Nachrichten aus der Wirtschaft am Mittwoch

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US-Notenbank belässt Leitzins unverändert nahe Null

WASHINGTON: Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hält an ihrer sehr lockeren Geldpolitik fest.

Der Leitzins bleibt weiter in der niedrigen Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent, wie die Zentralbank am Mittwoch erklärte. Dieses Niveau sei angemessen, bis am Arbeitsmarkt Vollbeschäftigung herrsche und das Inflationsziel von rund zwei Prozent erreicht worden sei, teilte die Fed nach einer Sitzung des zuständigen Geldmarktausschusses mit. Auch die Käufe von Wertpapieren in Höhe von 120 Milliarden US-Dollar pro Monat durch die Fed werden demnach fortgesetzt. Die Zentralbank stehe weiter bereit, die Wirtschaft «mit der vollen Bandbreite an Instrumenten» bei der Erholung von der Corona-Krise zu unterstützen, hieß es.


Gipfel-Treffen zu Nahrung: Müller fordert mehr politischen Willen

ROM: Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hat nach einem Treffen zur weltweiten Nahrungsmittelproduktion und -versorgung einen stärkeren politischen Willen im Kampf gegen Hunger gefordert. «Wir haben das Wissen und die Technologie, um mit den Kapazitäten der Welt alle satt zu machen», sagte der CSU-Politiker am Mittwoch im Anschluss an das dreitägige Treffen in Rom der Deutschen Presse-Agentur. Dafür müsse die weltweite Zusammenarbeit gestärkt werden und auch der politische Wille vorhanden sein, Welternährung auf die internationale Agenda zu setzen, erklärte der 65-Jährige weiter. «Eine Welt ohne Hunger ist in den kommenden zehn Jahren möglich.»

Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft trafen sich in der italienischen Hauptstadt zu einer Vor-Konferenz um Lösungen etwa für die Welthungerkrise zu sammeln. Thema waren die Auswirkungen des Klimawandels und der Corona-Pandemie auf die globale Ernährung sowie die Stärkung der Rolle von Frauen im dem Bereich.

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN (FAO) forderte mehr Investitionen in die Landwirtschaft. 811 Millionen Menschen hätten im vergangenen Jahr Hunger gelitten. Das waren 161 Millionen mehr als 2019. Müller verlangte zudem, schwer betroffenen Regionen zu helfen und die Finanzierungslücke des Welternährungsprogramms zu schließen. «Aktuell sind Nothilfen für die Bekämpfung des akuten Hungers in den Welt-Krisenregionen nötig, zum Beispiel in der Sahel-Zone, im Syrienkrisenbogen und dem Jemen.»

Im September ist der eigentliche Gipfel zu Nahrungsmittelsystemen (Food Systems Summit) der Vereinten Nationen (UN) in New York geplant. Ein Ziel ist, Staaten dabei zu unterstützen, Herstellung, Handel und Konsum von Nahrung nachhaltiger zu machen. Zum Beispiel habe die Corona-Pandemie gezeigt, wie schwach das Nahrungsmittelsystem sei, sagte ein FAO-Vertreter am Mittwoch. Die Staaten könnten Erkenntnisse des Gipfels in ihre nationale Politik übernehmen und damit für Veränderung zum Beispiel bei den Landwirten sorgen.


Dax gewinnt moderat vor Fed-Beschlüssen

FRANKFURT/MAIN: Nach zwei schwächeren Tagen hat sich der Dax am Mittwoch vor den geldpolitischen Signalen der US-Notenbank Fed etwas gefangen. Am Nachmittag verbuchte der Leitindex ein Plus von 0,13 Prozent auf 15.539,44 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte legte um 0,33 Prozent auf 35.047,80 Punkte zu. Der EuroStoxx 50 gewann ein halbes Prozent. Der Euro zeigte sich wenig verändert mit 1,1804 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,1810 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei minus 0,50 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,02 Prozent auf 146,29 Punkte. Der Bund-Future notierte prozentual unverändert mit 176,34 Punkten.


