Neues aus dem Ausland am Montag

Neues aus dem Ausland am Montag

Verbandsumfrage: Viele Autozulieferer befürchten starke Jobverluste

BERLIN: Große Teile der deutschen Autozulieferindustrie stellen sich laut einer Mitgliederumfrage des Branchenverbands VDA im Fall anhaltend schwacher Fahrzeugverkäufe auf drastische Jobverluste ein. Allein in den 132 teilnehmenden Firmen sollen demnach schon bis zu 12.500 Arbeitsplätze auf der Kippe stehen, falls die Nachfrage nicht bald anzieht. Die Ergebnisse der Befragung mittelständischer Zulieferer lagen der Deutschen Presse-Agentur am Montagabend vor. Die analysierte Stichprobe steht für zusammen rund 187.000 Beschäftigte.

«Unter unveränderten Bedingungen werden bis Ende Juni 39 Prozent der Unternehmen Personal abbauen», so der Verband der Automobilindustrie (VDA) in Berlin. «Bis Ende Juli werden es 65 Prozent sein.» Derzeit liefen bereits in jedem zehnten Betrieb Stellenstreichungen. Konkrete Pläne hierzu hätten aktuell 3 von 5 Zulieferern. Manche Firmen erwägen demzufolge die Kürzung von bis zu 40 Prozent der Jobs.


Disneys Streaming-Chef übernimmt Führung bei TikTok

LOS ANGELES: Disneys Streaming-Chef Kevin Mayer, der jüngst bei der Neubesetzung des Spitzenjobs übergangen wurde, wechselt zur chinesischen Videoplattform TikTok. Mayer wird Chef bei TikTok und soll zugleich das operative Geschäft beim chinesischen Mutterkonzern Bytedance führen, wie sein neuer Arbeitgeber am Montag mitteilte.

TikTok mit seinen kurzen Videoclips ist besonders bei jungen Nutzern populär. Das Unternehmen musste sich aber gegen Vorwürfe wehren, nicht ausreichend für den Jugendschutz zu unternehmen. In den USA warnen einige Politiker vor TikTok auch wegen der chinesischen Eigentümer. TikTok versuchte deshalb bereits, sich stärker als internationale Plattform zu etablieren.

Mayer war zuletzt für den Aufbau des im vergangenen Jahr gestarteten Streamingdienstes Disney+ zuständig, der den Unterhaltungskonzern für die Online-Zukunft fit machen soll. Deshalb wurde er auch als aussichtsreicher Nachfolger des langjährigen Disney-Chefs Robert Iger gehandelt. Den Spitzenposten bekam aber im Februar der bisherige Chef der Themenpark-Sparte, Bob Chapek. Branchenbeobachter rätselten danach, ob Mayer bei Disney bleibt.


EZB-Präsidentin Lagarde lobt Wiederaufbauplan für Europas Wirtschaft

DÜSSELDORF: Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat den deutsch-französischen Plan zur wirtschaftlichen Erholung innerhalb der EU als «ehrgeizig, gezielt und willkommen» begrüßt. Die von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vorgestellten Vorschläge «öffnen den Weg zu langfristigen Anleihen der EU-Kommission und erlauben es, umfangreiche direkte Hilfen des EU-Haushalts zugunsten der am stärksten von der Krise betroffenen Staaten zu leisten», sagte Lagarde dem «Handelsblatt» (Dienstag).

«Das zeugt vom Geist der Solidarität und der Verantwortung, den die Kanzlerin in der vergangenen Woche angesprochen hat», sagte die EZB-Präsidentin weiter. Es könne «keine Stärkung der finanziellen Solidarität geben ohne eine größere Koordinierung der Entscheidungen auf europäischem Niveau».

Merkel und Macron hatten am Montag einen gemeinsamen Plan für ein Wiederaufbauprogramm im Umfang von 500 Milliarden Euro präsentiert. Danach soll das Geld im Namen der EU am Kapitalmarkt aufgenommen werden und im Kontext des mehrjährigen EU-Finanzrahmens als Hilfen an Krisenstaaten fließen.


