleinflugzeug am Nachmittag am anderen Ende des Flughafengeländes auf Bahngleisen gelandet, teilte die unter anderem für Katastrophenschutz zuständige Behörde mit. Der Pilot habe leichte Verletzungen erlitten. Nach Angaben der Feuerwehr war er die einzige Person an Bord. Es seien keine weiteren Verletzten gemeldet worden. Feuerwehrleute hätten einen kleineren Austritt von Treibstoff eingedämmt, es habe aber keinen Brand gegeben. Der Zugverkehr sollte nach einer Unterbrechung am Abend wieder aufgenommen werden.


Taliban: Neun Kinder durch Blindgänger getötet

KABUL: In Afghanistan sind Angaben der regierenden Taliban zufolge mindestens neun Kinder bei der Explosion eines Blindgängers getötet worden. Vier weitere seien bei dem Vorfall im Bezirk Lalpur im Osten des Landes verletzt worden, teilten das Büro des Gouverneurs der Provinz Nangarhar und die örtliche Polizei am Montag mit. Demnach löste ein Popcorn-Verkäufer auf nicht näher beschriebene Art die Detonation einer Mörsergranate aus.

Der Vorfall habe sich nahe einer Schule ereignet, hieß es. Die verletzten Kinder sind laut den Behörden zur Behandlung in das Regionalkrankenhaus in der Stadt Dschalalabad gebracht worden.

Auch nach dem Abzug der internationalen Truppen werden in Afghanistan regelmäßig Zivilisten durch Explosionen verletzt. Die Taliban, die Mitte August das Land militärisch übernommen haben, hatten in der Vergangenheit im ganzen Land an Straßenrändern Sprengsätze versteckt, um mit ihnen die Sicherheitskräfte der Regierung anzugreifen. Vor allem in ländlichen Gebieten kommen Menschen zudem durch scharfe Mörsergranaten, Granaten oder andere Sprengkörper zu Schaden, die bei ihrem Einsatz im Gefecht nicht explodiert waren.


Stoltenberg dämpft Erwartungen an Gespräche mit Russland

BRÜSSEL: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Erwartungen an die Gespräche mit Russland in dieser Woche gedämpft. «Ich glaube nicht, dass wir erwarten können, dass diese Treffen alle Probleme lösen werden», sagte der Norweger am Montag in Brüssel. Ende der Woche würden nicht alle Probleme gelöst seien. Er hoffe aber sehr, dass auf beiden Seiten echter Willen bestehe, sich an einem Prozess zu beteiligen, der einen neuen bewaffneten Konflikt in Europa verhindern könne.

«Wir hoffen, dass wir uns auf das weitere Vorgehen einigen können, dass wir uns auf eine Reihe von Treffen einigen können, dass wir uns auf den Prozess einigen können», sagte Stoltenberg vor einem Treffen der Nato-Ukraine-Kommission. Er sprach von einer «wichtigen Woche für die europäische Sicherheit». Angesichts der jüngsten Spannungen im Ukraine-Konflikt laufen seit Montag in Genf Gespräche zwischen den USA und Russland. Für Mittwoch ist zudem eine Tagung des Nato-Russland-Rats angesetzt - die erste seit Juli 2019.

Stoltenberg begrüßte, dass Russland an dem Treffen teilnimmt. Man werde sich auf europäische Sicherheitsfragen konzentrieren, auf Transparenz in Zusammenhang mit militärischen Aktivitäten und auf Rüstungskontrolle. Die Nato werde die russischen Bedenken anhören. «Aber jeder sinnvolle Dialog muss auch unsere Bedenken über das russische Vorgehen ansprechen.» Die Entscheidung über eine Aufnahme der Ukraine liege bei dem Land selbst und den 30 Nato-Staaten. «Niemand sonst hat das Recht, etwas dazu zu sagen.»

Der Westen wirft Russland seit Wochen einen Truppenaufbau in Gebieten an der Grenze zur Ukraine vor. Befürchtet wird, dass russische Soldaten in der Ex-Sowjetrepublik einmarschieren könnten. Russland bestreitet solche Pläne. Russland seinerseits will die Aufnahme weiterer osteuropäischer Länder in der Nato verhindern und verlangt eine Garantie, dass die Ukraine niemals Mitglied der Allianz wird.