Boeing gelingt erster Quartalsgewinn seit 2019

CHICAGO: Der Flugzeugbauer Boeing ist nach sechs Verlustquartalen in Folge überraschend in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Für die Monate April bis Juni stand unter dem Strich ein Gewinn von 567 Millionen Dollar (480 Mio Euro), wie der US-Rivale des europäischen Airbus-Konzerns am Mittwoch in Chicago mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte Boeing wegen der Corona-Krise und der damals noch weltweit geltenden Flugverbote für den Mittelstreckenjet 737 Max einen Fehlbetrag von 2,4 Milliarden Dollar verbucht. Experten hatten auch diesmal mit einem Verlust gerechnet.


Nach Flut: Mehr Eigentümer wollen Elementarschadenversicherung

FRANKFURT/MÜNCHEN: Nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen verzeichnen Versicherungen ein deutlich höheres Interesse an Elementarschadenversicherungen. Das Tiefdruckgebiet «Bernd» habe die Nachfrage nach solchen Policen, die bei Naturereignissen wie Hochwasser und Überschwemmungen einspringen, bei Vertriebspartnern spürbar steigen lassen, berichtete etwa die Ergo-Versicherung in Düsseldorf. Die Debeka aus Koblenz erklärte, die Zahl der Anfragen und Anträge zur Absicherung der weiteren Naturgefahren sei seit der Hochwasserkatastrophe deutlich gewachsen. «Bestehende Verträge werden entsprechend erweitert».


Bestes Halbjahr seit 2015 lässt Zuversicht bei Deutscher Bank wachsen

FRANKFURT/MAIN: Bei der Deutschen Bank wächst nach dem erfolgreichsten Halbjahr seit 2015 die Zuversicht. Der Konzernumbau kommt voran, die Kosten sinken und Vorstandschef Christian Sewing rechnet mit deutlich weniger Kreditausfällen durch die Corona-Krise als bisher veranschlagt. «Der Vorsteuergewinn von 1,2 Milliarden Euro im zweiten Quartal bestätigt: Wir sind auf einem guten Weg zu unserem Renditeziel von acht Prozent im kommenden Jahr», bilanzierte Sewing am Mittwoch in Frankfurt.


Pfizer rechnet mit noch höherem Umsatz durch Corona-Impfstoff

NEW YORK: Die gemeinsam mit der deutschen Biontech vermarktete Corona-Impfung lässt die Kassen bei Pfizer in diesem Jahr noch lauter klingeln als gedacht. Der US-Pharmakonzern hob am Mittwoch zur Vorlage der Quartalsbilanz seine Umsatzprognosen für die Impfung an und schraubte daher auch seine Jahresziele ein weiteres Mal höher. Wie Pfizer mitteilte, rechnet das Management nun mit Erlösen durch den Impfstoff von rund 33,5 Milliarden Dollar (28,4 Mrd Euro). Zuletzt war der Konzern von rund 26 Milliarden Dollar ausgegangen.

Für den Jahresumsatz sagt Pfizer einen Anstieg auf 78 Milliarden bis 80 Milliarden Dollar voraus, nachdem zuvor noch 70,5 Milliarden bis 72,5 Milliarden im Plan standen. Der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) soll sich in einer Bandbreite von 3,95 bis 4,05 Dollar bewegen. Die alte Prognose hatte auf 3,55 bis 3,65 Dollar gelautet.

Im zweiten Quartal trieben die Impfaktionen, in denen das Mittel Comirnaty des Duos Pfizer/Biontech eine wichtige Rolle spielt, das Wachstum der Amerikaner kräftig an: Die Erlöse wurden mit knapp 19 Milliarden Dollar im Vergleich zum Vorjahreswert nahezu verdoppelt. Unter dem Strich verdiente Pfizer knapp 5,6 Milliarden Dollar. Dies war ein Plus von rund 60 Prozent.


Anleger-Musterverfahren gegen VW-Holding geht erst im November weiter

LEINFELDEN-ECHTERDINGEN: Im Streit um mögliche Schadenersatzansprüche von Aktionären der VW-Dachgesellschaft Porsche SE (PSE) im Zusammenhang mit dem Dieselskandal soll erst im November weiterverhandelt werden. Nach dem Auftakt des Musterverfahrens vor dem Oberlandesgericht Stuttgart am Mittwoch kündigte der vorsitzende Richter Stefan Vatter an, man strebe den 9. und den 10. November als nächste Verhandlungstermine an. Bis dahin hätten beide Seiten dann ausreichend Zeit, aufgekommene Rechtsfragen zu klären. Beide Verhandlungstage sollen wie bereits die Auftaktsitzung in der Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart stattfinden.