Syrien: UN-Vermittler fordert Gespräche zwischen USA und Russland

NEW YORK: Der UN-Vermittler für das Bürgerkriegsland Syrien hat Gespräche zwischen Washington und Moskau gefordert, um einen Ausweg aus dem jahrelangen Konflikt zu finden. «Ich glaube, dass der russisch-amerikanische Dialog hier eine Schlüsselrolle spielt», sagte Geir Pedersen am Montag dem UN-Sicherheitsrat in New York. Für politische Fortschritte sei es von zentraler Bedeutung, dass zwischen den Großmächten beim Thema Syrien wieder Vertrauen aufgebaut werde. Letztlich müsse das zu einem von den syrischen Konfliktparteien geführten Prozess mit Unterstützung der Vereinten Nationen führen.

Der verheerende syrische Bürgerkrieg war im März 2011 mit Protesten gegen die Regierung von Machthaber Baschar al-Assad ausgebrochen. Nach mehr als neun Jahren Krieg hat die Regierung einen Großteil der zwischenzeitlich an Rebellen verlorenen Landesteile zurückerobert. Teile im Norden und Nordwesten des Landes werden aber noch immer von Aufständischen kontrolliert. Viele internationale Mächte sind eng mit dem Konflikt verwoben: Russland ist einer der wichtigsten Unterstützer Assads, die USA haben sich dagegen weitgehend zurückgezogen und ihre Truppenstärke reduziert.


EU kritisiert Absetzung von Bürgermeistern in der Osttürkei

BRÜSSEL: Die EU hat scharfe Kritik an der Absetzung von fünf Bürgermeistern in der Osttürkei geübt. Das Vorgehen gegen die Vertreter der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP sei Anlass für tiefe Besorgnis, teilte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell am Montagabend mit. Die türkische Regierung habe das legitime Recht, Terrorismus zu bekämpfen. Sie sei allerdings zugleich dafür verantwortlich, dass dabei Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und Grundfreiheiten beachtet werden. Die aktuellen Maßnahmen beeinträchtigten die Funktionsfähigkeit der lokalen Demokratie.

Am vergangenen Freitag war bekannt geworden, dass die türkischen Behörden weitere HDP-Bürgermeister festgenommen und des Amtes enthoben hatten. Der abgesetzte Bürgermeister des osttürkischen Igdir, Yasar Akkus, wurde zudem am Montag wegen Terrorvorwürfen verhaftet, wie eine HDP-Sprecherin der dpa bestätigte. Nach Parteiangaben wurden seit den Kommunalwahlen im Frühjahr vergangenen Jahres 45 HDP-Bürgermeister abgesetzt, nur noch zwölf verbleiben demnach im Amt.

Präsident Recep Tayyip Erdogan wirft der HDP, die eine legale Partei ist, vor, der verlängerte Arm der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK zu sein. Die HDP weist das zurück.


Macron: Europa braucht mehr Kompetenzen im Gesundheitsbereich

PARIS: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat eine stärkere Zusammenarbeit in Europa im Bereich Gesundheit gefordert. Dieses Europa der Gesundheit habe es nie gegeben, sagte Macron am Montag in Paris. Es müsse nun Priorität werden. Europa müsse mit konkreten Kompetenzen ausgestattet werden - etwa bei gemeinsamen Lagern von Schutzmasken, Tests oder der Ausarbeitung von Präventionsplänen. Es habe zu Beginn der Epidemie Mängel und Verzögerungen bei der Reaktion der Europäischen Union gegeben, sagte Macron bei einer Pressekonferenz, bei der Kanzlerin Angela Merkel in Berlin per Video zugeschaltet war.

In einer gemeinsamen Erklärung von Deutschland und Frankreich heißt es, dass auch die Produktionskapazitäten von medizinischen Produkten stärker gefördert werden müssen. Auch bei Impfstoffen müsse Europa mit einer Stimme sprechen und einen europäischen und globalen Zugang sicherstellen. Man brauche eine EU-«Health Task Force» im Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten. Generell gelte es, dass Europa im Bereich Gesundheit unabhängiger werde.


