Neues aus dem Ausland am Donnerstag

Foto: Pixabay/Steffen Zimmermann
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Bus stürzt in Schlucht: 45 Tote bei Unglück

JOHANNESBURG: Bei einem Busunglück in der südafrikanischen Provinz Limpopo sind mindestens 45 Menschen ums Leben gekommen. Laut einer Pressemitteilung des südafrikanischen Verkehrsministeriums überlebte eine Person schwer verletzt. Nach ersten Erkenntnissen hatte der Fahrer die Kontrolle über den Bus verloren und war von einer Brücke in der Nähe von Mmamatlakala in eine Schlucht gestürzt, in der das Fahrzeug in Flammen aufging.

Die genaue Unfallursache wird noch ermittelt. Der Bus hatte sich auf dem Weg von Botsuana nach Moria in Südafrika befunden. Die Stadt Moria in der Provinz Limpopo ist als Wallfahrtsort für Christen bekannt und ein beliebtes Ziel über die Osterfeiertage.

Erst vergangene Woche hatte Südafrikas Verkehrsministerin Sindisiwe Chikunga eine Osterkampagne für mehr Verkehrssicherheit gestartet. Insbesondere rund um die Feiertage kommt es demnach aufgrund von mehr Verkehr und riskantem Fahrverhalten öfter zu Unfällen.


Wetter am Karfreitag: Regen in der Mitte, Sonne im Süden

OFFENBACH: Das lange Osterwochenende beginnt südlich der Donau freundlich. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) kündigte am Donnerstag trockenes Wetter mit viel Sonne an. Im Alpenvorland kann es sogar bis zu 21 Grad warm werden. Die Landesmitte hat am Karfreitag beim Wetter weniger Glück: Dort soll der Himmel zunächst stark bewölkt sein, zudem ziehe ein Regenband von Westen nach Osten, heißt es. Nachmittags soll es dann aber in den meisten Teilen Deutschlands trocken und etwas sonnig sein. Davon ausgenommen bleibt den Meteorologen zufolge der Bereich vom Saarland bis in den Osten: Hier könne es auch nachmittags noch regnen, örtlich seien teils Gewitter möglich. Dennoch werden mit 10 bis 15 Grad im Nordwesten und 14 bis 19 Grad im Südosten landesweit milde Temperaturen erwartet.


Umfrage: Knapp ein Drittel hat wegen Zeitumstellung Beschwerden

HAMBURG: Knapp ein Drittel der Menschen in Deutschland fühlt sich einer Umfrage zufolge durch die Umstellung auf Sommerzeit gesundheitlich belastet. Nach einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit leiden 30 Prozent der Deutschen durch den Wechsel von der Winter- zur Sommerzeit. Das seien fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr und der höchste Wert der vergangenen zehn Jahre, teilte die DAK mit. Frauen fühlen sich mit 39 Prozent besonders betroffen - ein Anstieg von neun Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Männern sind es 20 Prozent.


Tödliche Brandstiftung in Solingen: Im Haus lebten auch Migranten

SOLINGEN: In dem mutmaßlich vorsätzlich in Brand gesetzten Solinger Mehrfamilienhaus mit vier Todesopfern haben laut Staatsanwaltschaft auch Menschen mit Migrationshintergrund gewohnt. «Das Haus war zweifellos auch von Migranten bewohnt», sagte ein Sprecher der Wuppertaler Staatsanwaltschaft am Donnerstag auf Anfrage. Der Islamverband Ditib hatte in einer Mitteilung vom Mittwochabend angegeben, das Feuer sei «in einem mehrheitlich von Menschen mit Migrationshintergrund bewohnten Haus» gelegt worden. Der Landesintegrationsrat NRW äußerte sich tief besorgt um das gesellschaftliche Miteinander.


Kommission schlägt Grenzwert für Cannabis am Steuer vor

BERLIN: Begleitend zur Legalisierung von Cannabis hat eine Expertenkommission eine Empfehlung für einen Grenzwert im Straßenverkehr vorgelegt. Vorgeschlagen wird - bezogen auf den Wirkstoff THC - eine Konzentration von 3,5 Nanogramm je Milliliter Blutserum, wie das Bundesverkehrsministerium am Donnerstag mitteilte. Bei Erreichen dieses Wertes sei «nach aktuellem Stand der Wissenschaft eine verkehrssicherheitsrelevante Wirkung beim Führen eines Kraftfahrzeuges nicht fernliegend». Bisher gibt es für Cannabis am Steuer keinen gesetzlichen Grenzwert wie die 0,5-Promille-Marke bei Alkohol. Etabliert hat sich in der Rechtsprechung aber ein Wert von 1 Nanogramm, ab dann drohen bisher Sanktionen.