Lobbylisten: Strafe für Monsanto von französischer Datenschutzbehörde

PARIS: Der US-Saatgutkonzern Monsanto soll wegen Datenschutzverstößen in Frankreich 400.000 Euro Strafe zahlen. Das Unternehmen habe Menschen nicht darüber informiert, dass ihre Daten auf internen Lobbyinglisten standen, teilte die Datenschutzbehörde Cnil am Mittwoch in Paris mit. Die Informationspflicht sei jedoch ein zentraler Teil der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und mit ihr das Recht auf Widerspruch.

Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer, der Monsanto 2018 übernommen hatte, verwies darauf, dass man anders als die Datenschützer nicht Monsanto als Datenkontrolleur mit einigen entsprechenden Verpflichtungen sehe. Die Erfassung der persönlichen Daten für die Listen hatten der Cnil zufolge PR-Firmen für Monsanto übernommen. Bayer kommentierte zudem, die Behörde habe keine illegalen Lobbyingpraktiken festgestellt. Eine zuvor vom Unternehmen in Auftrag gegebene Untersuchung habe ebenso kein illegales Verhalten gezeigt.

In dem Fall geht es um Listen aus den Jahren 2016 und 2017, als Monsanto die Werbetrommel für eine weitere Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat in der Europäischen Union rührte. Laut der von Bayer in Auftrag gegebenen Untersuchung standen auf den Listen 1475 Menschen, davon 466 aus Frankreich und 202 aus Deutschland. Unter ihnen waren demnach Unterstützer, aber auch Kritiker von Glyphosat, etwa aus der Politik und dem Journalismus. Bayer hatte sich nach Bekanntwerden der Listen 2019 entschuldigt.


OMV-Chef Seele legt zum Abschied Rekordergebnis vor

WIEN: Das operative Ergebnis des österreichischen Öl- und Gaskonzerns OMV hat im ersten Halbjahr einen Rekordwert von 2,17 Milliarden Euro erreicht. Wie das Unternehmen am Mittwoch in Wien mitteilte, stieg der um Sondereffekte bereinigte Wert um 157 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, der von der ersten Welle der Corona-Pandemie geprägt war. Der deutsche CEO Rainer Seele, der die OMV Ende August verlässt, sah sich in seiner Strategie bestätigt, die Geschäftsfelder zu diversifizieren und die Chemiesparte auszubauen.

Dank der Konsolidierung der Chemie-Tochter Borealis in den Konzern legte der Umsatz um 73 Prozent auf 13,70 Milliarden Euro zu. Höhere Marktpreise steigerten den Erlös zusätzlich. Unter dem Strich fuhr das Unternehmen einen Gewinn von 1,64 Milliarden Euro ein, nachdem die OMV vor einem Jahr einen Verlust von 11 Millionen Euro verbucht hatte.

«Im ersten Halbjahr haben wir eine deutliche Wiederbelebung der Weltkonjunktur gesehen», sagte Seele, der das Unternehmen seit sechs Jahren leitet. Die steigende Nachfrage der Autoindustrie und der Gesundheitsbranche nach Kunststoffprodukten habe das Ergebnis von Borealis beflügelt. Die OMV hatte im Vorjahr die Mehrheit an dem österreichischen Chemieunternehmen übernommen. Im Ölgeschäft profitierte die OMV von den preissteigernden Produktionseinschränkungen der Förderallianz OPEC+.

Seele scheidet früher als geplant aus, nachdem die OMV wegen ihres Umgangs mit kritischen Medien und wegen angeblicher Ausspionierens von Umweltaktivisten unter Druck geraten war. Die OMV hat die Spionage-Vorwürfe zurückgewiesen. Seele, der auch langjähriger Präsident der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer ist, machte über seine beruflichen Pläne keine Angaben.