Hamburg hebt Quarantäne für EU-Rückkehrer auf - Fünf neue Infektionen

HAMBURG: Rückkehrer aus zahlreichen europäischen Ländern nach Hamburg müssen ab Dienstag nicht mehr für zwei Wochen in Quarantäne gehen. Wie die Gesundheitsbehörde am Montag mitteilte, gilt das für Reisende aus EU-Ländern sowie aus Island, Liechtenstein, Norwegen, der Schweiz und Großbritannien. Die Verpflichtung trete allerdings wieder in Kraft, wenn das Robert Koch-Institut mitteile, dass in dem Bundesland innerhalb von sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner festgestellt worden seien. Rückkehrer aus den genannten Staaten, die sich bereits in Quarantäne befinden, können ihr Haus am Dienstag wieder verlassen.

Erst am Mittwoch hatte das Hamburger Verwaltungsgericht entschieden, dass die pauschale Quarantänepflicht für einen Schweden-Rückkehrer rechtswidrig sei. Der Beschluss habe sich allerdings nicht gegen die Verordnung an sich gerichtet, sondern sei nur auf den konkreten Fall des Klägers bezogen, sagte ein Gerichtssprecher.


Wirbelsturm nähert sich Indien und Bangladesch

NEU DELHI/DHAKA: Ein Wirbelsturm nähert sich Indien und Bangladesch. Indien hat begonnen, Zehntausende Menschen an seiner Ostküste in Sicherheit zu bringen. Auch die Behörden in Bangladesch wollen dafür sorgen, dass mehr als zwei Millionen Menschen sichere Zonen erreichen.

Der Zyklon soll nach Vorhersagen von Indiens meteorologischem Dienst am Mittwochnachmittag oder -abend auf die Küste zwischen dem ostindischen Bundesstaat Westbengalen und Bangladesch treffen. Der Sturm soll demnach viel Regen bringen. Windgeschwindigkeiten von bis zu 185 Kilometern pro Stunde seien möglich.

Bei der Evakuierung auf genügend Abstand zu achten, werde eine Herausforderung sein, sagte der Chef der indischen Katastrophenhilfe. Fischer wurden aufgefordert, nicht mehr aufs Meer zu fahren. Die Häfen der Region wurden geschlossen. Wirbelstürme kommen im Golf von Bengalen immer wieder zwischen April und November vor und können große Schäden verursachen.


Behörden: Mindestens 80 Tote bei Kämpfen im Südsudan

JUBA: Bei Zusammenstößen zwischen Bevölkerungsgruppen im Krisenland Südsudan sind Behörden zufolge mindestens 80 Menschen getötet worden. Bewaffnete Mitglieder einer Gruppe hätten mehrere Dörfer im Bezirk Uror im Zentrum des Landes angegriffen, sagte am Montag John Dak Gatluak, ein hochrangiger Beamte des Bezirks. Bei den Zusammenstößen am Samstag seien auch rund 50 Menschen verletzt worden. Demnach handelte es sich vermutlich um einen Vergeltungsschlag nach einem ähnlichem Vorfall im Februar.

Derartige Angriffe kommen in diesem Teil des Südsudans häufiger vor und fanden auch schon vor dem 2013 ausgebrochenen Bürgerkrieg statt, wie Südsudan-Experte Alan Boswell von der Denkfabrik International Crisis Group (ICG) sagte. Sie werden demnach durch gegenseitige Viehdiebstähle und Vergeltungsangriffe angeheizt.

Nach Jahrzehnten der Konflikte im Südsudan sind etliche Menschen bewaffnet. Der jüngste Bürgerkrieg wurde zwar 2018 mit einem Friedensabkommen formell beendet, die erst im Februar gebildete Übergangsregierung von Präsident Salva Kiir und Rebellenführer Riek Machar ist aber sehr fragil. Millionen von Südsudanesen sind auf der Flucht und auf humanitäre Hilfe angewiesen.


