Nachrichten aus der Wirtschaft am Dienstag

In Round Lake Beach verlässt ein Kunde eine GameStop-Filiale mit seinem Einkauf. Foto: epa/Tannen Maury
In Round Lake Beach verlässt ein Kunde eine GameStop-Filiale mit seinem Einkauf. Foto: epa/Tannen Maury

Gamestop-Finanzchef tritt zurück - Unternehmen sucht Nachfolger

GRAPEVINE: Der Videospielhändler Gamestop, der im Januar durch extreme Kurskapriolen am Finanzmarkt für Aufsehen sorgte, muss sich einen neuen Finanzvorstand suchen. Amtsinhaber Jim Bell werde den Posten am 26. März räumen, teilte das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss mit. Gamestop habe mit der Suche nach einem fähigen Nachfolger begonnen, sollte sich nicht rechtzeitig einer finden, so werde zunächst Chefbuchhalterin Diana Jajeh die Aufgaben übernehmen. Einen Grund für Bells Rücktritt nannte das Unternehmen nicht.

Gamestop steckt schon länger in der Krise, doch angetrieben von im Internet organisierten Hobby-Anlegern hatten die Aktien der Firma im vergangenen Monat eine atemberaubende Rally hingelegt. Das wiederum brockte einigen Hedgefonds, die auf einen Kursverfall gewettet hatten, milliardenschwere Verluste ein. Ende Januar hatte die Aktie ein Rekordhoch von über 483 Dollar erreicht, doch der Höhenflug war rasch wieder vorbei - zuletzt lag der Kurs bei knapp 45 Dollar. Der Rücktritt des Finanzchefs sorgte nachbörslich für weitere Verluste.


US-Senat bestätigt Thomas-Greenfield als UN-Botschafterin

WASHINGTON: Der US-Senat hat die von Präsident Joe Biden nominierte Diplomatin Linda Thomas-Greenfield als neue Botschafterin bei den Vereinten Nationen in New York bestätigt. Der Senat stimmte ihrer Kandidatur am Dienstag mit einer Mehrheit von 78 zu 21 Stimmen zu. Thomas-Greenfield gilt als erfahrene Diplomatin und war 35 Jahre lang im US-Außenministerium tätig. Zuletzt war sie dort von 2013 bis 2017 federführend für die Afrika-Politik zuständig.

Der Senat bestätigte auch mit großer Mehrheit Bidens Kandidaten für das Landwirtschaftsministerium, Thomas Vilsack. Das Ressort ist auch für ein wichtiges Programm der Lebensmittelhilfe (Snap) zuständig, das einer Sozialhilfeleistung entspricht. Derzeit wird diese von rund 40 Millionen Menschen bezogen. Vilsack hatte das Ministerium bereits unter dem früheren demokratischen Präsidenten Barack Obama geleitet. Biden war damals noch Vizepräsident.


Staatshaushalt und Konjunktur - Bundesamt gibt Details bekannt

WIESBADEN: Die Corona-Krise reißt tiefe Löcher in den Staatshaushalt und trifft die deutsche Wirtschaft hart. Wie sich die Finanzen von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherung 2020 entwickelt haben und wie Europas größte Volkswirtschaft durch den zweiten Lockdown zum Jahresende gekommen ist, gibt das Statistische Bundesamt an diesem Mittwoch (8.00 Uhr) im Detail bekannt.

Nach ersten Berechnungen der Wiesbadener Behörde gaben Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung im vergangenen Jahr 158,2 Milliarden Euro mehr aus als sie einnahmen. Bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung lag das Defizit bei 4,8 Prozent. Das war das zweithöchste Minus seit der deutschen Vereinigung, nur übertroffen vom Rekorddefizit des Jahres 1995, in dem die Schulden der Treuhand in den Staatshaushalt übernommen wurden.

Probleme mit Brüssel drohen Deutschland dennoch nicht. Die Staaten der Europäischen Union hatten wegen der Corona-Krise erstmals die Regeln des Stabilitäts- und Wachstumspakts ausgesetzt, wonach das Haushaltsdefizit nicht über drei Prozent und die Gesamtverschuldung nicht über 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen darf.

Trotz der erneuten Beschränkungen seit Anfang November 2020 zur Bekämpfung der Corona-Pandemie war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach ersten Berechnungen der Statistiker im vierten Quartal 2020 minimal um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gewachsen. Warenexporte und die Bauinvestitionen stützen die Konjunktur, der private Konsum wurde hingegen hart getroffen. Im Vorjahresvergleich schrumpfte die Wirtschaftsleistung preisbereinigt um 2,9 Prozent.


Fed-Chef Powell: US-Wirtschaft braucht weiter Unterstützung

WASHINGTON: Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) will trotz steigender Konjunkturhoffnungen an den Finanzmärkten nichts an ihrer ultralockeren Geldpolitik ändern. Sowohl Inflation als auch Beschäftigung seien noch weit von den Zielen der Fed entfernt, sagte Notenbankchef Jerome Powell am Dienstag vor dem Bankenausschuss des US-Senats. Die Fed sei weiter bereit, ihr Arsenal an geldpolitischen Instrumenten voll auszuschöpfen, um die Wirtschaft zu unterstützen.

