Nachrichten zum Thema Seefahrt am Montag

Collage: DER FARANG
Collage: DER FARANG

Erneut großer Militärschlag gegen Huthi-Miliz

WASHINGTON/SANAA: Die Huthi-Miliz hat nach Beginn des Gaza-Krieges eine Bedrohungslage im Roten Meer geschaffen - und gefährdet damit eine für den Welthandel wichtige Schiffsroute. Nun holen die USA, Großbritannien und Verbündete erneut zu einem koordinierten Gegenschlag aus.

Die USA und Großbritannien haben mit der Unterstützung weiterer Verbündeter erneut Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Bei einem koordinierten Militärschlag am Montag seien acht Standorte der vom Iran unterstützten Huthi attackiert worden, teilten die Verbündeten in einer gemeinsamen, vom Pentagon veröffentlichten Erklärung mit. Ziel der Angriffe seien unter anderem ein unterirdisches Waffenlager, Raketensysteme und Abschussrampen der Huthi gewesen.

Die Miliz greift seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas immer wieder Frachter mit angeblicher Verbindung zu Israel an. Nach Pentagon-Angaben waren es seit Mitte November mehr als dreißig Schiffe. Angesichts der Gefahren meiden große Reedereien zunehmend die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa durch das Rote Meer und den Suez-Kanal. Das hat mittlerweile erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.

Erklärtes Ziel der USA und ihrer Verbündeten ist es, die militärischen Fähigkeiten der Huthi zu schwächen. Ein hochrangiger Vertreter der US-Armee sagte, man gehe davon aus, dass der jüngste Schlag gegen die militanten Islamisten erfolgreich gewesen sei. Dabei kamen nach seinen Angaben Marschflugkörper vom Typ Tomahawk sowie Kampfjets zum Einsatz. Australien, Bahrain, Kanada und die Niederlande hätten mit Geheimdienstinformationen und Überwachungsmaßnahmen unterstützt.

In der gemeinsamen Erklärung hieß es: «Unser Ziel bleibt es, die Spannungen zu deeskalieren und die Stabilität im Roten Meer wiederherzustellen, aber lassen Sie uns unsere Warnung an die Huthi-Führung wiederholen: Wir werden nicht zögern, die Menschenleben und den freien Fluss des Handels auf einer der wichtigsten Wasserstraßen der Welt (...) zu verteidigen.»

Es handelt sich um den zweiten koordinierten Militärschlag dieser Größenordnung binnen knapp zwei Wochen. In der Nacht zum 12. Januar hatte es bereits eine ähnliche Militäraktion der USA und Großbritanniens mit der Unterstützung Verbündeter gegeben: Damals waren knapp 30 Stellungen der Huthi angegriffen worden. In den Tagen danach folgten weitere eigenständige Angriffe des US-Militärs auf Huthi-Stellungen. Die militant-islamistische Gruppe attackiert dennoch weiter Schiffe im Roten Meer. Auch am Montag reklamierte sie einen Angriff auf den US-Frachter «Ocean Jazz» für sich. Das Pentagon wies diese Behauptung aber als falsch zurück.

Die Lage in Nahost war am Montag auch Gegenstand eines Telefonats zwischen US-Präsident Joe Biden und dem britischen Premierminister Rishi Sunak, wie der Nationale Sicherheitsrat in Washington mitteilte. Konkret sei es um die Vorgänge im Roten Meer gegangen und um die Notwendigkeit, die gemeinsame, internationale Strategie zur Schwächung der Huthi beizubehalten. Erst am Donnerstag hatte Biden deutlich gemacht, die Angriffe gegen die Huthi fortsetzen zu wollen - auch wenn sie die Miliz bislang nicht gestoppt hätten. Am Vortag hatten die USA die Huthi auf die Liste weltweit agierender Terrororganisationen gesetzt.


London: Ukrainische Agrarexporte so hoch wie nie seit Kriegsbeginn

LONDON: Die Ukraine hat nach britischen Angaben im Dezember so viele Agrarprodukte exportiert wie seit Beginn des Kriegs vor fast zwei Jahren nicht mehr. Das ging am Montag aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine hervor. Demnach sind die Exportmengen inzwischen auch höher als zur Zeit des von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelten Getreideabkommens.

«Die Ukraine hat das erreicht, weil sie die russische Schwarzmeerflotte weitgehend davon abgehalten hat, im Westen des Schwarzen Meers zu operieren, wo sie dem Risiko durch ukrainische Raketen und Seedrohnen ausgesetzt ist», hieß es in der Mitteilung.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.


Brand von Gasterminal in Russland nach mehr als einem Tag gelöscht

ST. PETERSBURG: Mehr als einen Tag haben die Löscharbeiten in einem Gasterminal bei St. Petersburg in Russland offiziellen Angaben nach angedauert. «Der Brand ist vollständig liquidiert», teilte der Chef der Bezirksverwaltung von Kingisepp, Juri Sapalatski, am Montagnachmittag auf seinem Telegram-Kanal mit. Ein Drohnenangriff auf den Hafen Ust-Luga an der Ostsee hatte in der Nacht zum Sonntag ein Feuer in einem Terminal ausgelöst, das zum großen russischen Erdgasproduzenten Novatek gehört. Zur Höhe des Schadens gibt es noch keine offiziellen Angaben.

Zuerst hatten ukrainische Medien über die Attacke berichtet. Während das russische Verteidigungsministerium nur die Abwehr feindlicher Drohnen vermeldete, räumte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag den Treffer ein. Er versicherte gleichzeitig, dass Russland alle nötigen Maßnahmen «für den Schutz gegen solche Terrorattacken» unternehme.

Novatek selbst hatte in einer Presseerklärung eine «äußere Einwirkung» als Brandursache angegeben. Ust-Luga ist einer der wichtigsten russischen Exporthäfen für Energieträger. Novatek legte nicht nur das beschädigte Terminal vorläufig still, sondern auch die angrenzende Fabrik für die Verarbeitung von Gaskondensat zu Leichtbenzin, Diesel Kerosin und Heizöl.

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