Neues aus dem Ausland am Donnerstag

Foto: Pixabay/Steffen Zimmermann
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Schweineniere in Menschen transplantiert

BOSTON: In den vergangenen Jahren hatte die Transplantation von Schweineherzen als Ersatzorganen für Menschen für Schlagzeilen gesorgt. Jetzt ist erstmals eine Schweineniere verpflanzt worden.

Erstmals weltweit ist Medizinern zufolge einem Menschen erfolgreich eine Schweineniere als Ersatzorgan eingesetzt worden. Der an einer lebensgefährlichen Nierenkrankheit leidende Mann habe das genetisch veränderte Organ am Samstag eingepflanzt bekommen, teilte das Massachusetts General Hospital in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts am Donnerstag mit. Die Operation habe vier Stunden gedauert, der Patient erhole sich gut und werde wohl bald entlassen werden können.

Die Transplantation könnte Hoffnung für zehntausende Menschen bedeuten, die auf Spenderorgane angewiesen sind. Die sogenannte Xenotransplantation wird seit den 1980er Jahren erforscht. Schweine sind als Spender besonders geeignet, weil ihr Stoffwechsel dem der Menschen ähnelt. Wissenschaftler versuchen seit geraumer Zeit, Organe aus Schweinen für Menschen nutzbar zu machen. Damit das möglich ist, muss allerdings unter anderem das Erbgut der Spendertiere verändert werden. Ohne genetische Anpassung käme es bei der Übertragung auf den Menschen zu einer sofortigen schweren Abstoßungsreaktion.

Zuletzt waren in den vergangenen Jahren an der Universitätsklinik in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland zwei schwer kranken Patienten Schweineherzen als Ersatzorgane eingepflanzt worden. Beide Patienten waren jedoch mehrere Wochen nach der Operation gestorben. Auch in Deutschland sind in absehbarer Zeit ähnliche Eingriffe geplant.


Weiße Ex-Polizisten wegen Folter schwarzer Männer verurteilt

JACKSON/WASHINGTON: Im Januar 2023 misshandeln mehrere weiße US-Beamte in Mississippi zwei schwarze Männer auf brutale Art und Weise. Nun verhängt ein Richter lange Haftstrafen.

Sechs weiße Ex-Polizeibeamte sind wegen der Folter und Misshandlung zweier schwarzer Männer im US-Bundesstaat Mississippi zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) verkündete ein Richter in der Stadt Jackson das Strafmaß für den sechsten Täter, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. Bereits am Donnerstagmorgen und in den Tagen zuvor hatte der Richter lange Haftstrafen für die übrigen Täter verhängt. Alle müssen jeweils für Zeiträume zwischen 10 und 40 Jahren ins Gefängnis.

Im Januar 2023 waren die damaligen Beamten ohne Durchsuchungsbefehl gewaltsam in die Wohnung der beiden schwarzen Männer in der Kleinstadt Braxton eingedrungen, wie das US-Justizministerium mitteilte. Dort legten sie ihren Opfern Handschellen an, schlugen und traten sie, versetzten ihnen Elektroschocks und erniedrigten sie mit rassistischen Beleidigungen. Mit einem Sexspielzeug sollen sie die Männer zudem missbraucht haben. Bei einer Art Scheinhinrichtung schoss ein Täter einem der Opfer schließlich in den Mund und brach ihm den Kiefer.

Die Beamten versuchten laut Justizministerium noch, «während das Opfer blutend auf dem Boden lag», ihre Tat zu vertuschen. Auslöser soll Medienberichten zufolge der Anruf eines ebenfalls weißen Nachbarn gewesen sein, der sich darüber beschwerte, dass zwei schwarze Männer mit einer weißen Frau zusammenlebten.


Zwei Auslandseinsätze der Bundeswehr verlängert

BERLIN: Auslandseinsätze der Bundeswehr müssen vom Bundestag genehmigt und jedes Jahr bestätigt werden. So gaben die Abgeordneten erneut grünes Licht für zwei Missionen im Mittelmeer und in Ostafrika.

Die Bundeswehr beteiligt sich ein weiteres Jahr an der Nato-Mission «Sea Guardian» zur Überwachung des Mittelmeers sowie am Blauhelm-Einsatz im Südsudan. Der Bundestag stimmte am Donnerstag jeweils mit großer Mehrheit für die Verlängerung der beiden Mandate.