Tote und Verletzte bei Anschlag auf Geheimdienstbasis

KABUL : Im Osten Afghanistans sind bei einem Angriff auf einen Stützpunkt des Inlandsgeheimdienstes mindestens sieben Menschen getötet und etwa 40 verwundet worden. Ein Attentäter sprengte am frühen Morgen bei dem Stützpunkt in der Hauptstadt der Provinz Ghasni ein gestohlenes Militärfahrzeug in die Luft, wie ein Provinzsprecher am Montag mitteilte. In der gleichen Provinz erschossen laut Innenministerium die Taliban am Sonntag zwei Polizisten und drei Zivilisten in ihrem Fahrzeug und verbrannten danach ihre Leichen.

Der geschäftsführende Innenminister, Massud Andarabi, äußerte am Montag die Hoffnung, dass die Taliban weiter an geplanten innerafghanischen Friedensverhandlungen festhielten. «Wir kämpfen nur für den Frieden», sagte Andarabi während einer Pressekonferenz. Der Chef des Inlandsgeheimdienstes warf den Taliban eine weitere Eskalation vor. «Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich die Führung der Taliban dem Frieden verpflichtet fühlt», sagte Ahmad Sia Saradsch.

Am 29. Februar unterzeichneten die USA mit den Taliban ein Abkommen, das einen schrittweisen Abzug internationaler Truppen aus Afghanistan vorsieht. Die Regierung in Kabul war nicht daran beteiligt, weil die Taliban direkte Gespräche mit ihr abgelehnt hatten. Der Deal sieht einen Gefangenaustausch vor und soll den Weg für Friedensgespräche ebnen. Der Konflikt im Land geht unterdessen weiter.


Ehemaliger Münchner Ballettdirektor Sertic ist tot

MÜNCHEN: Der ehemalige Ballettdirektor des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Ivan Sertic, ist tot. Er sei am Samstag mit 93 Jahren gestorben, teilte das Theater am Montag mit. Sertic war 1973 ans Haus gekommen und leitete die Tanzsparte bis 1985. In dieser Zeit habe er das Ballett als eigenständige Kompagnie mit regelmäßigen Tanz-Produktionen im Spielplan verankert.

Sertic wurde 1927 in Zagreb, der Hauptstadt des heutigen Kroatien, geboren. Nach seiner Ausbildung war er laut Gärtnerplatztheater Solist am Nationaltheater Zagreb. Er war auch Ballettmeister in Heidelberg und Lübeck und Ballettchef in Wuppertal.


Deutscher wegen Brandserie in Innsbruck festgenommen

INNSBRUCK: Ein 31 Jahre alter Deutscher ist in Innsbruck festgenommen worden, weil er dort seit Oktober 2017 zahlreiche Brände gelegt haben soll.

Der in Innsbruck wohnhafte Mann habe 17 Brandstiftungen gestanden, teilte die Polizei am Montag mit. In den vergangenen zweieinhalb Jahren habe er vor allem Altpapiercontainer, zuletzt aber auch zwei Fahrzeuge in Brand gesteckt. Zuletzt hatte er in der Nacht auf Freitag zugeschlagen. Als Motiv gab er psychische Probleme, Frustrationen und Beziehungsprobleme an.


Polizei nimmt Verdächtige nach Tötung junger Frauen in Pakistan fest

ISLAMABAD: Nach der Tötung zwei junger Frauen in Pakistan hat die Polizei zwei tatverdächtige Angehörige festgenommen. Ein Vater und ein Bruder der Frauen seien in Gewahrsam, sie hätten die Tat gestanden, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Am Sonntag waren in Nordwasiristan eine 16-Jährige und eine 18-Jährige umgebracht worden.

Die Polizei in der Provinz vermutete als Motiv einen Mord mit dem angeblichen Ziel, die Familienehre wieder herzustellen. Demnach hätten die beiden Frauen zuvor mit einer anderen Frau und einem jungen Mann ein Video aufgenommen und in den sozialen Medien verbreitet. Der junge Mann und ein weiterer, der das Video aufnahm, wurden ebenfalls festgenommen. Die dritte Frau sei aufgespürt worden und sei zu ihrem Schutz an einem geheimen Ort, sagte die Polizei. Beziehungen junger unverheirateter Frauen und Männer sind in den Stammesgebieten für viele traditionelle Familien ein Tabu.