Deutscher stirbt in Spanien bei Rettungsversuch für Ertrinkenden

TARRAGONA: Ein Deutscher ist in Spanien bei dem Versuch ums Leben gekommen, an der Mittelmeerküste bei Tarragona während eines Sturms einen Ertrinkenden zu retten. Der 32-Jährige sei am Donnerstag trotz der aufgewühlten See bei Fortí de la Reina ins Wasser gegangen, um einem 16-Jährigen zu helfen, der ins Meer gefallen war, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Zwei Helikopter und Rettungsboote seien im Einsatz gewesen, aber sowohl der Deutsche als auch der Jugendliche seien ertrunken. An der Stelle des Unglücks ist die Küste felsig.

Bei dem Sturmtief «Nelson», das über Spanien hinwegzog, starben auch zwei weitere Menschen in Kantabrien im Norden des Landes. Ein britischer Tourist konnte nur noch tot geborgen werden, nachdem er von einer großen Welle erfasst und ins Meer gerissen worden war. Nur wenige Kilometer entfernt ertrank eine Einheimische, die ebenfalls von einer Welle ins Meer gerissen worden war, wie der staatliche TV-Sender RTVE unter Berufung auf die Behörden berichtete. Angesichts von bis zu sieben Meter hohen Brechern wurde dringend davor gewarnt, sich der Küste zu nähern.


Papst Franziskus feiert Kreuzweg am Kolosseum in Rom

ROM: Papst Franziskus wird an diesem Karfreitag den traditionellen Kreuzweg am Kolosseum in Rom feiern. Bei der Andacht am Abend (21.15 Uhr) wird an das Leiden und Sterben von Jesus Christus erinnert. Eine Prozession führt im Beisein des Oberhauptes der katholischen Kirche über 14 Stationen und stellt den Leidensweg Jesu Christi nach. Vor der eindrucksvollen Kulisse des Kolosseums wird dabei ein symbolisches Kreuz getragen.

Erstmals hat der Papst die Texte für die einzelnen Stationen selbst verfasst. Die sogenannten Meditationen verfolgen in diesem Jahr das Motto «Mit Jesus auf dem Kreuzweg beten». Das Gebet soll dabei im Vordergrund stehen, weniger die aktuelle Weltlage. In den vergangenen Jahren hatten die Texte meist einen aktuellen Bezug. Im vergangenen Jahr gestalteten etwa ein Ukrainer und ein Russe eine der Stationen gemeinsam.

Der 87 Jahre alte Pontifex wird trotz seiner gesundheitlichen Beeinträchtigungen laut Planung an allen Osterfeierlichkeiten teilnehmen. Noch vor der öffentlichen Prozession der «Via Crucis» an dem antiken Amphitheater steht er der Karfreitagsliturgie im Petersdom (17.00 Uhr) vor. Im vergangenen Jahr verzichtete Franziskus kurzfristig auf seine Teilnahme am Kreuzweg. Damals hatte er eine Bronchitis hinter sich.


1357 Festnahmen bei Drogen-Razzien

DIJON: Bei umfangreichen Drogen-Razzien in zahlreichen französischen Städten haben Fahnder binnen einiger Tage 1357 mutmaßliche Dealer und Kriminelle festgenommen. Wie Innenminister Gérald Darmanin am Donnerstag in Dijon sagte, waren darunter 751 Menschen, die bereits von der Justiz gesucht wurden. Viele davon kommen den Angaben zufolge nun in Untersuchungshaft. «Wir ziehen Dealer langfristig aus dem Verkehr», sagte der Minister und trat damit auch dem Vorwurf entgegen, die Polizeiaktionen hätten keine langfristigen Auswirkungen in den vom Drogenhandel geplagten Stadtvierteln.

Die Polizei-Razzien in Frankreich unter dem Namen «Place nette» (sauberer Platz) sind Bestandteil einer im vergangenen Sommer gestarteten Strategie, die die Beseitigung der rund 4000 Drogenverkaufspunkte im Land zum Ziel hat. Polizeibeamte werden dazu an den entsprechenden Stellen der Städte über eine längere Zeit rund um die Uhr eingesetzt. Sie sollen Drogenhändler dingfest machen und verhindern, dass diese ihr Geschäft nach einer kurzen Polizeiaktion ein paar Meter weiter gleich wieder erneut starten.