Trotz der konjunkturellen Erholung vom heftigen Einbruch zu Beginn der Corona-Krise bleibe der Wirtschaftsausblick sehr ungewiss, betonte Powell. Der Fed-Chef ging bei der Kongressanhörung zunächst nicht konkreter auf die gestiegenen Inflationserwartungen an den Finanzmärkten ein, die zuletzt zu deutlich höheren Anleiherenditen geführt hatten. Die Aussicht auf weitere massive US-Konjunkturhilfen löst zunehmend Sorgen um einen plötzlichen Teuerungsschub aus.


Dax bleibt unter Druck

FRANKFURT/MAIN: Die Situation für den Dax hat sich am Dienstag weiter eingetrübt. Der Leitindex rutschte nach stabilem Start bis zum Mittag immer kräftiger ins Minus ab, zeitweise hatte er mehr als zwei Prozent verloren. Mit 13.664 Punkten erreichte er ein Tief seit drei Wochen, dann aber raffte sich der Leitindex wieder auf. Am Nachmittag büßte er noch 1,08 Prozent auf 13.799,30 Punkte ein. Da die bisherigen Highflyer in der Corona-Krise in der zweiten Börsenreihe noch stärker vertreten sind als im Dax, sackte der MDax der mittelgroßen Unternehmen zuletzt deutlicher um 1,79 Prozent auf 31.449,67 Punkte ab. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,6 Prozent abwärts. Der Euro verlor etwas den Rückenwind. Am Morgen knüpfte er noch mit 1,2180 Dollar in der Spitze an seine Vortagesgewinne an, zuletzt fiel er dann aber auf 1,2147 US-Dollar zurück. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,2133 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,36 Prozent am Vortag auf minus 0,35 Prozent.


Bei neuer Playstation drohen noch monatelang Engpässe

BERLIN: Die neue Spielekonsole Playstation 5 könnte angesichts der Halbleiter-Knappheit noch monatelang schwer zu bekommen sein. Sony rechne damit, dass sich die Liefersituation schrittweise im Laufe des Jahres verbessern werde, sagte Spartenchef Jim Ryan der «Financial Times». Zugleich gab er keine Garantie, dass es zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft genug Geräte für alle Interessenten geben werde. Man woll nun vor allem die europäischen Märkte mit mehr Konsolen versorgen, sagte Ryan der «Welt». Sony verkaufte im November und Dezember 4,5 Millionen Geräte der Playstation 5 - das Interesse war aber viel größer gewesen. Für den Konzern waren die Lieferengpässe besonders schmerzhaft, da in der Corona-Pandemie Videospiele einen Boom erleben und vor allem der Konkurrent Nintendo auf dem Markt mit seiner Konsole Switch im Weihnachtsgeschäft abräumte.


Covestro rechnet mit deutlich besseren Geschäften in diesem Jahr

LEVERKUSEN: Der Kunststoffkonzern Covestro will Einbußen durch die Corona-Krise noch in diesem Jahr wieder wettmachen. Man wolle 2021 die Zahlen des Vorkrisenjahres 2019 übertreffen, sagte Covestro-Chef Markus Steilemann am Dienstag in Leverkusen. Nach einem guten Jahresauftakt sei man optimistisch. «Die Pandemie ist noch nicht vorbei, die Unsicherheit besteht natürlich weiter - aber wir sehen deutliche Signale in den Märkten, dass es eine hohe Nachfrage nach unseren Produkten gibt.» Im Jahr 2020 sank der Covestro-Konzernumsatz um 13,7 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro, der Gewinn sackte um 16,8 Prozent auf 459 Millionen Euro ab. Immerhin zogen die Erlöse im vierten Quartal 2020 stark an, was schlechtere Gesamtzahlen verhinderte. So lief zuletzt das Geschäft mit der Auto-, der Bauindustrie sowie mit Herstellern von Elektronik- und Haushaltsgeräten deutlich besser, zudem halfen Produktionsengpässe der Konkurrenz ein wenig.


Deutsche Seeschifffahrt überwindet Krise

HAMBURG: Nach zwölf Krisenjahren blickt die deutsche Seeschifffahrt trotz Corona-Pandemie in weiten Teilen wieder optimistisch in die Zukunft. «Wir haben die Krise, die uns seit 2009 beschäftigt hat, weitgehend hinter uns gelassen und sind in vielen Bereichen bislang auch erstaunlich unbeschadet durch die Pandemie gefahren», sagte der Präsident des Verbands Deutscher Reeder (VDR), Alfred Hartmann, am Dienstag. Das Corona-Jahr 2020 sei außerordentlich herausfordernd gewesen. «Wir hatten im Frühjahr noch große Sorgen, dass wegen der Pandemie (...) der Markt komplett zusammenbricht», sagte Hartmann. Zum Herbst habe es dann aber eine überraschende Wende vor allem bei der Containerfracht gegeben. «Wenn ich außerordentlich gut sage, dann beziehe ich mich natürlich schon auch auf das Ende von zwölf Krisenjahren», sagte Hartmann. Die Charterraten lägen aber immer noch unter dem Niveau von 2008.