100. Geburtstag: Litauen würdigt Papst Johannes Paul II.

VILNIUS: Litauen hat Papst Johannes Paul II. (1920-2005) an dessen 100. Geburtstag als «einen der größten moralischen Giganten des 20. Jahrhunderts» gewürdigt. «Seine Rolle beim Fall des Eisernen Vorhangs war bedeutend. Der Heilige Vater bleibt für Litauen etwas ganz Besonderes. Seine Worte «Hab keine Angst!» sind eine immerwährende Inspiration», schrieb Außenminister Linas Linkevicius am Montag auf Twitter. Regierungschef Saulius Skvernelis betonte in einer Mitteilung: «Die Werte, zu denen der Heilige Vater stand, haben für unsere Nation nie an Relevanz verloren.»

Skvernelis erinnerte zudem an den Besuch von Johannes Paul II. im katholisch geprägten Litauen. Der 2005 gestorbene Papst aus Polen und Krakauer Ex-Erzbischof Karol Wojtyla war im September 1993 als erstes Oberhaupt der katholischen Kirche überhaupt nach Litauen gereist - nur wenige Tage, nachdem die letzten sowjetischen Truppen aus dem wieder 1991 wieder unabhängigen Baltenstaat abgezogen waren.

Litauen hat 2020 zum «Jahr von Papst Johannes Paul II.» ausgerufen - ebenso wie das benachbarte Polen. Mit seinem polnischen Kollegen Andrzej Duda veröffentlichte Staatspräsident Gitanas Nauseda Briefe zum 100. Geburtstags des 2011 heiliggesprochenen Ex-Pontifex: «Wir sehen ihn auch als Mitschöpfer der Freiheit in unserer Region.»


Theaterpreis Molière: Isabelle Adjani als beste Darstellerin nominiert

PARIS: Isabelle Adjani (64) ist für den renommierten französischen Theaterpreis Molière als beste Darstellerin nominiert. Adjani geht damit unter anderem ins Rennen gegen die mehrfach preisgekrönte 48-jährige Schauspielerin Isabelle Carré («Die Sprache des Herzens», «Der Husar auf dem Dach»), wie aus der Internetseite der Académie des Molières hervorgeht. Die Zeremonie soll im Pariser Theater Châtelet ohne Publikum stattfinden und am 23. Juni im französischen Fernsehen übertragen werden.

Adjani begann ihre Karriere an dem bekannten Pariser Schauspielhaus der Comédie-Française. Es ist ihre dritte Molière-Nominierung. Der nationale Theaterpreis ist nach dem französischen Dramatiker Molière (1622-1673) benannt. Er wird seit 1987 vergeben und prämiert die besten französischsprachigen Bühnenproduktionen und Theaterschaffenden des vergangenen Jahres.


18 Tonnen Drogen und Medikamente in Myanmar beschlagnahmt

NAYPYIDAW: In Myanmar sind laut Polizei 18 Tonnen Drogen und Medikamente beschlagnahmt worden. Dabei handele es sich um eine der größten Anti-Rauschgift-Aktionen in der Geschichte des Landes und der Region, teilte das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) am Montag mit. Der UNODC-Verantwortliche für die Region, Jeremy Douglas, sagte, der Fall verdeutliche, dass die Größe der Drogenproduktion und des Drogenschmuggels in der Gegend zuvor massiv unterschätzt worden sei.

«Was die Operation aufgedeckt hat, ist wirklich konkurrenzlos und es ist klar, dass ein Netzwerk von Produktionsstätten wie das gefundene nicht ohne die Beteiligung und die finanzielle Unterstützung von ernsthaften grenzüberschreitenden kriminellen Gruppen möglich wäre», sagte Douglas. Bei der Anti-Rauschgift-Aktion seien 33 Menschen - darunter Einheimische und Ausländer - festgenommen worden. Die Aktion habe von Ende Februar bis Anfang April gedauert. Sichergestellt wurden den Angaben zufolge Methamphetamin, Heroin, Opium und Morphium.