Gerade in den Hochhaussiedlungen vieler Großstädte in Frankreich agieren Drogenbanden und machen den übrigen Bewohnern das Leben schwer. Immer wieder kommt es zu gewalttätigen Abrechnungen zwischen Banden, bei denen auch Unbeteiligte ums Leben kommen. Besonders problematisch ist die Situation in der Hafenstadt Marseille, wo im vergangenen Jahr 49 Menschen bei Abrechnungen im Drogenmilieu ums Leben kamen.


Litauens Präsident würdigt Nato-Beitritt als beste Investition

SIAULIAI: Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda hat den Beitritt seines Landes zur Nato vor 20 Jahren gewürdigt. «Mitglied der Allianz zu werden, war die beste Entscheidung Litauens, die beste Investition, die wir je getätigt haben. Es hat uns auch die besten Freunde beschert, die man haben kann», sagte Nauseda der Agentur BNS zufolge bei einer Feier zum 20. Jubiläum des Beitritts von Litauen zum transatlantischen Verteidigungsbündnis in Siauliai. «Wir sind im stärksten Bündnis der Welt», betonte auch Verteidigungsminister Laurynas Kasciunas.

Litauen ist Teil der Nato-Ostflanke. Es war am 29. März 2004 gemeinsam mit sechs weiteren osteuropäischen Staaten - Estland, Lettland, Rumänien, Bulgarien, Slowenien und die Slowakei - der Nato beigetreten. Litauen grenzt an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad und an Russlands engen Verbündeten Belarus. Wegen der russischen Invasion in die Ukraine vor gut zwei Jahren sieht sich der Baltenstaat bedroht und hatte seine Militärausgaben massiv erhöht. Nauseda verwies darauf, dass Litauen 2,75 Prozent seiner Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgibt und fügte hinzu: «Wir streben nach mehr.»

Litauen wird für die Bundeswehr in den kommenden Jahren absehbar der Schwerpunkt ihres Militärengagements. Dort soll künftig eine gepanzerte Brigade fest stationiert sein.


Prager Krankenhaus führt irrtümlich Abtreibung durch

PRAG: Infolge einer Verwechslung hat ein Prager Krankenhaus an einer schwangeren Frau eine Abtreibung durchgeführt. Wie tschechische Medien am Donnerstag berichteten, wollte die Frau nur zu einer Routinekontrolle im Rahmen ihrer Schwangerschaft in die Gynäkologie-Abteilung der Klinik. Sie wurde aber mit einer Patientin verwechselt, die zu einer sogenannten Kürettage (Gebärmutter-Ausschabung) gekommen war.

Nachdem zunächst der TV-Sender CNN Prima News über den Fehler berichtet hatte, bestätigte ihn das tschechische Gesundheitsministerium der Nachrichtenagentur CTK. Das Ministerium sei von der Krankenhausleitung darüber informiert worden und drücke der Patientin und ihrer Familie «ihr tiefstes Bedauern» aus. «Es ist zu einem unverzeihlichen menschlichen Versagen gekommen, die Schuldigen sind vorerst außer Dienst gestellt», sagte ein Ministeriumssprecher. Das Krankenhaus selbst kündigte dem Nachrichtenportal «Novinky.cz» an, zu einer Entschädigungszahlung bereit zu sein. Nach Medienberichten soll es sich um zwei ausländische Staatsbürgerinnen handeln, die beide dauerhaft in Tschechien lebten. Offizielle Stellen machten keine Angaben zur Identität der beiden Frauen.


Vizeminister in Litauen für deutsche Brigade zuständig

SIAULIAI: Litauens Verteidigungsminister Laurynas Kasciunas hat neue Funktionen für seine Stellvertreter festgelegt und Vizeminister Renius Pleskys die Verantwortung für die Aufnahme der deutschen Brigade übertragen. Dies sagte Kasciunas litauischen Medienberichten zufolge am Donnerstag in Siauliai. Der 57-jährige Pleskys war zuvor im Ministerium für die Entwicklung der militärischen Infrastruktur in Litauen verantwortlich, wo künftig eine gepanzerte Brigade der Bundeswehr fest stationiert sein soll.

Deutschland will einen gefechtsbereiten und eigenständig handlungsfähigen Verband nach Litauen verlegen. Die Brigade soll einem Ende 2023 unterzeichneten Fahrplan zufolge bis 2027 kampffähig sein. Vorgesehen ist eine dauerhafte Präsenz von bis zu 5000 Bundeswehrangehörigen, die ihre Familien mitbringen können. Die ersten Soldaten sollen im April in dem baltischen EU- und Nato-Land eintreffen.