Kasachische Soldaten in Blauhelmen: UN äußern «Bedenken»

NUR-SULTAN: Die Vereinten Nationen haben ihre Besorgnis über Fotos von kasachischen Soldaten geäußert, die offenbar bei den schweren Unruhen Helme mit UN-Aufschrift trugen. «Wir haben diesbezüglich der Ständigen Vertretung Kasachstans unser Bedenken übermittelt», teilte eine UN-Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Sicherheitskräfte von UN-Mitgliedstaaten dürften die so genannten Blauhelme nur im Rahmen einer UN-Friedensmission tragen, hieß es. Das ist in Kasachstan nicht der Fall.

Die Fotos waren Ende vergangener Woche aus der kasachischen Millionenstadt Almaty aufgetaucht. Wie genau die Soldaten an die Helme kamen und weshalb sie sie trugen, war zunächst unklar. Kasachstan ist UN-Mitglied. Kasachische Soldaten waren unter anderem bis vergangenes Jahr an einer UN-Friedensmission im Libanon beteiligt.

Kasachstan, das unter anderem an Russland und China grenzt, erlebt seit mehr als einer Woche die schwersten Unruhen seit Jahren. Unmut über gestiegene Treibstoffpreise an den Tankstellen in dem öl- und gasreichen Land schlug in Proteste gegen die Staatsführung um. Neben friedlichen Demonstrationen kam es auch zu gewaltsamen Ausschreitungen, insbesondere in der Millionenstadt Almaty. Präsident Kassym-Schomart Tokajew hatte Soldaten gegen Demonstranten eingesetzt und auch ein von Russland geführtes Militärbündnis zur Hilfe gerufen.


Niederländischer König vereidigt neue Regierung unter Premier Rutte

DEN HAAG: Knapp zehn Monate nach der Parlamentswahl hat der niederländische König Willem-Alexander die neue Regierung des Landes vereidigt. Das vierte Kabinett des rechtsliberalen Ministerpräsidenten Mark Rutte (54) legte am Montag im Palast Noordeinde in Den Haag den Eid ab. Die Koalitionsregierung war nach den längsten Koalitionsverhandlungen der Landesgeschichte zustande gekommen. Nur die linksliberale Finanzministerin und Vizepremier, Sigrid Kaag, musste wegen einer Corona-Infektionen den Eid per Videoverbindung ablegen.

Rutte ist seit mehr als elf Jahren Regierungschef. Seine VVD wird die kommenden drei Jahre gemeinsam mit der linksliberalen D66, der christdemokratischen CDA und der ChristenUnion regieren. Sie bildeten bereits in der vorigen Legislaturperiode eine Koalition. Die vier Parteien hatten im Dezember nach schweren Verhaltungen ein Koalitionsabkommen vorgelegt. Danach soll unter anderem eine Rekordsumme in Klimaschutz, Wohnungsbau und Sozialpolitk investiert werden. Fast die Hälfte des Kabinetts besteht aus Frauen. Das gab es in dem Land noch nie.


Bundestagsabgeordnete fordern Biden zur Schließung von Guantánamo auf

WASHINGTON: Bundestagsabgeordnete von SPD, Grünen und Linke haben in einem Brief an US-Präsident Joe Biden die Schließung des seit 20 Jahren bestehenden US-Gefangenenlagers Guantánamo gefordert. «Das Folterzentrum und die dortigen Sondertribunale sind zum Sinnbild für brutale Exzesse des Anti-Terror-Kampfes der USA geworden», heißt es in dem von 14 Parlamentariern unterzeichneten Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Es ist auch an die US-Vizepräsidentin Kamala Harris und die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, adressiert.

Das Gefangenenlager im US-Marinestützpunkt Guantánamo Bay auf Kuba war nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 unter dem republikanischen Präsidenten George W. Bush errichtet worden, um mutmaßliche islamistische Terroristen ohne Prozess festzuhalten. Die ersten Gefangenen waren an diesem Dienstag vor 20 Jahren dorthin gebracht worden. Bushs Nachfolger, der Demokrat Barack Obama, wollte es schließen, scheiterte aber am Widerstand im US-Kongress. Der Republikaner Donald Trump wiederum wollte das Lager weiter offen halten. Dessen Nachfolger Biden hat nach seiner Amtsübernahme vor knapp einem Jahr nun wieder die Schließung als Ziel ausgegeben.