Die Überwachungsmission «Sea Guardian» mit Schiffen und Booten soll einen Beitrag zur Bekämpfung von Terrorismus und Waffenschmuggel leisten. Der SPD-Abgeordnete Frank Schwabe wandte sich gegen die Einschätzung, der Einsatz sei überflüssig. «Sea Guardian» erstelle zwar lediglich Lagebilder und wirke vorwiegend präventiv, sei jedoch ein wichtiges «Frühwarnsystem». Wie schon bei der Mandatsverlängerung im vergangenen Jahr liegt die Obergrenze bei 550 Soldatinnen und Soldaten.

Im Südsudan können bis zu 50 deutsche Einsatzkräfte weiterhin als UN-Blauhelme den Friedensprozess unterstützen und den Schutz von Zivilisten sichern. Obwohl der Bürgerkrieg in dem ostafrikanischen Land im Jahr 2018 durch ein Friedensabkommen formal beendet wurde, kämpfen weiterhin verschiedene bewaffnete Gruppen um Einfluss. Mit etwa 13.000 Blauhelm-Soldaten aus 73 Ländern ist «Unmiss» derzeit die weltweit größte Friedensmission der Vereinten Nationen.


Papst entzieht belgischen Ex-Bischof auch Priesterwürde

ROM: Papst Franziskus hat den früheren Bischof des belgischen Bistums Brügge, Roger Vangheluwe, nach einem Missbrauchsskandal vor vielen Jahren auch des Priesteramts enthoben. Dies teilte der Vatikan am Donnerstag in Rom mit. Der heute 87-Jährige hatte 2011 in einem Fernsehinterview gestanden, zwei seiner Neffen über Jahre hinweg sexuell missbraucht zu haben. Er stritt damals jedoch ab, Gewalt angewendet zu haben. Wegen dieser Vorwürfe war er als Bischof zurückgetreten, aber Priester geblieben. Nach Angaben des Vatikans entließ ihn der Papst nun jedoch aus dem Klerikerstand: Ein so bestrafter Priester darf weder klerikale Kleidung tragen noch seelsorgerisch tätig sein oder die Sakramente spenden. Bischof war er von 1984 bis 2010.

Der Vatikan begründete die Entscheidung damit, dass in jüngerer Vergangenheit «neue schwerwiegende Elemente» aufgetaucht seien, was eine neue Prüfung des Falls durch die Behörde für die Glaubenslehre in Rom erforderlich gemacht habe. Die Behörde habe daraufhin die Entlassung Vangheluwes aus dem Klerikerstand vorgeschlagen. Franziskus sei der Empfehlung Mitte März gefolgt.

Der Ex-Bischof habe die Entscheidung zur Kenntnis genommen, hieß es weiter, und darum gebeten, sich an einen Ort der Einkehr ohne weiteren Kontakt mit der Außenwelt zurückziehen zu dürfen, «um sich dem Gebet und der Buße zu widmen». Nach belgischen Medienberichten lebte Vangheluwe zuletzt in einer Abtei in Frankreich.


Tote bei Anschlag in südafghanischem Kandahar

KABUL: In Afghanistan sind bei einem Selbstmordanschlag in der südlichen Großstadt Kandahar drei Menschen ums Leben gekommen. Zwölf weitere seien verletzt worden, wie der afghanische Nachrichtensender Tolonews am Donnerstag unter Berufung auf Behörden vor Ort berichtete.

Der Anschlag habe sich nahe einer Bankfiliale ereignet. Nutzer hatten in den sozialen Medien zuvor von einer massiven Explosion vor einer Bank berichtet, vor der sich eine Gruppe von Leuten versammelt hatte, die ihr Gehalt abholen wollten.

Die Taliban machen laut Mitteilung des Innenministeriums die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für die Tat verantwortlich. Der IS hat sich bisher nicht dazu bekannt. Seit der erneuten Machtübernahme der Taliban in Afghanistan im August 2021 gehen die meisten Anschläge in Afghanistan vom IS aus, der mit den Taliban verfeindet ist.


Russland weist Korrespondenten der spanischen Zeitung «El Mundo» aus

MADRID/MOSKAU: Russland hat den langjährigen Korrespondenten der spanischen Zeitung «El Mundo», Xavier Colás, ohne Nennung eines Grundes ausgewiesen. «Nachdem ich zwölf Jahre lang von Moskau aus berichtet habe, weigerten sich die russischen Behörden in letzter Minute, mein Journalistenvisum zu verlängern, und ich hatte nur 24 Stunden Zeit, das Land zu verlassen, musste zu viel zurücklassen», schrieb Colás auf X. Er habe in den vergangenen Wochen schon Besuch von der Polizei bekommen, die ihn warnten, nicht länger über Proteste von Soldatenfrauen gegen den Krieg Russlands gegen die Ukraine zu berichten.

