Nachrichten aus der Wirtschaft am Freitag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Eurokurs gefallen - EZB-Referenzkurs: 1,0840

FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist am Freitag gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0840 (Donnerstag: 1,0854) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9225 (0,9213) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85241 (0,85175) britische Pfund, 170,28 (169,90) japanische Yen und 0,9924 (0,9907) Schweizer Franken fest.


Tesla nennt nicht mehr Ziel von 20 Millionen Elektroautos pro Jahr

AUSTIN: Tesla erwähnt im aktuellen Umweltbericht nicht mehr das Ziel, pro Jahr 20 Millionen Elektroautos zu bauen. Nun heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Dokument nur noch, man wolle fossile Brennstoffe dadurch verdrängen, dass möglichst viele Tesla-Produkte verkauft würden. In den beiden Berichten davor stand noch, Tesla werde bis Ende des Jahrzehnts viele weitere Fabriken bauen müssen, um am Ende 20 Millionen Fahrzeuge jährlich zu produzieren. Der Autobauer reagierte zunächst nicht auf die Frage, ob das Ziel damit offiziell aufgegeben worden sei. Im vergangenen Jahr steigerte Tesla die Auslieferungen um fast 38 Prozent auf gut 1,8 Millionen Fahrzeuge.


30 Jahre Paketzentren: Post hat Paketmenge mehr als verdoppelt

BONN: Drei Jahrzehnte nach der Eröffnung ihres ersten Paketzentrums hat die Deutsche Post ihre Sendungsmenge mehr als verdoppelt. Seien es 1994 noch 2,5 Millionen Pakete pro Werktag gewesen, so liege diese Zahl inzwischen bei 6,3 Millionen, teilte der Post-Konzern DHL, der an der Börse als Deutsche Post AG firmiert, am Freitag in Bonn mit. Am 26. Mai 1994 hatte das Unternehmen sein erstes Paketzentrum in Hagen (NRW) in Betrieb genommen und bis Mitte 1995 bundesweit 32 weitere Standorte folgen lassen, etwa Regensburg (Bayern), Lahr (Baden-Württemberg), Neuwied (Rheinland-Pfalz), Dorsten (NRW), Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern) und Rüdersdorf bei Berlin.


Studie: 55 Prozent der Ukraine-Flüchtlinge nach 10 Jahren in Arbeit

NÜRNBERG: Die Erwerbsquote von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine wird nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) fünf Jahre nach der Flucht bei 45 Prozent liegen. Nach zehn Jahren steige die Quote auf 55 Prozent, teilte das IAB am Freitag als Ergebnis seiner Simulationsstudie mit. Damit würden die Ukrainerinnen und Ukrainer ein ähnliches Niveau an Erwerbsbeteiligung erreichen wie die Flüchtlinge der Bewegung von 2015/2016, die vornehmlich aus Ländern wie Syrien und Afghanistan nach Deutschland kamen.


Kabinett bringt strengere Tierschutzvorgaben auf den Weg

BERLIN: Für Tiere in der Landwirtschaft und für Heimtiere sollen zusätzliche Vorgaben für bessere Lebensbedingungen kommen. Das sehen Gesetzespläne von Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) vor, die das Bundeskabinett nach Angaben aus Regierungskreisen am Freitag billigte. Ziel sei, den Tierschutz zu stärken und Regeln an aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse anzupassen, hieß es. Vorgesehen sind unter anderem eine verpflichtende Videoüberwachung in Schlachthöfen, strengere Regeln für den Online-Handel mit Heimtieren und zusätzliche Schranken für Eingriffe wie das Kürzen von Schwänzen bei Ferkeln.


Positiver Jahresauftakt - Hoffnung auf Konjunkturerholung

WIESBADEN: Nach einem leichten Wirtschaftswachstum zu Jahresbeginn scheint ein Ende der Konjunkturflaute in Deutschland in Sicht. «Nachdem das BIP zum Jahresende 2023 zurückgegangen war, startete die deutsche Wirtschaft mit einem positiven Vorzeichen ins Jahr 2024», erläuterte die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand, am Freitag. Große Sprünge trauen Volkswirte Deutschland im laufenden Jahr allerdings nicht zu. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im ersten Quartal nach Angaben der Statistiker gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent. Die Behörde bestätigte vorläufige Angaben.