Der Demokrat hatte bereits als Obamas Vizepräsident vor 13 Jahren bei der Münchner Sicherheitskonferenz gesagt: «Amerika wird nicht foltern. Wir werden die Rechte derjenigen wahren, die wir vor Gericht stellen. Und wir werden das Gefangenenlager in Guantánamo Bay schließen.»

In ihrem Brief fordern die Bundestagsabgeordneten den US-Präsidenten nun auf, das Versprechen wahr zu machen: «Wir rufen Sie auf, die Rechte aller Inhaftierter zu wahren und das Gefangenenlager auf Kuba endlich zu schließen.» Der Brief wurde von der Linken-Abgeordneten Sevim Dagdelen initiiert, die Abgeordnete aller Fraktionen außer der AfD um Unterstützung gebeten hatte. Das Schreiben haben unter anderen die SPD-Abgeordneten Bengt Bergt, Anke Hennig und die Grünen-Parlamentarierin Susanne Menge unterzeichnet.


Arbeitslosigkeit in der Eurozone geht erneut zurück

LUXEMBURG: In der Eurozone ist die Arbeitslosigkeit im November erneut gefallen. Die Arbeitslosenquote sank in den Ländern mit der Gemeinschaftswährung gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 7,2 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Montag in Luxemburg mitteilte. Im entsprechenden Vorjahresmonat hatte die Quote noch bei 8,1 Prozent gelegen.

Die Zahl der Arbeitslosen fiel im Euroraum zum Vormonat um 222.000 auf 11,829 Millionen. Zum entsprechenden Vorjahresmonat sank sie um 1,411 Millionen.

Im Vorjahr war die Arbeitslosigkeit wegen der Corona-Pandemie noch stark gestiegen. Der Anstieg war allerdings wesentlich geringer als angesichts des wirtschaftlichen Stillstands zu befürchten gewesen wäre. Grund waren staatliche Hilfen wie Kurzarbeit, die in vielen Ländern des Euroraums gewährt wurden. Mit 7,2 Prozent liegt die Quote nur noch knapp über ihrem Vorkrisenniveau. Im März 2020 hatte sie bei 7,1 Prozent gelegen.


Munich Re: Naturkatastrophen richten 280 Milliarden Dollar Schaden an

MÜNCHEN: Das Jahr 2021 reiht sich nach einer Analyse der Munich Re in den besorgniserregenden Langfristtrend zunehmender Zerstörungen durch Naturkatastrophen ein. Weltweit richteten Stürme, Hochwasser und andere Naturgefahren im vergangenen Jahr Schäden von 280 Milliarden US-Dollar an, wie der Rückversicherer am Montag mitteilte. Versichert war davon laut Munich Re mit 120 Milliarden Dollar weniger als die Hälfte.

Für Europa waren die verheerenden Sturzfluten des vergangenen Sommers in Deutschland und seinen Nachbarländern mit 54 Milliarden Dollar beziehungsweise 46 Milliarden Euro, davon allein 33 Milliarden Euro in Deutschland, zwar die bislang teuerste Naturkatastrophe aller Zeiten. Doch noch ungleich härter getroffen wurden die USA, wo Tornados, Hurrikane und eine Kältewelle mit 145 Milliarden Dollar zu Buche schlugen.

In der inflationsbereinigten Rangliste der teuersten Naturkatastrophenjahre liegt 2021 nach Rechnung der Munich Re auf Platz vier. Bislang teuerstes Jahr war 2011, als Seebeben, Tsunami und das folgende Atomunglück in Japan die weltweite volkswirtschaftliche Schadensumme auf 355 Milliarden Dollar getrieben hatten.


USA fordern Russland nach Gesprächen in Genf zu Deeskalation auf

GENF/WASHINGTON: Die USA haben Russland nach bilateralen Gesprächen in Genf erneut zur Deeskalation in der Ukraine-Krise aufgerufen. Die US-Unterhändlerin, Vizeaußenministerin Wendy Sherman, sagte am Montag mit Blick auch auf die bevorstehenden Treffen des Nato-Russland-Rates in Brüssel und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien: «In dieser Woche wird Russland eine einheitliche Botschaft von den Vereinigten Staaten und unseren Verbündeten und Partnern hören, nämlich dass es an Russland liegt, die Spannungen zu deeskalieren, damit wir eine echte Chance haben, diplomatische Lösungen zu finden.»

