Nahostkrise: Aktuelles Geschehen am Dienstag

Nahostkrise: Aktuelles Geschehen am Dienstag

Wieder Massenproteste gegen Regierung

JERUSALEM: In Israel haben am Dienstagabend wieder Tausende Menschen gegen die Regierung und für die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln protestiert. In der Nähe des Parlamentsgebäudes in Jerusalem forderten die Demonstranten Neuwahlen, wie mehrere israelische Medien berichteten. Es ist der dritte Tag in Folge, an dem es im Land regierungskritische Demonstrationen gibt. Für die kommenden Tage sind weitere Kundgebungen geplant.

Seit Monaten gibt es in Israel immer wieder Massenproteste gegen die Führung. Viele Israelis werfen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor, sich den Forderungen seiner extremistischen Koalitionspartner zu beugen und deshalb auch einen Deal zur Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu hintertreiben. Einige Minister sind gegen ein Abkommen mit der Islamistenorganisation, da es auch eine Waffenruhe sowie die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen vorsehen würde. Netanjahu wiederum macht die Hamas und ihre unnachgiebige Haltung für die Stagnation bei den indirekten Verhandlungen verantwortlich.

Zuletzt kamen immer mehr Menschen im Land zu den Massenkundgebungen gegen die Führung. Zuletzt hatte es vermehrt Kritik gegeben, weil medizinischen Personal auf den Protesten durch die Polizei an der Arbeit gehindert bzw. etwa durch den Einsatz von Wasserwerfern verletzt wurde.

Am Montagabend war es vor der Privatresidenz des Regierungschefs in Jerusalem zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt. Die Polizei nahm dabei auch mehrere Demonstranten fest.


Vier Tote nach Erdbeben der Stärke 4,9 im Iran

TEHERAN: Bei einem Erdbeben im Iran sind Staatsmedien zufolge mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Rund 120 weitere Menschen seien bei dem Beben im Nordosten des Landes verletzt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf lokale Behördenvertreter am Dienstag.

Laut der US-Erdbebenwarte hatte das Beben eine Stärke von 4,9 und ereignete sich in einer Tiefe von rund zehn Kilometer. Das Erdbeben wurde nahe der iranischen Stadt Kaschmar in der Provinz Rasawi-Chorasan verortet. Nach iranischen Behördenangaben leben in der Stadt und Umgebung etwa 160.000 Menschen.

Immer wieder gibt es schwere Erschütterungen in der Region, wo die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Bei einer verheerenden Erdbebenserie im Nachbarland Afghanistan kamen im Herbst 2023 laut den Vereinten Nationen mehr als 1500 Menschen ums Leben.


Berichte über 17 getötete Palästinenser bei Angriffen im Gazastreifen

TEL AVIV/GAZA: Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 17 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. In dem Flüchtlingsviertel Nuseirat im zentralen Abschnitt des Gazastreifens seien Leichen geborgen und in ein örtliches Krankenhaus gebracht worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Dienstag.

Die israelische Armee teilte am Dienstag mit, die Streitkräfte hätten im zentralen Abschnitt des Gazastreifens und im Süden «Terrorzellen ausgeschaltet und große Mengen an Waffen gefunden». In Rafah sei es zu Gefechten aus nächster Nähe gekommen, dabei seien mehrere Terroristen getötet worden.

Im zentralen Abschnitt des Gazastreifens sei unter anderem der Kommandeur einer Scharfschützen-Zelle der Organisation Islamischer Dschihad mit einem gezielten Luftangriff getötet worden. Die Luftwaffe habe binnen eines Tages Dutzende von Terrorzielen im Gazastreifen angegriffen.

Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind seit Kriegsbeginn mehr als 37.300 Menschen im Gazastreifen getötet worden. Die Angaben unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Kombattanten und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Auslöser des Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten.


Mehrere Tote bei Brand in Krankenhaus im Iran

TEHERAN: Bei einem Brand in einem Krankenhaus im Iran sind nach Angaben von Staatsmedien acht Menschen ums Leben gekommen. Das Feuer brach in einer Klinik in der Stadt Rascht nahe dem Kaspischen Meer im Norden des Landes aus.

Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Dienstag. Bei den Toten handelte es sich ersten Erkenntnissen nach um Patienten auf einer Intensivstation.

Dutzende Feuerwehrleute waren im Einsatz, wie der Leiter der Rettungsdienste in der Stadt in einem Interview mit dem Staatsfernsehen sagte. Die Brandursache werde untersucht. Rund 140 Patienten seien gerettet. Es bestand die Sorge, dass es weitere Opfer geben könnte.

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