Chips, Corona, Klimaziele: VW-Chef will im zweiten Halbjahr aufholen

WOLFSBURG: Europas größter Autobauer Volkswagen will sich nach einem starken ersten Halbjahr nicht von den Lieferproblemen in der Branche aus der Bahn werfen lassen. Konzernchef Herbert Diess rechnet zwar mit anhaltenden Belastungen aus der Knappheit bei Chip-Bauteilen und aus teureren Rohstoffen. Auch die Autopreise könnten womöglich weiter anziehen. Die Corona-Folgen dürften den Geschäftsbetrieb der Wolfsburger aber nicht mehr grundlegend auf den Kopf stellen, sagte Diess im Interview der Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX.


BGH bestätigt erstes Strafurteil wegen «Cum-Ex»-Aktiengeschäften

KARLSRUHE: Das bundesweit erste Strafurteil wegen «Cum-Ex»-Aktiengeschäften zulasten der Steuerkasse ist rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe verwarf am Mittwoch die Revisionen der beiden angeklagten Ex-Börsenhändler aus London sowie der Staatsanwaltschaft. Außerdem bestätigten die Richterinnen und Richter, dass von der in den Skandal verwickelten Privatbank M.M. Warburg ein dreistelliger Millionenbetrag einzuziehen ist. (Az. 1 StR 519/20)


Weniger Risikovorsorge für Kreditausfälle - Barclays-Gewinn steigt

LONDON: Die britische Bank Barclays hat von der Auflösung von Rückstellungen bei der Risikovorsorge für Kreditausfälle profitiert.

Damit konnten die sinkenden Provisionseinnahmen mehr als ausgeglichen werden. Unter dem Strich verdiente die Bank den Angaben vom Mittwoch zufolge im zweiten Quartal 2,1 Milliarden Pfund (2,5 Mrd Euro) und damit fast ein Viertel mehr als zum Jahresauftakt. Im Vorjahresquartal war der Gewinn vor allem wegen einer 1,6 Milliarden Pfund hohen Rückstellung für Kreditausfälle auf 90 Millionen Pfund abgesackt. Nun konnte die Bank fast 800 Millionen Pfund der Risikovorsorge auflösen.


VW-Nutzfahrzeugholding Traton fährt schwarze Zahlen ein

MÜNCHEN: Die Volkswagen-Lkw- und Busholding Traton hat im zweiten Quartal auch unter dem Strich wieder Gewinn gemacht. Vor einem Jahr hatte das SDax-Unternehmen zwischen April und Juni wegen des Einbruchs der Nutzfahrzeugmärkte noch einen Verlust von 385 Millionen Euro geschrieben. Diesmal verdiente Traton nach Steuern 224 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.

Vorläufige Zahlen zum Quartal hatte Traton bereits veröffentlicht. Der Umsatz kletterte um 61 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis lag bei 612 Millionen Euro. Der Auftragseingang von Lastwagen und Bussen schnellte mit 89.204 Fahrzeugen fast auf das Dreifache hoch.


Stärkster Anstieg der Importpreise seit 1981 - Preistreiber Energie

WIESBADEN: Nach Deutschland importierte Güter haben sich erneut stark verteuert. Im Jahresvergleich seien die Einfuhrpreise im Juni um 12,9 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. Experten hatten mit einer hohen Jahresrate gerechnet, waren im Schnitt aber nur von einem Zuwachs um 12,6 Prozent ausgegangen.

Eine höhere Vorjahresveränderung gab es laut Bundesamt zuletzt im Oktober 1981 in der zweiten Ölpreiskrise. Bereits im Mai waren die Importpreise im Jahresvergleich um 11,8 Prozent gestiegen.

Den starken Anstieg führte das Bundesamt vor allem auf die Entwicklung der Energiepreise zurück: «Energieeinfuhren waren im Juni 2021 um 88,5 Prozent teurer als im Juni 2020.» Die Statistiker verwiesen auf einen Basiseffekt, hervorgerufen durch das niedrige Preisniveau für Energie im Juni 2020. Ohne Energie stiegen die Importpreise im Jahresvergleich um 7,2 Prozent.

Die Preise für importierte Vorleistungsgüter stiegen ebenfalls kräftig, um 17,1 Prozent. Gegenüber Juni 2020 verteuerten sich in diesem Bereich vor allem Eisenerze, deren Preise sich fast verdoppelt haben.