Sherman sagte in einer Telefonschalte mit Journalisten, die fast achtstündigen Gespräche seien «offen und direkt» verlaufen. Es seien aber keine konkreten Verhandlungen gewesen - soweit seien die Sondierungsgespräche noch nicht. Beide Seiten hätten ihre Sicherheitsbedenken dargelegt. Die US-Seite habe deutlich gemacht, dass sie bereit zu Gesprächen über Konfliktthemen wie die Begrenzung von Manövern oder die Stationierung von Raketen sei. «Wir haben uns jedoch entschieden gegen Sicherheitsvorschläge gewehrt, die für die Vereinigten Staaten einfach nicht in Frage kommen.»

Die US-Unterhändlerin sagte, man werde niemandem erlauben, die Politik der Offenen Tür der Nato zu stoppen. «Wir werden nicht auf die bilaterale Zusammenarbeit mit souveränen Staaten verzichten, die mit den Vereinigten Staaten zusammenarbeiten wollen.» Die USA würden zudem keine Entscheidung über die Ukraine, Europa oder die Nato fällen, ohne das vorher mit den Betroffenen zu klären. Sherman drohte Russland im Fall einer militärischen Eskalation in der Ukraine-Krise erneut mit massiven Konsequenzen.


Mali nennt Ecowas-Sanktionen «illegal» und schließt seine Grenzen

BAMAKO: Die Militärjunta in Mali hat die am Wochenende verhängten strikten Sanktionen der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas als «illegal und illegitim» kritisiert. Zugleich kündigte die Interimsregierung des Sahelstaates in einer am späten Sonntagabend veröffentlichten Erklärung die Schließung aller Grenzen zu den Ecowas-Mitgliedsländern an.

Allerdings hatten zuvor bereits die Ecowas-Staats- und Regierungschefs mit sofortiger Wirkung Grenzschließungen sowie das Einfrieren aller nicht lebenswichtigen Handelsbeziehungen und Finanzmittel Malis bei der Ecowas-Zentralbank angekündigt. Alle Botschafter der Staatengruppe werden zudem aus Malis Hauptstadt Bamako abgezogen.

Der Krisenstaat, in dem auch Soldaten der Bundeswehr im Einsatz sind, hat seit 2012 drei Militärputsche erlebt und ist politisch äußerst instabil. Die Ecowas-Staats- und Regierungschefs hatten sich enttäuscht über die Ankündigung der Interimsregierung gezeigt, Neuwahlen in Mali statt Ende Februar erst in vier Jahren abhalten zu wollen. In der Abschlusserklärung wird die von der Interimsregierung vorgeschlagene Frist bis zu Neuwahlen von fünf Jahren, die später auf gut vier Jahre reduziert wurde, als «total inakzeptabel» kritisiert: «Dieser Zeitplan bedeutet lediglich, dass eine illegitime militärische Übergangsregierung das malische Volk die nächsten fünf Jahre in Geiselhaft nehmen wird.»

Die Bundeswehr ist in Mali mit gut 1350 Soldaten als Teil der EUTM sowie der UN-Friedensmission Minusma im Einsatz. Der französischen Ex-Kolonie mit ihren 20 Millionen Einwohnern machen seit Jahren islamistische Terrorgruppen zu schaffen.


Brexit belastet zwei Drittel der britischen Industrie

LONDON: Die Mehrheit der britischen Industrieunternehmen klagt über anhaltende Belastungen durch den Brexit. Das geht aus einer Umfrage unter 228 Firmen durch den Verband Make UK und die Unternehmensberatung Pwc hervor, über die der «Guardian» am Montag berichtete. Demnach gaben zwei von drei Unternehmen an, der Austritt Großbritanniens aus der EU habe ihr Geschäft moderat oder signifikant belastet. Mehr als die Hälfte rechne damit, dass der Brexit auch in diesem Jahr noch dem Geschäft schaden wird - etwa durch neue Importkontrollen und neue Vorgaben für Kennzeichnungen.