Ein Behördenvertreter habe dem Journalisten am Dienstagabend in knappen Worten mitgeteilt, sein Visum werde nicht verlängert, berichtete die Zeitung am Donnerstag. «Wenn Sie nicht abreisen, bevor das Visum abläuft, bekommen Sie Probleme», habe der Beamte gewarnt. Colás befinde sich inzwischen außerhalb Russlands, nachdem er noch gerade rechtzeitig ein Flugticket habe kaufen können, schrieb die Zeitung weiter.

«Es ist hart, zwölf Jahre Leben während einer Nacht in drei Koffer zu stopfen und die Tür hinter sich zu schließen, während man weiß, dass auch diese Wohnung ab dem kommenden Tag verbotenes Territorium ist», zitierte die Zeitung ihren Korrespondenten. «Aber Korrespondenten sind dort, wo man uns sein lässt, allerdings ohne, dass uns jemand vorschreibt, was wir erzählen sollen und was nicht», betonte Colás in dem Bericht.

Er bereue nichts. «Ich habe einfach meine Arbeit gemacht: Erzählen, was passiert, mit den Menschen sprechen, die darunter leiden und erklären, wer dafür verantwortlich ist», schrieb Colás. «Ein Korrespondent muss jemand sein, der furchtlos über die Regierung schreibt, so als würde die Regierung ihn nicht beobachten, und der zugleich sorgfältig über die einfachen Leute schreibt, so als könnten sie ihn am nächsten Tag tatsächlich lesen», beschrieb der Spanier seine Arbeit.


Baerbock wirbt für humanitäre Waffenruhe im Gazastreifen

BERLIN: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat ihre Bedenken gegen einen israelischen Angriff auf Rafah im Süden des Gazastreifens erneut bekräftigt. Bei einer Aktuellen Stunde im Bundestag äußerte sie am Donnerstag Zweifel, «wie bei einer möglichen Offensive in Rafah der Schutz von Zivilistinnen und Zivilisten überhaupt ermöglicht werden kann». Schließlich könnten sich 1,5 Millionen Menschen «nicht einfach in Luft auflösen».

In der Stadt an der Grenze zu Ägypten plant die israelische Regierung eine Bodenoffensive. Das Vorhaben ist international umstritten, weil etwa 1,5 Millionen Palästinenser dort Zuflucht gesucht haben.

Baerbock warb unterdessen für eine humanitäre Waffenruhe. Diese sei notwendig, damit die israelischen Geiseln freikommen und damit Hilfslieferungen den Gazastreifen erreichen, erläuterte die Außenministerin. «Uns muss es darum gehen, dass dieses Drama für beide Seiten endlich vorbei ist.»


Griechenland schlägt Eurobonds für europäische Verteidigung vor

ATHEN/BRÜSSEL: Griechenlands konservativer Regierungschef Kyriakos Mitsotakis hat die Ausgabe von EU-Anleihen für die Verteidigung der Europäischen Union vorgeschlagen.

Wenn Europa geschützt bleiben möchte, müsse es über neue Wege zur Finanzierung seiner Verteidigungsausgaben nachdenken, sagte Mitsotakis am Donnerstag im griechischen Fernsehen (ERT) aus Brüssel. «Ich meine hier die Ausgabe von Euro-Anleihen, die ausschließlich für die Verteidigung genutzt werden sollten», so Mitsotakis. Es sei «an der Zeit, die Verteidigung und Sicherheit Europas (der EU) zu gewährleisten», fügte er hinzu. Griechenland zählt zu den EU- Mitgliedern, die mehr als zwei Prozent ihres Bruttoinlandproduktes (BIP) für die Verteidigung ausgeben. EU-Anleihen, auch Eurobonds genannt, sind Staatsanleihen, mit denen EU-Staaten gemeinsam Kredite aufnehmen und dafür haften.


Bei Paris entsteht eines der größten Kulturzentren Europas

PARIS: Bei Paris entsteht mit einer Fläche von rund 50.000 Quadratmetern bis Ende 2024 eines der größten Kulturzentren Europas. Derzeit werden bereits 11.000 Quadratmeter mit Ausstellungsräumen, einer Künstlerresidenz mit über 140 Studios, Ateliers, mehreren Galerien und dem regionalen Fonds für zeitgenössische Kunst (Frac) bespielt. Bis Ende des Jahres sollen in dem rund 3 Kilometer östlich von Paris gelegenen Romainville unter anderem ein Konzertsaal mit 600 Plätzen sowie die Studios der bekannten spanischen Choreografin Blanca Li eröffnet werden.