Kasciunas war am Montag zum neuen Verteidigungsminister ernannt worden. Der bisherige Vorsitzende des Ausschusses für nationale Sicherheit und Verteidigung im litauischen Parlament übernahm das Amt von Arvydas Anusauskas, der Mitte März wegen Unstimmigkeiten mit Regierungschefin Ingrida Simonyte zurückgetreten war.


Frau aus Bayern stirbt nach Lawinenabgang in Österreich

BREGENZ: Zwei Tage nach einem Lawinenunfall mit ihrem Mann in Österreich ist eine Frau aus dem Landkreis Augsburg gestorben. Die 43-Jährige sei am Donnerstag in einem Krankenhaus in Österreich ihren schweren Verletzungen erlegen, teilte die Landespolizei Vorarlberg mit. Das Schneebrett hatte sich den Angaben zufolge gelöst, als das Ehepaar am Dienstag von der Wiesbadener Hütte aus zu einer Skitour aufgebrochen waren.

Wegen schlechter Sicht hatte das Paar demnach zur Hütte am Fuße des Piz Buin zurückkehren wollen. An einem steilen Nordhang habe sich dabei das Schneebrett gelöst. Die 43-Jährige sei daraufhin unter 70 Zentimetern Schnee verschüttet worden. Ihr Mann habe sich an der Oberfläche halten und sie dank eines Lawinensignals orten können. Am Unfallort herrschte am Dienstag demnach stark böiger Wind und Lawinenwarnstufe 3.


Schwerer Busunfall: Drei Todesopfer identifiziert

LEIPZIG/WIEDEMAR: Nach dem schweren Busunglück auf der Autobahn 9 bei Leipzig hat die Polizei die Identität von drei der vier Todesopfer bekannt gegeben. Demnach starben bei dem Unfall eine 47-jährige Polin, eine 20-jährige Indonesierin mit Wohnsitz in Berlin sowie eine 19-Jährige aus Bayern, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Eine weitere an der Unfallstelle verstorbene Frau konnte bislang nicht zweifelsfrei identifiziert werden. Der Doppelstock-Flixbus mit 54 Menschen an Bord, inklusive der beiden Fahrer, war am Mittwochmorgen von der Fahrbahn abgekommen, über den Grünstreifen gerast und auf die Seite gekippt. Vier Menschen starben, 6 wurden schwer und 29 leicht verletzt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 62 Jahre alten Busfahrer wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung.


Kind monatelang vermisst: Polizei simuliert Verschwinden

LE VERNET: Mehr als acht Monate nach dem spurlosen Verschwinden eines zweijährigen Jungen in einem südfranzösischen Bergdorf erhofft sich die Polizei mit einer ungewöhnlichen Aktion neue Erkenntnisse. Die letzten Momente, in denen der kleine Èmile gesehen wurde, sollen am Donnerstag in Le Vernet nachgespielt werden, wie die zuständigen Behörden mitteilten. Das abgelegene Dorf mit nur 125 Einwohnern ist für diesen Zeitraum abgeriegelt. Wer die Blockade durchbricht oder mit einer Drohne über den Ort fliegt, riskiert eine Geldstrafe. Nur die Familie und ausgewählte Anwohner sollen bei der Rekonstruktion mitmachen und den Tag chronologisch nachstellen. Die Polizei erhofft sich dadurch neue Hinweise über das rätselhafte Verschwinden des Jungen.

Das Interesse in Frankreich an dem Fall ist weiterhin groß. Der Junge war bei seinen Großeltern im Ort im Urlaub gewesen, als diese ihn am 8. Juli gegen Abend aus dem Blick verloren hatten. Das letzte Lebenszeichen ist, dass zwei Zeugen das Kind zu besagtem Zeitpunkt eine Straße entlanglaufen sahen. Mit einem Großaufgebot suchte die Polizei mehrfach die Umgebung ab. Es wurde allerdings nicht der geringste Hinweis auf das Schicksal des Jungen gefunden. Mitte Oktober gab es zuletzt eine Durchsuchung bei einem Anwohner, die aber zu nichts führte. Nicht ausgeschlossen wird, dass dem Jungen in der unwegsamen Natur etwas zugestoßen ist.


