Nachrichten aus der Wirtschaft am Montag

Deutschlands Außenhandel erlebt im Februar einen Rückgang, belastet durch schwache Geschäfte innerhalb der EU, visualisiert durch eine Infografik. Foto generiert von OpenAI's DALL·E
Deutschlands Außenhandel erlebt im Februar einen Rückgang, belastet durch schwache Geschäfte innerhalb der EU, visualisiert durch eine Infografik. Foto generiert von OpenAI's DALL·E

Außenhandel weiter unter Druck - Schwacher Februar

WIESBADEN: Schwache Geschäfte in der EU haben die deutsche Exportbilanz im Februar belastet. Der Wert der gesamten Warenausfuhren sank um 2,0 Prozent gegenüber Januar, wie das Statistische Bundesamt am Montag anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte.


Eurokurs gefallen - EZB-Referenzkurs: 1,0823

FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist am Montag gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0823 (Freitag: 1,0841) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9239 (0,9224) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85795 (0,85773) britische Pfund, 164,43 (164,10) japanische Yen und 0,9807 (0,9793) Schweizer Franken fest.


Deutschland, Frankreich und Italien pochen auf starke Industriepolitik

MEUDON: Die Wirtschaftsminister von Deutschland, Frankreich und Italien pochen auf eine schlagkräftigere europäische Industriepolitik, um der Konkurrenz aus den USA und China Paroli zu bieten. Bei einem Dreiertreffen in Meudon bei Paris sprachen sich Robert Habeck, sein französischer Amtskollege Bruno Le Maire sowie der italienische Minister Adolfo Urso am Montag für mehr Abstimmung aus, um die strategische Autonomie der EU zu sichern und die Unabhängigkeit Europas als Wirtschaftsmacht zu verteidigen.

Amerikanischem Protektionismus und chinesischen Dumpingpreisen müsse Europa mit vereinfachten Regeln für seine Industrie, weniger ideologischem Ballast und mehr Tempo gerade im Bereich von Umwelttechnik entgegentreten, sagte der Franzose Le Maire. Nötig seien außerdem faire Wettbewerbsbedingungen für die europäischen Unternehmen. Zudem forderte er etwa bei öffentlichen Ausschreibungen eine Bevorzugung von Produkten «Made in Europe» - einen Vorstoß, den Habeck und Urso so allerdings nicht unterstützen.

«Es geht um die geopolitische Handlungsfähigkeit der Union», sagte Habeck. Europa könne nicht bloß Regeln verwalten, sondern müsse ein wirtschaftspolitischer Akteur sein. Lange sei der Begriff der Industriepolitik verpönt gewesen und habe die Annahme vorgeherrscht, der Markt regele alles. Wir sehen heute, dass das nicht so ist und wahrscheinlich nie so war.» Eingriffe seien nötig gegen unlauteren Wettbewerb und zum Schutz kritischer Infrastruktur in der EU. Wie der italienische Minister Urso sagte, dürfe Europa nicht zu einem Freiluftmuseum werden, sondern müsse seine Autonomie sichern und als Produzentengemeinschaft auftreten.


Bündnis fordert eine Milliarde Euro pro Jahr für Radinfrastruktur

BERLIN: Ein Bündnis aus mehreren Verkehrsverbänden hat eine stärkere Förderung nachhaltiger Mobilität durch den Bund gefordert. «Es braucht gleichwertige Voraussetzungen auf den Straßen für alle Verkehrsmittel», heißt es in einem Forderungspapier, das die Verbände Allianz pro Schiene, Bundesverband Carsharing, Zukunft Fahrrad und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen am Montag in Berlin vorstellten. «Dafür braucht es unter anderem eine Milliarde Euro pro Jahr für attraktive und sichere Fahrradinfrastruktur.»