Europäischer Nutzfahrzeugmarkt auch im Juni mit deutlichem Plus

BRÜSSEL: Der Nutzfahrzeugmarkt in der EU erholt sich weiter von dem schweren Einbruch in der Corona-Krise vor einem Jahr. Im Juni wurden mit 185.573 Fahrzeugen 12,4 Prozent mehr Nutzfahrzeuge neu zugelassen als im Vorjahresmonat, wie der europäische Herstellerverband Acea am Mittwoch in Brüssel mitteilte. In den ersten sechs Monaten steht damit ein Plus von 36,9 Prozent auf 1,02 Millionen leichte und schwere Nutzfahrzeuge zu Buche.

Vergangenes Jahr war der Markt über Monate nahezu zusammengebrochen, weil Speditionen, Kommunen und Handwerker wegen unklarer Wirtschaftsaussichten besonders zurückhaltend beim Kauf neuer Fahrzeuge waren. Die Zahlen aus dem Vorkrisenjahr 2019 wurden allerdings noch nicht wieder erreicht - damals wurden in der ersten Jahreshälfte 1,13 Millionen Nutzfahrzeuge neu zugelassen.

Die Neuzulassungen leichter Nutzfahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht stiegen im Juni um knapp 10 Prozent - sie machen den Großteil der zugelassen Nutzfahrzeuge aus. Die schwereren Nutzfahrzeuge über 3,5 und über 16 Tonnen konnten allerdings besonders deutlich um mehr als ein Drittel zulegen. Bei Bussen über 3,5 Tonnen lag das Plus bei gut 9 Prozent.


Ölpreise legen zu - Rückgang der US-Lagerbestände stützt

SINGAPUR: Die Ölpreise sind am Mittwoch gestiegen. Marktbeobachter verwiesen auf einen Rückgang der US-Reserven und ein vergleichsweise starkes Abschmelzen der amerikanischen Benzinreserven. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 74,75 US-Dollar. Das waren 27 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI stieg um 33 Cent auf 71,98 Dollar.

Am Vorabend war bekannt geworden, dass der Interessenverband American Petroleum Institute in der vergangenen Woche einen Rückgang der Lagerbestände an Rohöl um 4,7 Millionen Barrel verzeichnete. Besonders stark fiel der Abbau der Benzinbestände mit 6,2 Millionen Barrel aus. In den USA schnellt der Benzinverbrauch in der Ferienzeit traditionell in die Höhe.

Ein Rückgang der amerikanischen Reserven sorgt in der Regel für steigende Preise. Am Nachmittag werden die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung erwartet. Sie könnte für weitere Impulse sorgen.


Euro fällt vor Fed-Entscheidungen unter 1,18 US-Dollar

FRANKFURT/MAIN: Der Euro hat am Mittwoch vor geldpolitischen Beschlüssen der US-Notenbank Fed nachgegeben. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1790 US-Dollar. Am Vormittag hatte der Euro noch klar über 1,18 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1807 (Dienstag: 1,1810) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8470 (0,8467) Euro.

Der Handel zwischen Euro und Dollar verlief weitgehend ohne klare Impulse. Mangels wichtiger Konjunkturdaten und angesichts der Dominanz der US-Geldpolitik konzentrierten sich die Anleger auf die Abendstunden. Dann wird die US-Notenbank Federal Reserve neue Entscheidungen bekanntgeben. Mit größeren Kursänderungen wird nicht gerechnet: Die extrem lockere Geldpolitik mit Zinsen an der Nulllinie und Wertpapierkäufen von monatlich 120 Milliarden Dollar dürfte bestätigt werden.

Allerdings wird mit Spannung erwartet, ob die Fed Details zu der bereits begonnenen Debatte über ein Abschmelzen der Wertpapierkäufe bekanntgibt. So wächst die US-Wirtschaft derzeit solide und die Inflation hat kräftig angezogen, was eine weniger großzügige Geldpolitik nahelegen würde. Aufgrund der rapiden Ausbreitung der Corona-Delta-Variante rechnen die meisten Beobachter aber noch nicht mit klaren Ansagen. Notenbankchef Jerome Powell wird sich dennoch mit entsprechenden Fragen konfrontiert sehen, wenn er nach der Zinssitzung vor die Presse tritt.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85095 (0,85503) britische Pfund, 129,97 (129,98) japanische Yen und 1,0802 (1,0806) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1797 Dollar gehandelt. Das waren etwa zwei Dollar weniger als am Vortag.