Formal hat das Vereinigte Königreich bereits am 31. Januar 2020 die Europäische Union verlassen, allerdings galt bis zum Jahreswechsel 2020/2021 noch eine Übergangsphase mit weitgehend den gleichen Regeln wie zuvor. Vor gut einem Jahr vollzog sich dann der finale Bruch der Insel mit dem Rest des Kontinents. Zu Beginn des laufenden Jahres traten neue Importkontrollen für Produkte aus der EU in Kraft.

Hürden durch den Brexit gehören in der britischen Industrie der Befragung zufolge weiter zu den Hauptsorgen - allerdings gibt es auch Optimismus: Drei Viertel der Firmen gehen davon aus, dass sich die Bedingungen verbessern. Viele glaubten auch an Chancen, etwa für mehr heimische Produktion.


Polizei: Vater ertränkt seine drei Töchter in Kanal

ISLAMABAD: Ein Mann in Pakistan hat nach Polizeiangaben seine drei jungen Töchter getötet. Der Vater habe die Mädchen im Alter von sechs, acht und neun Jahren nach einem Streit mit seiner Ehefrau in einen Kanal in der Stadt Kasur im Osten des Landes geworfen, teilte die Behörde am Montag mit. Er sei verhaftet worden und geständig, hieß es weiter. Die Leichen der Mädchen seien geborgen worden. Dem Mann drohe nun die Todesstrafe.

In Pakistan werden jährlich Tausende Kinder Opfer von Gewalt und Gräueltaten. Ein schwaches Justizsystem führt dazu, dass die Täter oft straffrei davonkommen. Laut der Kinderschutzorganisation Sahil werden in dem Land mit rund 220 Millionen Einwohnern täglich acht Vorfälle in Verbindung mit Gewalt und Kindern bei der Polizei gemeldet, viele davon sexuelle Gewaltdelikte. Experten zufolge liegt die Dunkelziffer der Gewalttaten an Kindern viel höher.


Äthiopien: UN setzt humanitäre Aktivitäten in Teilen Tigrays aus

NAIROBI: Die Vereinten Nationen in Äthiopien haben Teile ihres humanitären Einsatzes im Nordwesten der Krisenregion Tigray ausgesetzt. Grund dafür sei die Gefahr von Drohnenangriffen auf Vertriebenenlager in der Region, sagte eine Sprecherin des UN-Nothilfebüros OCHA der Deutschen Presse-Agentur am Montag.

Am Mittwoch und Freitag vergangener Woche soll das äthiopische Militär Luftangriffe auf Vertriebenenlager durchgeführt haben. Dabei sollen nach Angaben der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) mindestens 56 Menschen getötet worden sein. Die Angriffe hätten sich auf das Vertriebenenlager in dem Ort Dedebit konzentriert, sagte die TPLF.

Am Sonntagabend verurteilte die Direktorin des UN-Kinderhilfswerks, Henrietta Fore, die Angriffe, bei denen auch Kinder getötet worden sein sollen. Angaben der Regierung in Addis Abeba dazu gab es zunächst nicht.

Die Auseinandersetzungen zwischen der äthiopischen Zentralregierung und der TPLF begannen vor rund einem Jahr. Die TPLF gab Mitte Dezember einen Rückzug aus umkämpften Gebieten des Landes bekannt. Der Vielvölkerstaat im Osten Afrikas mit seinen 115 Millionen Einwohnern droht durch die Kämpfe zu zerfallen.


Ehemaliger Audi-Manager wird neuer Chef von Ford Deutschland

KÖLN: Der langjährige Audi-Manager Martin Sander wird neuer Chef von Ford Deutschland. Außerdem übernimmt der Branchenkenner die Verantwortung für das gesamte Pkw-Geschäft von Ford in Europa, wie der Konzern am Montag mitteilte. Zuvor hatte der «Kölner Stadt-Anzeiger» darüber berichtet.

Der Präsident von Ford of Europe, Stuart Rowley, betonte, Sander bringe «die Dynamik, Führungsqualität und Ideen mit, die wichtig sind, um die Transformation unseres Pkw-Geschäfts in Europa zu beschleunigen und unseren Kunden neue vernetzte Erlebnisse zu ermöglichen». In Sanders Aufgabenbereich werden zwei bisherige Führungspositionen kombiniert. Dies unterstreiche Fords Engagement, die Elektrifizierung seiner europäischen Produktpalette noch schneller voranzutreiben, betonte das Unternehmen.