Vier Flüchtlinge in Lastwagen in Österreich entdeckt

HÖRBRANZ: Vier junge Männer aus Afghanistan sind in Österreich auf der Ladefläche eines Lastwagens entdeckt worden. Wie die Polizei am Montag mitteilte, dürften die vier Männer bereits in Serbien in den Laster geklettert sein. Der Lastwagenfahrer hatte laut Polizei Deutschland zum Ziel.

Auf einem Parkplatz im österreichischen Bundesland Vorarlberg hatten Zeugen am Samstag Stimmen in dem Lastwagen gehört und die Polizei informiert. Einer der Afghanen konnte sich mit einem Reisepass ausweisen, die anderen drei führten nach Angaben der Polizei keine Dokumente mit sich. Die vier Männer haben inzwischen in Österreich einen Asylantrag gestellt.


Mehrheit von Macrons Partei im französischen Parlament in Gefahr

PARIS: Die Mehrheit der Präsidentenpartei von Emmanuel Macron in der französischen Nationalversammlung wackelt. Der Abgeordnete aus dem Département Val-d'Oise, Aurélien Taché, hat angekündigt, die Fraktion von La République en Marche (LREM) zu verlassen. «Ich bin ein Mann der Linken. Damit das so bleibt, muss ich LREM verlassen», sagte er der Zeitung «Journal du Dimanche». Gleichzeitig berichteten französische Medien, dass sich in den kommenden Tagen eine neue Fraktion im Unterhaus des französischen Parlaments bilden will - unter den Mitgliedern sollen auch zahlreiche LREM-Abgeordnete sein.

«Ich bedauere diese Spaltungen», sagte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire am Montag dem Sender Franceinfo. LREM habe die Links-Rechts-Spaltung überwinden wollen, es sei schade, dass einige diese nun wieder herstellen wollen. Die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung liegt bei 289 Sitzen - LREM zählt derzeit noch 295. Zu Beginn der Legislatur waren es deutlich über 300. Sollten sich nun wirklich etliche LREM-Abgeordnete einer neuen Gruppe anschließen, ist die absolute Mehrheit wohl dahin. Der Verlust dürfte aber keine größeren politischen Folgen haben. LREM wird im Parlament von den Abgeordneten der Fraktionen Mouvement Démocrate (MoDem) und Agir, la droite constructive unterstützt.

LREM hat unter dem Namen «En Marche!» (EM, In Bewegung) seit der Gründung vor rund vier Jahren einen steilen Aufstieg erlebt. An ihrer Spitze wurde der Mitte-Links-Kandidat Macron zum Präsidenten gewählt. Er hatte die Bewegung im April 2016 ins Leben gerufen. Die Partei sieht sich als weder links noch rechts und will die starre Aufteilung in zwei politische Lager aufbrechen. Allerdings hat es LREM in den vergangenen Jahren nicht geschafft, sich auch in den Regionen zu verankern.


Libysche Regierung nimmt wichtige Basis von Haftar ein

TRIPOLIS: Im Kampf gegen die Truppen des Generals Chalifa Haftar in Libyen hat die international anerkannte Regierung eine strategisch wichtige Luftwaffenbasis eingenommen und Haftars Einheiten weiter zurückgedrängt. Der Luftwaffenstützpunkt Al-Watia nahe der tunesischen Grenze sei unter vollständiger Kontrolle, teilten die Regierungstruppen am Montag mit. Die Basis liegt etwa 125 km südwestlich der Hauptstadt Tripolis und zählt zu einem der wichtigsten militärischen Flughäfen Libyens. In der Vergangenheit war der Fliegerhorst unter Kontrolle Haftars, der seit mehr als einem Jahr versucht, die Hauptstadt einzunehmen.

In den sozialen Netzwerken wurden Fotos und Videos des verlassenen Stützpunktes geteilt. In den Hangars standen zum Teil zerstörte Kampfflugzeuge. Wie ein Sprecher der Regierungstruppen der Deutschen Presse-Agentur sagte, hätten die Truppen Haftars den Stützpunkt angesichts der Offensive verlassen. Experten sehen in der Übernahme der Basis einen strategisch wichtigen Erfolg. In den vergangenen Wochen war es den Regierungstruppen mit Unterstützung der Türkei gelungen, wieder größere Gebiete im Westen Libyens und an der Küste zurückzuerobern.