Nutzung russischer Gelder: Berlin offen für rechtssichere Schritte

STRESA: Deutschland wäre laut Finanzminister Christian Lindner bereit, weitere Schritte zur Nutzung der Zinserträge aus eingefrorenen russischen Vermögen für die Ukraine zu unternehmen. Voraussetzung sei aber, dass diese Schritte «keine rechtlich nachteiligen oder ökonomisch riskanten Folgen hätten», betonte der FDP-Politiker am Freitag beim Treffen der G7-Finanzminister in Norditalien. Es gebe eine gemeinsame Offenheit der Europäer, den Vorschlag der USA intensiv zu prüfen. Aktuell sei man aber weit entfernt von Verhandlungen, weil es noch sehr viele offene Fragen gebe.

Die EU-Staaten hatten beschlossen, die Zinserträge aus in der EU eingefrorenem Vermögen der russischen Zentralbank künftig zur Finanzierung von Militärhilfen für die Ukraine zu nutzen. Die USA halten das Vorgehen für zu zögerlich. Sie haben vorgeschlagen, die G7 könnten der Ukraine einen großen Kredit geben, der durch die Zinserträge abgesichert würde. So könnten deutlich mehr als die von der EU avisierten drei Milliarden zusammenkommen.

Lindner betonte, es sei aber unter anderem völlig offen, wer dabei welche Garantien geben und welche Risiken tragen müsste. Noch sei man weit von einer Klärung entfernt. Ziel könnte dem Vernehmen nach eine Einigung beim Treffen der G7-Staats- und Regierungschefs Mitte Juni in Apulien sein.


Lindner warnt vor Handelskonflikt mit China: «Nur Verlierer»

STRESA: Finanzminister Christian Lindner hat in der Debatte um Strafzölle für chinesische Produkte vor einem Handelskrieg gewarnt. Auf Dumping und unfaire Praxis müsse man reagieren, dabei dürfe man aber nicht den freien und fairen Welthandel insgesamt schwächen, sagte der FDP-Politiker am Freitag beim Treffen der G7-Finanzminister in Norditalien. «Denn Handelskriege kennen nur Verlierer. Man kann sie nicht gewinnen.» Die USA hatten vergangene Woche Sonderzölle gegen Elektroauto-Importe, Halbleiter, Solarzellen, Kräne und andere Produkte aus China verhängt.


Ölpreise kaum bewegt

SINGAPUR: Die Ölpreise haben sich am Freitagmorgen zunächst kaum von der Stelle bewegt. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 81,38 US-Dollar. Das waren zwei Cent mehr als am Abend zuvor. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) bewegte sich mit 76,87 Dollar ebenfalls auf Vortagsniveau.

In den vergangenen Tagen haben die Erdölpreise schwach tendiert. Seit Wochenbeginn ergeben sich Verluste von etwa drei Dollar. Ein Grund ist der stärkere Dollar, der den Rohstoff für Interessenten außerhalb des Dollarraums wechselkursbedingt verteuert und auf der Nachfrage lastet.

Im laufenden Jahr liegen die Erdölpreise aber immer noch in der Gewinnzone. Für Unterstützung sorgt vor allem das knappe Angebot großer Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland. Der Förderverbund Opec+ berät in gut einer Woche über seine Linie.


US-Börsenaufsicht räumt Weg für weitere Digitalgeld-Fonds frei

WASHINGTON: Die US-Börsenaufsicht SEC hat den Weg für börsengehandelte Fonds (ETF) in der Kryptowährung Ether grundsätzlich freigemacht. Die SEC erlaubte am Donnerstag unter anderem der Technologiebörse Nasdaq und der New York Stock Exchange den Handel mit Finanzprodukten, die auf der Ethereum-Datenbank (Blockchain) aufsetzen. Um solche Fonds aufzusetzen, benötigen interessierte Anbieter wie Blackrock und Fidelity allerdings noch eine individuelle Zulassung der Behörde, wie aus einer SEC-Mitteilung hervorgeht. Dafür wurde zunächst keine Frist festgesetzt. Für das bekannteste Digitalgeld Bitcoin sind sie bereits seit Januar zugelassen.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.