Sander wird seine neue Aufgabe am 1. Juni antreten und sein Büro in Köln haben. Der in Hildesheim geborene Manager hat Maschinenbau studiert und sein Studium an der Technischen Universität Braunschweig als Diplom-Ingenieur abgeschlossen. Danach arbeitete er lange Jahre im In- und Ausland für den Volkswagen-Konzern - zuletzt als Senior Vice President of Sales für Europa bei der Audi AG. Er wohnt derzeit in Ingolstadt, ist verheiratet und hat zwei Kinder.


Erdbeben erschüttert Dreiländereck auf dem Balkan - leichte Schäden

ATHEN: Ein Erdbeben der Stärke 5,3 hat das Dreiländereck zwischen Griechenland, Albanien und Nordmazedonien in der Region des Sees Prespa erschüttert. Verletzt wurde nach Angaben der örtlichen Behörden niemand, es seien leichte Schäden entstanden. Die Menschen wurden aus dem Schlaf gerissen, da sich der Erdstoß kurz vor Mitternacht in Griechenland (23.00 Uhr am Sonntag in Albanien und Nordmazedonien) ereignete, wie der griechische Staatsrundfunk ERT9 am Montag berichtete.

Zahlreiche Einwohner rannten auf die Straßen und verbrachten die Nacht in ihren Autos, wie örtliche Nachrichtensender meldeten. Aus Sicherheitsgründen blieben die Schulen der Region am Montag geschlossen, berichtete das griechische Staatsfernsehen.

Das Zentrum des 5,3 starken Bebens lag nach Angaben des geodynamischen Instituts von Athen rund zwei Kilometer westlich der griechischen Grenzstadt Florina in einer Tiefe von etwa 14 Kilometern unter der Oberfläche. Es folgten mehrere Nachbeben, deren Stärke über vier lag.


Aura Herzog: Mutter des israelischen Präsidenten mit 97 gestorben

JERUSALEM: Aura Herzog, Mutter des israelischen Staatspräsidenten Izchak Herzog, ist im Alter von 97 Jahren gestorben. Das Präsidentenamt teilte am Montag mit, die Ehefrau des früheren Staatspräsidenten Chaim Herzog sei in der Nacht zu Hause verstorben.

Sie wurde 1924 als Aura Ambache in der ägyptischen Stadt Ismailija als Tochter jüdischer Eltern mit polnisch-russischen Wurzeln geboren. Nach einem Studium der Mathematik und Physik in Südafrika emigrierte sie 1946 in das damalige britische Mandatsgebiet Palästina. Die junge Frau schloss sich dort der militärischen Organisation Hagana an, Vorgängerin der israelischen Armee. Während des israelischen Unabhängigkeitskriegs 1948 diente sie als Geheimdienstoffizierin.

Sie heiratete 1947 Chaim Herzog, das Paar hatte insgesamt vier Kinder. 1968 gründete Aura Herzog den «Rat für ein schönes Israel», eine Organisation, die sich bis heute für Lebensqualität in Israel einsetzt. In den 1970er Jahren lebte sie mit ihrem Mann, damals Israels Vertreter bei den Vereinten Nationen, in New York. Während seiner Amtszeit als Staatspräsident 1983 bis 1993 war sie Israels First Lady. Im vergangenen Jahr erlebte sie noch mit, wie ihr Sohn ebenfalls Präsident wurde.

Der israelische Regierungschef Naftali Bennett sprach Aura Herzogs Familie am Montag sein Beileid aus. «Aura war eine öffentliche Figur und sozial aktive Frau, die ihr Volk und ihr Land liebte», sagte er nach Angaben seines Büros. Aura Herzog soll auf Israels Nationalfriedhof, dem Herzlberg in Jerusalem, neben ihrem 1997 verstorbenen Mann beigesetzt werden.