Sicherheitspanne bei Europol: Personalakten gefunden

DEN HAAG: Personalakten hochrangiger Mitarbeiter von Europol sind in Den Haag nach Medienberichten an einem öffentlichen Ort gefunden worden. Eine Sprecherin der EU-Polizeibehörde bestätigte am Donnerstag den Vorfall. Im Sommer 2023 seien einige Personalakten aus der Zentrale in Den Haag verschwunden. «Betriebsdaten über die Haupttätigkeit von Europol waren nie betroffen», heißt es in der Erklärung. Nach Berichten eines niederländischen Radiosenders hatte ein Bürger in Den Haag die Dokumente gefunden und der lokalen Polizei übergeben.

Die Nachrichtenplattform Politico hatte zunächst über den Vorfall auf Basis einer internen E-Mail und Gesprächen mit Mitarbeitern berichtet. Danach soll es auch um Personal-Dokumente von Europol-Chefin Catherine De Bolle gehen. Sie waren dem Bericht zufolge in einem Safe in einem extra gesicherten Raum der Behörde aufbewahrt. «Wenige Menschen kennen den Code von dem Safe», zitiert Politico einen Mitarbeiter.

Europol äußerte sich zu diesen Angaben nicht. Mit Hinweis auf die laufenden Untersuchungen wurden keine weiteren Einzelheiten genannt. Europol nehme den Vorfall «äußerst ernst». Eine interne Untersuchung sei sofort eingeleitet worden.


Riesiges Erdloch in Rom verschlingt zwei Autos

ROM: Kurz nach Mitternacht öffnet sich in einem Wohnviertel in Rom plötzlich die Erde: Ein riesiges Erdloch hat im Südosten der italienischen Hauptstadt die Straße aufgerissen und zwei geparkte Autos verschlungen. Das rund zehn Meter tiefe Loch mit einem Durchmesser von ebenso rund zehn Metern tat sich am frühen Donnerstagmorgen gegen 1.00 Uhr auf, wie italienische Medien unter Berufung auf die römische Lokalpolizei berichteten. In den sozialen Medien verbreiteten sich Fotos und Videos des klaffenden Kraters.

Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Ersten Erkenntnissen der Einsatzkräfte zufolge befanden sich während des Vorfalls keine Menschen auf der Straße. Vor Ort waren die Lokalpolizei sowie Einsatzkräfte der Feuerwehr. Noch in der Nacht sperrte die Polizei die Straße und sicherte den betroffenen Bereich im Viertel Quadraro ab. Wie auf Fotos zu sehen war, standen noch weitere Autos unmittelbar neben dem Loch und mussten entfernt werden.

In italienischen Großstädten öffnen sich immer wieder solche Erdlöcher. Ende Februar verschluckte ein Loch im süditalienischen Neapel mehrere Autos in einem belebten Viertel. Auch in Rom gibt der Untergrund keine Ruhe. An vielen Orten ist er teilweise hohl. Grund dafür ist unter anderem das Alter von Italiens Hauptstadt, in der über lange Jahre im Untergrund gegraben und gebaut wurde. Aber auch gelegentlicher heftiger Starkregen sorgt dafür, dass der Untergrund regelrecht ausgewaschen wird.


Landgericht München muss Lkw-Kartellprozess neu aufrollen

MÜNCHEN: Das Landgericht München muss den größten Schadenersatzprozess gegen das Lkw-Kartell noch einmal aufrollen. Das Oberlandesgericht München hob dessen vor drei Jahren gefälltes Urteil am Donnerstag auf und verwies das Verfahren zurück an das Landgericht. «Der Rechtsstreit ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht insgesamt entscheidungsreif», erklärte das Oberlandesgericht.

Die Käufer von 70.000 angeblich überteuert verkauften Lastwagen fordern von MAN, Daimler, Iveco und Volvo/Renault mehr als eine halbe Milliarde Euro Schadenersatz. In erster Instanz waren sie gescheitert: Das Landgericht hatte die Sammelklage als teils unzulässig, teils unbegründet abgewiesen. Das Oberlandesgericht (OLG) kam im Berufungsverfahren nun zu einer anderen Bewertung.


Mindestens zwölf Tote bei Wirbelsturm in Madagaskar

ANTANANARIVO: In dem südostafrikanischen Inselstaat Madagaskar sind beim Durchzug von Zyklon «Gamane» mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Rund 21.000 Menschen seien von den Verwüstungen durch den Wirbelsturm, der am Mittwochmorgen den Norden der Insel erreichte, betroffen, teilte die Nationale Behörde für Katastrophenschutz am Donnerstag mit. Der Zyklon zog demnach mit einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 150 Kilometern pro Stunde und starken Niederschlägen über die Insel. Teilweise seien Winde mit einer Geschwindigkeit von 210 Kilometern die Stunde gemessen worden.