Noah Cyrus: Fiel mir schwer, Mileys kleine Schwester zu sein

LOS ANGELES: Sängerin Noah Cyrus (20) hat über ihre Rolle als kleine Schwester von Popstar Miley Cyrus (27) gesprochen. «Ich fühlte mich immer so, als wäre ich diese Person, um die sich niemand gekümmert hat, aufgrund dessen, was die Leute online zu mir gesagt haben», sagte die 20-Jährige in einem Instagram Live-Video, über das das US-Promimagazin «People» berichtete.

Um dieses Gefühl gehe es auch in ihrem Lied «Young&Sad». Es handele davon, wie es sei, «in der Familie geboren zu sein, in der ich geboren wurde. Jeder machte mir das Leben schwer, weil es mir so schwer fiel, Mileys kleine Schwester zu sein», erklärte sie. In dem Lied singt sie: «Meine Schwester ist wie Sonnenschein, bringt gutes Licht, wohin sie auch geht. Und ich wurde geboren, als Regenwolke, gesegnet in ihrem Schatten.»


Frankreich beginnt Gedenkjahr für Weltkriegshelden Charles de Gaulle

MONTCORNET: Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat anlässlich des Beginns eines Gedenkjahres für den Weltkriegshelden und Ex-Präsidenten Charles de Gaulle an den französischen Widerstand erinnert. Der französische «Geist des Widerstands» sei «unbeugsam frei und stolz», sagte Macron am Sonntag an einem Kriegsdenkmal in der Gemeinde La Ville-aux-Bois-lès-Dizyder in der Nähe von Montcornet im Nordosten des Landes. De Gaulle habe gezeigt, dass Frankreich stark sei, wenn es sein Schicksal kenne und vereint zusammenstehe, sagte Macron.

Bei der Veranstaltung bei Montcornet ging es um eine im Mai 1940 vom damaligen Colonel de Gaulle geführte Panzerschlacht während des Zweiten Weltkriegs. Die Franzosen versuchten, die deutsche Offensive aufzuhalten, letztlich aber erfolglos. Die französische Armee wurde innerhalb weniger Wochen von Nazi-Deutschland geschlagen - die Niederlage gilt als sie schlimmste der französischen Geschichte. Am 14. Juni 1940 rückten deutsche Truppen in Paris ein.

Die Veranstaltung am Sonntag läutete ein de-Gaulle-Jahr ein: Es wird an den 50. Todestag und den 130. Geburtstag erinnert. Zudem wird dem 18. Juni 1940 gedacht. De Gaulle war an diesem Tag nach London geflogen und erklärte in der BBC, Frankreich habe eine Schlacht verloren, nicht aber den Krieg. Er rief die Franzosen auf, an der Seite der Alliierten weiterzukämpfen. Der Appell stieß aber zunächst auf wenig Resonanz. De Gaulle begründete 1958 die sogenannte Fünfte Republik. Er war von 1959 bis 1969 Staatspräsident und damit ein Vorgänger von Macron.


Erster Tropensturm vor US-Ostküste in diesem Jahr

MIAMI: Vor der US-Ostküste hat sich der erste Tropensturm im Atlantik in diesem Jahr gebildet. Nach Angaben des Nationalen Hurrikan-Zentrums der USA befand sich Sturm «Arthur» am Sonntag kurz vor Mitternacht (Ortszeit) rund 335 Kilometer süd-südwestlich von Cape Hatteras in North Carolina. Mit Windgeschwindigkeiten von 75 Kilometern pro Stunde bewegte er sich langsam parallel zur Küste. Die Meteorologen warnten vor stärkerem Regen und hohem Seegang.

«Arthur» tritt ungewöhnlich früh auf, denn die Tropensturmsaison im Atlantik beginnt eigentlich erst am 1. Juni. Tropenstürme werden jedes Jahr in alphabetischer Reihenfolge benannt. Ab Windgeschwindigkeiten von mehr als 118 Kilometern pro Stunde spricht man von einem Hurrikan.

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