USA beharren in Genf auf Prinzip: Länder wählen selbst Allianzen

GENF: US-Vizeaußenministerin Wendy Sherman hat vor dem Treffen mit ihrem russischen Amtskollegen Sergej Rjabkow zur Ukraine-Krise die Souveränität jedes Landes betont, Allianzen selbst zu bestimmen. Sherman traf Rjabkow am Sonntagabend in Genf zu einer Absprache über die Themen, die bei den offiziellen Gesprächen an diesem Montag auf den Tisch kommen. Shermans Begegnung mit Rjabkow sollte um 10 Uhr in der US-Botschaft in Genf beginnen. Im Mittelpunkt stehen der russische Truppenaufbau an der Grenze zur Ukraine und die Forderung Moskaus nach Sicherheitsgarantien der Nato.

Sherman wies nach diesem Angaben die Forderung Moskaus zurück, dass das westliche Verteidigungsbündnis Nato weder die Ukraine noch andere Länder in Osteuropa aufnimmt. Jedem Land stehe es frei, selbst zu entscheiden, welchem Bündnis es beitritt, sagte sie nach Angaben des Außenministeriums. Es gehe in Genf um bilaterale Angelegenheiten. Die USA würden nicht ohne die europäischen Partner am Tisch über die europäische Sicherheitsarchitektur diskutieren. Gelegenheit dafür böten der Nato-Russland Rat am Mittwoch in Genf oder die Gespräche im Rahmen der Gespräche im Rahmen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) am Donnerstag in Wien.

Die USA werfen Russland seit Wochen einen Truppenaufbau in Gebieten an der Grenze zur Ukraine vor. Befürchtet wird, dass russische Soldaten in der Ex-Sowjetrepublik einmarschieren könnten. Russland bestreitet solche Pläne. Russland seinerseits will die Aufnahme weiterer osteuropäischer Länder in der Nato verhindern und verlangt eine Garantie, dass die Ukraine niemals Mitglied der Allianz wird. Die USA haben im Fall einer Invasion massive Sanktionen angedroht.


Behörden: Fast 8000 Festnahmen bei Unruhen

NUR-SULTAN: Bei den beispiellosen Ausschreitungen mit vielen Toten in der Republik Kasachstan in Zentralasien hat es fast 8000 Festnahmen gegeben. Das Innenministerium des Landes sprach am Montagmorgen von 7939 Menschen, die in Gewahrsam gekommen seien. Allein auf zwei Märkten in der von den Unruhen besonders betroffenen Millionenstadt Almaty im Südosten des Landes seien auf zwei Märkten 207 Personen festgenommen worden.

An diesem Montag galt in der Ex-Sowjetrepublik eine landesweite Staatstrauer. Alle Flaggen wurden laut der Staatsagentur Kazinform auf halbmast gesetzt. Am Sonntag gab es Verwirrung um die Zahl der Toten, die das Staatsfernsehen unter Berufung auf das Gesundheitsministerium mit mehr als 160 angegeben hatte. Diese Meldung wurde später ohne Angaben von Gründen gelöscht.

Kasachstan, das an Russland und China grenzt, kommt seit mehr als einer Woche nicht zur Ruhe. Unmut über gestiegene Treibstoffpreise an den Tankstellen in dem öl- und gasreichen Land schlug in Proteste gegen die Staatsführung um. Neben friedlichen Demonstrationen kam es auch zu gewaltsamen Ausschreitungen, insbesondere in der Millionenstadt Almaty. Nach jüngsten offiziellen Angaben wurden landesweit mehr als 2000 Menschen verletzt.

Am Montag konnten die Menschen in der Wirtschaftsmetropole Almaty zunächst wieder das Internet nutzen, wie eine Bewohnerin der Deutschen Presse-Agentur in Moskau bestätigte. Über Tage wurde das Internet immer wieder abgeschaltet. So war es schwierig, unabhängige Informationen über die Lage in Kasachstan zu bekommen.


Forscher begeistert über Ichthyosaurier-Fund

LONDON: Zehn Meter ist es lang und allein der Schädel wiegt eine Tonne - das sind die Maße eines Ichthyosaurier-Fossils, das britische Forscher in einem Stausee in den East Midlands gefunden haben. Es handle sich um das größte und vollständigste Fossil seiner Art, das je in Großbritannien entdeckt wurde, meldete die britische Nachrichtenagentur PA am Montag.

Der bei einer routinemäßigen Leerung eines Teils des Stausees Rutland Water entdeckte Ichthyosaurier ist demnach etwa 180 Millionen Jahre alt. «Es ist eine höchst bedeutsame Entdeckung, sowohl national als auch international, aber auch von größter Bedeutung für die Menschen von Rutland und dem umliegenden Gebiet», sagte Mark Evans von der Organisation British Antarctic Survey der PA-Meldung zufolge.