Sanierung maroder Brücken wird teurer

BERLIN: Die Sanierung maroder Brücken und die Modernisierung des Autobahnnetzes in Deutschland wird in den kommenden Jahren deutlich teurer als bisher gedacht. Die Autobahn GmbH habe einen großen zusätzlichen Finanzierungsbedarf von rund 5,5 Milliarden Euro für die Jahre 2025 bis 2028, sagte ein Sprecher der bundeseigenen Gesellschaft am Montag in Berlin.


IG Metall verlangt mehr Einsatz für Tarifverträge

FRANKFURT/MAIN: Die IG Metall hat von Bundesregierung und Arbeitgebern mehr Einsatz für Tarifverträge gefordert. Die von der EU geforderte Tarifbindungsquote von 80 Prozent müsse respektiert und umgesetzt werden, verlangte Vorstandsmitglied Nadine Boguslawski anlässlich des 75. Jahrestages des Tarifvertragsgesetzes am 9. April.


US-Finanzministerin warnt Chinas Firmen vor Handel für Moskaus Krieg

PEKING: US-Finanzministerin Janet Yellen hat Firmen in China davor gewarnt, Produkte nach Russland zu exportieren, die auch für den Krieg Moskaus gegen die Ukraine verwendet werden können. «Ich habe betont, dass Firmen, jene in der Volksrepublik China eingeschlossen, keine materielle Unterstützung für Russlands Krieg bereitstellen dürfen und dass sie deutliche Konsequenzen spüren werden, wenn sie das machen», sagte sie am Montag zum Abschluss ihrer Reise in Peking.


Frankfurt wieder Hauptbörse für Tui - Abschied von London

FRANKFURT AM MAIN: Der weltgrößte Reisekonzern Tui ist auch an der Börse wieder ein deutsches Unternehmen. An diesem Montag kehrt die Aktie, deren Hauptnotiz fast zehn Jahre lang in London erfolgte, nach Frankfurt zurück. «Frankfurt ist ab heute wieder unser Börsenplatz», sagte Konzernchef Sebastian Ebel. Für den Konzern aus Hannover sei das ein Meilenstein. Ebel läutete am Vormittag zusammen mit Finanzvorstand Mathias Kiep in Frankfurt die Börsenglocke. Der erste Kurs der Aktie lag bei 7,73 Euro.


Schlichter bringt Tariflösung für Luftsicherheitskräfte

BERLIN/FRANKFURT: Im deutschen Luftverkehr sieht es immer mehr nach einem ruhigen Sommer-Flugbetrieb aus. Streiks sind am Montag erheblich weniger wahrscheinlich geworden, weil die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber einen Schlichterspruch angenommen haben, mit dem der Tarifkonflikt bei den rund 25.000 Luftsicherheitskräften beigelegt werden kann. Noch steht die Einigung unter dem Vorbehalt einer Zustimmung der jeweiligen Gremien.


Deutsche Industrie steigert Produktion erneut - großes Plus im Bau

WIESBADEN/BERLIN: Die deutsche Industrie ist nach einer schwachen Entwicklung 2023 gefestigt in das neue Jahr gestartet: Im Februar steigerte sie ihre Produktion erneut. Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich die Gesamtherstellung um 2,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Es ist der zweite Anstieg in Folge.


Ölpreise sinken deutlich

SINGAPUR: Die Ölpreise sind zu Beginn der Woche deutlich gesunken. Am Montagmorgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 89,62 US-Dollar. Das waren 1,55 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai fiel um 1,44 Dollar auf 85,47 Dollar.

In der vergangenen Woche hatten die Erdölpreise deutlich zugelegt. In der Spitze waren sie auf den höchsten Stand seit vergangenem Oktober gestiegen. Der Brent-Preis war deutlich über die Marke von 90 Dollar geklettert. WTI-Rohöl kostete etwas weniger.

Hintergrund der Preisaufschläge sind vor allem die zahlreichen Spannungen im ölreichen Nahen Osten. Zuletzt wurde am Ölmarkt mit etwas Erleichterung aufgenommen, dass Israel einen Teil seiner Armee aus dem Gazastreifen abgezogen hat. Allerdings ist ein Ende des Gaza-Kriegs nicht abzusehen.

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