Im Norden Madagaskars sind nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde Hunderte Häuser, Straßen und Brücken überflutet oder zerstört worden. Viele Ortschaften seien vom Rest des Landes abgeschnitten und daher für Rettungskräfte schwer zu erreichen. Das Ausmaß der Schäden sei deshalb noch unklar.

Der Inselstaat mit rund 30 Millionen Einwohnern, der im Indischen Ozean vor der Küste Mosambiks liegt, ist regelmäßig von schweren Tropenstürmen betroffen. Vor einem Jahr verwüstete Tropensturm «Freddy» Madagaskar sowie die Nachbarländer Mosambik und Malawi auf dem Festland. Mehr als 500 Menschen kamen ums Leben.


Zahl der Arbeitslosen geht im März zurück

NÜRNBERG: Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im März im Vergleich zum Vormonat um 45.000 auf 2,769 Millionen zurückgegangen.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es allerdings 176.000 mehr Arbeitslose, wie die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mitteilte. Die Arbeitslosenquote lag demnach bei 6,0 Prozent nach 6,1 Prozent im Februar.


Sahara-Sand: Athen unter einer Dunstglocke

ATHEN: Laut Wetterbericht sollte die Sonne vom strahlend blauen Himmel scheinen, doch am Donnerstag sind die Menschen in Athen unter einer graubraunen Dunstglocke aufgewacht. Schuld daran ist feinster Sand aus der Sahara, der durch Südwinde aus der Wüste getragen wird und den zweiten Tag in Folge weite Teile Südosteuropas bedeckt. Die Feinstaubwerte erreichen der Universität Athen zufolge im Laufe des Tages örtlich bis zu 500 Mikrogramm.

Bereits Werte ab 50 Mikrogramm können zu gesundheitlichen Problemen führen. Griechische Medien veröffentlichten Warnungen an gefährdete Menschen: Wer an Atemwegs- oder Herzerkrankungen leidet, soll sich nach Möglichkeit nicht im Freien aufhalten oder anstrengende körperliche Arbeit verrichten. Doch auch gesunde Menschen bekamen die schlechte Luft zu spüren. In Athen klagten viele über trockene Augen, juckende Nasen und ein Kratzen im Hals.

Das Wetterphänomen soll laut griechischem Wetteramt auch in den kommenden Tagen anhalten und sich Anfang nächster Woche nochmals verstärken.


Macron will Freihandelsabkommen mit Mercosur ganz neu verhandeln

SÃO PAULO: Der französische Präsident Emmanuel Macron hat dem geplanten Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und dem südamerikanischen Wirtschaftsbündnis Mercosur in seiner derzeitigen Form eine klare Absage erteilt. «So wie es jetzt vorliegt, ist es ein sehr schlechtes Abkommen. Dieser Vertrag wurde vor 20 Jahren ausgehandelt. Das ist nicht, was wir wollen», sagte er am Mittwoch (Ortszeit) bei einem Besuch in der brasilianischen Wirtschaftsmetropole São Paulo. «Lasst uns ein neues, verantwortungsvolleres Abkommen aushandeln, das sich an unseren Zielen und der Realität orientiert und das der Entwicklung, dem Klima und der biologischen Vielfalt Rechnung trägt.» Der brasilianische Vizepräsident Geraldo Alckmin und Wirtschaftsminister Fernando Haddad hingegen hatten zuvor im Grundsatz für das Freihandelsabkommen geworben.

Macron gehört in der EU zu den schärfsten Kritikern des Vertrags. Er bemängelt vor allem, dass sich europäische Landwirte und Unternehmen an strenge Vorgaben zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen halten müssten, während künftig die Zölle auf Produkte aus Südamerika aufgehoben würden, die nicht nach den gleichen Regeln hergestellt werden.

Mit dem Abkommen zwischen der EU und dem Mercosur-Bündnis mit seinen Mitgliedsstaaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay würde eine der weltweit größten Freihandelszonen mit mehr als 700 Millionen Einwohnern entstehen. Es soll vor allem Zölle abbauen und damit den Handel ankurbeln. Seit 2019 liegt das fertig ausgehandelte Abkommen allerdings auf Eis. Der Vertrag ist sowohl in Südamerika als auch in Europa umstritten. Einige Länder wollen ihre Märkte schützen, andere fürchten die Aufweichung von Arbeits- und Umweltstandards.

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