Ichthyosaurier-Fossilien, bei denen es sich um im Meer lebende Reptilien handelte, wurden in England bereits Anfang des 19. Jahrhunderts von der Paläontologie-Pionierin Mary Anning an der Küste der Grafschaft Dorset entdeckt.


Schnee blockiert Hunderte Autofahrer zwischen Frankreich und Andorra

L'HOSPITALET: Heftiger Schneefall hat den Autoverkehr in den Pyrenäen in Frankreich behindert und teilweise zum Erliegen gebracht.

Zwischen Andorra und Frankreich steckten mehrere Hundert Autos am Sonntagabend nach der Sperrung des Puymorens-Tunnel auf einer eingeschneiten Straße fest, berichtete der Wetterdienst der Pyrenäen. Auch auf anderen Verbindungen rutschten Autos von der Straße und es ging nur stockend vorwärts. Der Schneefall sollte die Nacht über anhalten, es gab eine Unwetterwarnung auch wegen der Gefahr von Lawinen. In weiteren tiefer gelegenen Regionen im Südwesten Frankreichs wurde für Montag wegen der Niederschläge vor Überflutungen gewarnt.


Wohnhausbrand in New York: Mehrere Verletzte kämpfen um ihr Leben

NEW YORK: Nach dem verheerenden Wohnhausbrand in New York kämpfen weiterhin Schwerverletzte um ihr Leben.

«Wir haben mehrere Leute, die sich gerade in einem kritischen Zustand befinden. Wir beten zu Gott, dass sie durchzukommen», sagte Bürgermeister Eric Adams am Montagmorgen (Ortszeit) dem TV-Sender CNN. Es sei möglich, dass sich die Zahl von 19 Todesopfern - unter ihnen neun Kinder - weiter erhöhen werde. Bei dem Feuer, einem der schwersten Wohnhausbrände der jüngeren New Yorker Geschichte, wurden mindestens 63 Bewohner verletzt. Mehr als die Hälfte von ihnen waren am Sonntag als potenziell lebensgefährlich verletzt eingestuft worden.


Iran und Taliban kritisieren Einflussnahme der USA in Region

TEHERAN: Der Iran und die militant-islamistische Taliban haben die USA-Politik in der Region kritisiert. «Eine der politischen Strategien der USA ist Differenzen zwischen Afghanistan und den Nachbarstaaten zu schüren», sagte Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian bei einem Treffen am Sonntag in Teheran mit dem Taliban-Chefdiplomaten Amir Chan Motaki. Dies werde jedoch nicht passieren. Die USA sollten aus den Fehlern ihrer Afghanistan-Politik in den letzten 20 Jahren lernen und sie nicht wiederholen, so Amirabdollahian laut Nachrichtenagentur Tasnim.

Laut Motaki versuchten die USA trotz des Abzugs der US-Soldaten weiterhin das Land politisch und wirtschaftlich unter Druck zu setzen. Dazu gehörten auch die Sanktionen, die zur Armut von 80 Prozent der afghanischen Bevölkerung geführt habe, so der Taliban-Chefdiplomat laut Tasnim.

Unterdessen sorgte während des Außenministertreffens in Teheran ein Bericht des Nachrichtenportals Asr-Iran für Aufregung. Dem zufolge werde der Iran die afghanische Botschaft in Teheran an die Taliban übergeben. Der bisherige Botschafter soll demnach ins Ausland geflohen sein. Beide Seiten dementierten den Bericht. Beobachter in Teheran halten es jedoch für wahrscheinlich, dass die Taliban die Botschaften in den Nachbarländern übernommen haben.

Im Iran gibt es immer noch Differenzen im Umgang mit den Taliban. Einige politische Kreise in Teheran sind der Auffassung, dass die Taliban sich verändert habe und nicht mehr die islamistische Bewegung der letzten 20 Jahre seien. Andere jedoch sagen, dass die jüngsten Entwicklungen genau das Gegenteil bewiesen hätte. Außerdem bleibe der schiitische Iran für die sunnitischen Taliban-Extremisten stets ein religiöser Erzfeind.

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