Das riesige Kulturzentrum «FAST» entsteht auf dem Industriebrachland des ehemaligen Pharmakonzerns Roussel Uclaf. Hinter dem rund 76 Millionen Euro teuren Projekt steht die von der Immobiliengruppe Fiminco gegründete gleichnamige Stiftung.

Herzstück des einzigartigen Projekts auf dem Terrain mit mehreren roten Backsteingebäuden ist das vierzehn Meter hohe ehemalige Heizkraftwerk, in dem sich heute eine riesige Ausstellungshalle befindet. «FAST» gehört zu den zahlreichen ehrgeizigen Vorhaben des Großprojekts Grand Paris, das Frankreichs Metropole enger mit dem Umland verbinden soll.


Erneut Afghanen mit Aufnahmezusage Richtung Deutschland abgereist

ISLAMABAD/BERLIN: Aus der pakistanischen Hauptstadt Islamabad ist am Donnerstag erneut eine Gruppe von Afghanen und Afghaninnen mit einer Aufnahmezusage für Deutschland abgeflogen. Wie das Auswärtige Amt der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, handelt es sich um Personen aus Aufnahmeverfahren für besonders gefährdete Gruppen aus Afghanistan wie dem Bundesaufnahmeprogramm oder dem Ortskräfteverfahren. Das Flugzeug sollte in Berlin landen. Wie viele Männer und Frauen an Bord waren, gab die Behörde nicht bekannt.

Laut dem Auswärtigen Amt konnten seit Beginn der verschiedenen Aufnahmeverfahren nach dem Fall Kabuls im August 2021 rund 33.000 Personen nach Deutschland einreisen. Darunter fänden sich rund 20.000 Ortskräfte inklusive ihrer Familienangehörigen. Im Rahmen des Bundesaufnahmeprogramms hätten etwa 1400 Personen eine Zusage erhalten, tatsächlich eingereist seien bisher 290 Personen.

Über das Bundesaufnahmeprogramm können besonders gefährdete Afghaninnen und Afghanen nach Deutschland kommen. Es richtet sich an Personen, die durch ihren Einsatz für Frauen und Menschenrechte oder durch ihre Tätigkeit in den Bereichen von Justiz, Politik, Medien, Bildung, Kultur, Sport oder Wissenschaft besonders exponiert sind. Das Programm sollte die Aufnahme von 1000 Afghaninnen und Afghanen pro Monat in Aussicht stellen.


Schmidt zu Bosnien-Herzegowina: Ihr seid ein Teil des freien Europa

BERLIN: Der Hohe Repräsentant der Vereinten Nationen für Bosnien-Herzegowina, Christian Schmidt, hat das Balkanland als reif für EU-Beitrittsgespräche erklärt. «Es muss die Botschaft kommen «Ihr seid ein Teil des freien Europa»», sagte der CSU-Politiker im Deutschlandfunk. «Hier ist eine politische, um nicht zu sagen geostrategische Botschaft notwendig, die auch nicht zur Beruhigung, sondern zur Stabilisierung des Landes beiträgt.» Man müsse Bosnien-Herzegowina in die EU aufnehmen. «Aber nicht zu billigen Preisen», sagte Schmidt.

Seit Mitte März ist das Land nach Einschätzung der EU-Kommission bereit für die Aufnahme von Verhandlungen über den EU-Beitritt. Es sei aber noch kein Zeugnistag, sagte Schmidt, sondern der Tag zum «anstrengen, hinsetzen, arbeiten». Die EU und das Daytoner Friedensabkommen werden verlangen, dass man auch Einflüsse abwehrt, wie Schmidt weiter sagte. Als Beispiel nannte er den starken Einfluss des russischen Staatskonzerns Gazprom in der Region.