Bei Pharma-Manager Shkreli beschlagnahmtes Wu-Tang-Album verkauft

NEW YORK: Ein beim umstrittenen US-Pharma-Manager Martin Shkreli bei seiner Verurteilung beschlagnahmtes Album der Rap-Gruppe Wu-Tang Clan, von dem es nur ein einziges Exemplar gibt, ist von US-Behörden weiterverkauft worden. Das Album sei als Teil der Pfandmasse verkauft worden, Käufer und Preis des Werks mit dem Titel «Once Upon a Time in Shaolin» würden nicht mitgeteilt, hieß es am Dienstag von einem Gerichtssprecher in New York.

Shkreli hatte das Album 2015 für rund zwei Millionen Dollar (1,6 Mio Euro) gekauft - und damit zahlreiche Fans gegen sich aufgebracht und in der Musikszene für viel Kritik gesorgt, da die Veröffentlichung dadurch einem größeren Publikum vorenthalten blieb. Nachdem Shkreli 2018 wegen Wertpapierbetrugs zu sieben Jahren Haft und einer Geldstrafe in Millionenhöhe verurteilt worden war, wurde das Album beschlagnahmt.

Mit der drastischen Preiserhöhung bei einem für manche Patienten überlebenswichtigen Medikament gegen Immunschwäche hatte der heute 38-Jährige als Chef einer Pharma-Firma viele Menschen gegen sich aufgebracht, zeitweise galt er als «meistgehasster Mann Amerikas».


Kreditkarten-Riese Visa steigert Gewinn und Erlöse kräftig

SAN FRANCISCO: Der US-Finanzkonzern Visa hat seinen Quartalsgewinn dank kräftig gestiegener Zahlungen mit seinen Kreditkarten deutlich erhöht. In den drei Monaten bis Ende Juni verdiente das Unternehmen unterm Strich 2,6 Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro) und damit neun Prozent mehr als vor einem Jahr. Das teilte Visa am Dienstag nach US-Börsenschluss in San Francisco mit. Die Erlöse wuchsen sogar um 27 Prozent auf 6,1 Milliarden Dollar und das gesamte von Visa abgewickelte Zahlungsvolumen um 34 Prozent.

Während in der Corona-Krise der Konsum im Internet boomte und dafür sorgte, dass Kunden häufig zur Kreditkarte griffen, kam in den vergangenen Monaten auch das restliche Geschäft wieder besser in Schwung. So nahmen Auslandszahlungen etwa für Hotel- oder Flugbuchungen wieder deutlich zu, die durch den eingeschränkten Reiseverkehr in der Pandemie wegfielen. Analysten hatten im Schnitt mit schlechteren Quartalszahlen gerechnet. Visa-Aktien gerieten nachbörslich dennoch zunächst mit knapp zwei Prozent ins Minus.


Starbucks lässt Krise hinter sich - Rekorderlöse und Milliardengewinn

SEATTLE: Bei der weltgrößten Café-Kette Starbucks laufen die Geschäfte dank der Erholung von der Corona-Krise wieder rund. In den drei Monaten bis Ende Juni stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um 78 Prozent auf den Rekordwert von 7,5 Milliarden Dollar (6,4 Milliarden Euro), wie Starbucks am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte.

Das Unternehmen profitierte stark davon, dass sich der Geschäftsbetrieb nach den Einschränkungen durch die Pandemie vor allem im Heimatmarkt Amerika wieder normalisierte. So kamen deutlich mehr Kunden in die Restaurants der Kette als vor einem Jahr, als viele Filialen wegen der Corona-Krise zeitweise schließen mussten.

Unterm Strich machte Starbucks einen Quartalsgewinn von 1,2 Milliarden Dollar, nachdem hohe Sonderkosten aufgrund der Pandemie im Vorjahr einen Verlust von 678 Millionen Dollar verursacht hatten. Obwohl die Ergebnisse die Erwartungen der Analysten übertrafen, geriet die Aktie nachbörslich zunächst mit drei Prozent ins Minus.

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