Nachrichten aus der Wirtschaft am Donnerstag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Das schwierige Corona-Ausbildungsjahr - DIHK erwartet Delle

BERLIN: Firmen kämpfen um ihre Existenz, Bewerbungsgespräche können nicht stattfinden, Ausbildungsmessen fallen flach: Die Folgen der Corona-Krise belasten in diesem Jahr den Ausbildungsmarkt in Deutschland. Nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) werden Betriebe in diesem Jahr voraussichtlich weniger ausbilden. Das Lehrstellenangebot liege im Branchendurchschnitt um gut sieben Prozent unter dem Vorjahresniveau, wie der DIHK am Donnerstag unter Bezug auf eine Umfrage unter rund 15.000 Firmen mitteilte. Der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks sprach von einer Delle auf dem Ausbildungsmarkt.


Fünf Wirecard-Tochtergesellschaften insolvent

MÜNCHEN: Der Bilanzskandal beim Dax-Konzern Wirecard zieht nach der Muttergesellschaft nun auch fünf Tochterfirmen finanziell in Mitleidenschaft. Wie das Münchner Amtsgericht am Donnerstag mitteilte, haben diese fünf Gesellschaften nun ebenfalls Insolvenz beantragt. Alle fünf Töchter sind wie die Wirecard AG im Münchner Vorort Aschheim ansässig, dabei handelt es sich um Firmen, die Dienstleistungen und Software für die Muttergesellschaft anbieten, Dazu zählen etwa die Vertriebs- und Marketinggesellschaft Wirecard Global Sales und die Softwarefirma Wirecard Issuing Technologies.


KfW: Wieder mehr Existenzgründungen

FRANKFURT/MAIN: Die Gründerszene in Deutschland hat erstmals seit Jahren wieder Auftrieb - doch die Corona-Krise könnte den positiven Trend schon 2020 wieder umkehren. «Ich erwarte, dass Gründungspläne unter dem Eindruck der aktuell existenzbedrohenden Lage vieler Selbstständiger teilweise verschoben werden», sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib bei der Vorstellung aktueller Zahlen der staatlichen Förderbank am Donnerstag in Frankfurt. Im vergangenen Jahr machten sich demnach 605.000 Menschen hierzulande selbstständig und damit 58.000 mehr als ein Jahr zuvor. Dabei blieb die Zahl der Gründerinnen mit 215.000 fast unverändert, während es bei Männern nach vier Jahren mit rückläufigen Zahlen 2019 wieder mehr Existenzgründer gab: Ihre Zahl legte um 59.000 auf 390.000 zu.


Frachtgeschäft bleibt in Corona-Krise Hoffnungsträger

FRANKFURT/MAIN: Im Lufthansa-Konzern bleibt das Frachtgeschäft der Tochter Lufthansa Cargo ein Hoffnungsträger. Weil in der Corona-Krise Beilade-Kapazitäten in Passagiermaschinen weggefallen sind, rechnet Cargo-Vertriebschefin Dorothea von Boxberg für die kommenden Jahre mit einer hohen Nachfrage nach Transportmöglichkeiten in reinen Frachtern. Die Managerin wies am Donnerstag in Frankfurt darauf hin, dass wegen der weltweit gestrichenen Passagierflüge rund die Hälfte des angebotenen Frachtraums weggefallen ist. Aktuell fehlten am Weltmarkt noch rund 30 Prozent der früheren Kapazität.


US-Arbeitslosenquote im Juni trotz Corona-Krise deutlich gesunken

WASHINGTON: Nach den Lockerungen der Corona-Beschränkungen in den USA ist die Arbeitslosenquote im Juni den zweiten Monat in Folge deutlich gesunken. Sie fiel von 13,3 Prozent im Mai auf 11,1 Prozent im Juni, wie die Regierung am Donnerstag mitteilte. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg um 4,8 Millionen an - fast die Hälfte dieser neuen Jobs gingen auf das Gastgewerbe zurück, wie es weiter hieß. Analysten hatten mit einem etwas geringeren Rückgang der Arbeitslosigkeit gerechnet. Im April hatte die Arbeitslosenquote noch bei 14,7 Prozent gelegen.


Studie: Minijobber hart von Corona getroffen - kein Kurzarbeitsgeld

GÜTERSLOH: Minijobber sind Experten zufolge besonders hart von der Corona-Krise betroffen, da sie keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld haben. «Ohne das Sicherheitsnetz des Kurzarbeitergeldes erleiden sie als erste Einkommenseinbußen oder verlieren ihre Arbeit», sagte der Vorstand der Bertelsmann Stiftung, Jörg Dräger. Die Beschäftigungsquote bei Minijobbern, die aus diesen Jobs ihren Haupterwerb bestreiten, ging im März bereits um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurück, wie aus einer Studie hervorgeht. Da Minijobber keine Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zahlen, entfällt ihr Anspruch auf Kurzarbeitergeld.


Dax steigt nach US-Arbeitsmarktdaten wieder über 12.500 Punkte

FRANKFURT/MAIN: Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstagnachmittag von positiv aufgenommenen US-Arbeitsmarktdaten profitiert. Der Dax notierte zuletzt 2,27 Prozent im Plus bei 12.539,24 Zählern. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte gewann 1,84 Prozent auf 26.559,28 Punkte. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 2,4 Prozent zu. Der Euro stieg und kostete zuletzt 1,1291 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1200 Dollar festgesetzt. Am deutschen Anleihemarkt sank der Rentenindex Rex um 0,08 Prozent auf 144,86 Punkte. Die Umlaufrendite stieg von minus 0,45 Prozent am Vortag auf minus 0,42 Prozent. Der Bund-Future gewann 0,17 Prozent auf 175,60 Punkte.

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