Das Land ist gespalten in die Entitäten namens Föderation Bosnien-Herzegowina und den ethnisch-serbischen Teil Republika Srpska. An dessen Spitze steht der serbische Nationalist Milorad Dodik, der auch mit Kremlchef Wladimir Putin und dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko «liebedienerische» Beziehungen pflegt, wie Schmidt es nannte. Dass Dodik «am europäischen Tisch in Brüssel mitsitzen würde und mitentscheidet oder mitblockiert, das kann nicht sein», sagte Schmidt. Zwar gebe es viele vernünftige Leute in Bosnien Herzegowina, aber man müsse eine strukturelle Antwort beim EU-Beitrittsverfahren finden. «Wir stellen fest, dass eine eindimensionale Art und Weise des Herangehens für Erweiterungsverhandlungen an seine Grenzen stößt.»

Die politische Klasse des Balkanlandes habe einige Figuren zum Abgewöhnen, sagte Schmidt. «Man kann das Land nicht sich selbst überlassen. Vor allem müssen wir jetzt einen Pakt, wenn ich das so sagen darf, mit den Menschen und nicht nur mit den Politikern machen.»


EU-Automarkt auch im Februar im Aufwind - Elektroanteil stabil

BRÜSSEL: Der Automarkt in der EU hat auch im Februar zugelegt. Im vergangenen Monat stiegen die Neuzulassungen im Jahresvergleich um 10,1 Prozent auf 883.608 Pkw, wie der europäische Herstellerverband Acea am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Unter den vier größten EU-Märkten legte Frankreich mit 13 Prozent am stärksten zu, dahinter folgte Italien mit einem etwas geringeren Plus. Spanien mit knapp zehn Prozent Anstieg und Deutschland mit gut fünf Prozent schnitten weniger gut ab. Im Januar hatte es in der EU für die Neuwagen-Anmeldungen ein Plus von gut zwölf Prozent gegeben. Der Marktanteil batterieelektrischer Autos (BEV) blieb im Februar mit 12 Prozent stabil gemessen am Vorjahr.

Der Volkswagen-Konzern blieb im abgelaufenen Monat insgesamt und mit der Kernmarke VW Pkw Marktführer in der EU. Der Konzern verzeichnete ein Anmeldeplus von knapp zehn Prozent. Stellantis (Fiat, Peugeot, Opel) als Nummer zwei kam auf einen Neuzulassungsanstieg von zwölf Prozent, die Nummer drei Renault auf plus knapp sechs Prozent.

BMW erzielte einen Anstieg von gut drei Prozent. Neuzulassungen von Mercedes-Benz gingen um vier Prozent zurück.


«Tages-Anzeiger»: In der SPD gibt es viele Freunde Russlands

ZÜRICH: Zur Debatte um Äußerungen von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich über ein Einfrieren des Ukraine-Kriegs heißt es am Donnerstag im Schweizer «Tages-Anzeiger»:

«Der Streit um einen einzelnen Satz eines wichtigen Genossen könnte eine Posse sein, spiegelte er nicht die traditionelle Zerrissenheit der SPD in Fragen von Krieg und Frieden wider - bis zurück in die Ära von Helmut Schmidt. Scholz, Pistorius und Klingbeil demonstrieren seit zwei Jahren in Wort und Tat, dass sie hinter die Zeitenwende nicht mehr zurückfallen wollen. In ihrer Partei aber gibt es noch viele Freunde Russlands, die mit Aufrüstung und Waffenhilfe weiter fremdeln. (.)

Mützenichs Satz zum «Einfrieren» des Kriegs alarmiert nun all jene, die die SPD schon länger verdächtigen, sie wolle als «Friedenspartei» in die Wahlkämpfe 2024/25 ziehen und den «Taurus-Verweigerer» Scholz als Schröders Wiedergänger inszenieren. Dieser hatte sich 2002 dem Irak-Krieg der USA widersetzt und nicht zuletzt deswegen die Wahl gewonnen. Als «Friedenskanzler» würde Scholz freilich allem widersprechen, was er seit der Zeitenwende gesagt und getan hat.»


Raketenangriffe auf Kiew - Russland setzt strategische Luftwaffe ein

KIEW: Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht zu Donnerstag in mehreren Wellen mit Raketen angegriffen worden.

In den Morgenstunden waren Explosionen von Flugabwehrraketen im Stadtzentrum zu hören, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Nach mehreren Wochen Unterbrechung wurde nach Angaben der ukrainischen Armee wieder die strategische Luftwaffe des russischen Militärs vom Kaspischen Meer aus eingesetzt. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko informierte über herabgestürzte Raketenteile in mehreren Stadtteilen. Mehrere Autos und ein Transformatorenhaus seien in Brand geraten. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte Russland auch schwer abzufangende Hyperschallraketen des Typs «Kinschal» (Dolch) ein.

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