Fresenius will Kosten drücken - Gewinn in Pandemie gesunken

BAD HOMBURG: Nach einem Gewinnrückgang in der Corona-Krise will der Krankenhaus- und Gesundheitskonzern Fresenius die Kosten senken. Da in der Pandemie vorerst wenig Licht am Ende des Tunnels in Sicht ist, steuert das Dax-Unternehmen gegen und will mit mehreren Maßnahmen bis 2023 Verbesserungen beim Ergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen von mindestens 100 Millionen Euro pro Jahr erreichen. Es gehe um Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, den Ausbau künftiger Wachstumsfelder sowie Optimierungen des Portfolios, teilte Fresenius am Dienstag mit. Auch Verkäufe von Unternehmensteilen sind nicht mehr ausgeschlossen. Die Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) kündigte ebenfalls ein millionenschweres Maßnahmenpaket an.


Laschet attackiert SPD - «Wirtschaftsweiser» muss abtreten

BERLIN: Der Abgang des Vorsitzenden der «Wirtschaftsweisen», Lars Feld, mitten in der Corona-Krise hat einen heftigen Streit in der schwarz-roten Koalition augelöst. CDU-Chef Armin Laschet attackierte die SPD, weil diese eine weitere Amtszeit von Feld verhinderte. Laschet schrieb am Dienstag auf Twitter, Feld sei einer der renommiertesten Wissenschaftler der Sozialen Marktwirtschaft. Mit Blick auf Olaf Scholz kritisierte Laschet, der SPD-Finanzminister verhindere mit «Arroganz» und «Ignoranz» mitten in der Pandemie, dass Feld im Sachverständigenrat weiterarbeiten könne. «Gerade jetzt in der Krise wäre Sachverstand wichtiger denn je.» Aus der SPD wurden die Vorwürfe zurückgewiesen.


Gewerkschaft will variable Vergütung bei der Bahn neu regeln

BERLIN: Auch unterhalb des Vorstands bekommen bei der Deutschen Bahn tausende Beschäftigte variable Gehaltsbestandteile. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft will dies nun neu regeln. «Dieses System muss von Grund auf neu aufgestellt werden», sagte der Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel am Dienstag. Es müsse gerecht und nachvollziehbar werden. Die Gewerkschaft stört es etwa, dass Jahresabschlussleistungen und Erfolgsbeteiligungen auch von Faktoren abhängen, die Mitarbeiter nicht immer direkt beeinflussen können, etwa die Senkung des CO2-Ausstoßes der Bahn. Für rund 18.000 betroffene Beschäftigte will sie die Jahresabschlussleistung in Fixgehalt umwandeln. «Wir müssen jetzt die Grundlagen schaffen, das ab 2022 anders zu regeln», sagte Hommel.


Feuer nach Explosion an Gaspipeline in Russland

MOSKAU: Aufgrund eines Lecks hat sich an einer Gasleitung in Russland eine Explosion ereignet.

Das Feuer in der Region Orenburg an der Grenze zu Kasachstan sei mittlerweile gelöscht, teilte der zuständige Zivilschutz am Dienstag mit. In dem Gebiet wurde demnach der Katastrophenfall ausgerufen. Mehrere Dörfer waren vorübergehend von der Gasversorgung abgeschnitten. Menschen seien nicht verletzt worden, teilte das Energieministerium mit. Die Tochterfirma des Energiekonzerns Gazprom, der die Pipeline gehört, kündigte an, die Betroffenen über mobile Tanks mit Gas versorgen zu wollen. Die Reparaturarbeiten sollten voraussichtlich zwei Tage lang andauern.


EU will mit London «Raum für Verbesserungen» beim Handel ausloten

BRÜSSEL: Die EU will die durch den Brexit entstandenen Probleme im Handel zwischen ihr und Großbritannien so weit wie möglich reduzieren. «Gemeinsam mit dem Vereinigten Königreich werden wir schauen, wo es noch Raum für Verbesserungen bei der Anwendung des Handelsabkommens» gibt, sagte Europastaatsminister Michael Roth am Dienstag am Rande einer Videoschalte mit EU-Amtskollegen.

Zugleich machte der SPD-Politiker deutlich, dass zumindest ein Teil der Schwierigkeiten nicht überraschend kam: «Es war unvermeidlich, dass der Austritt Großbritanniens aus der EU und dem Binnenmarkt zu einem Bruch der Verbindungen führen würde, die wir über mehr als 40 Jahre aufgebaut hatten.»

Unternehmen klagten zuletzt unter anderem darüber, dass es seit dem Inkrafttreten des neuen Handelsabkommens zwischen der EU und Großbritannien im Warenverkehr zwischen der Insel und dem Kontinent ruckelt. So gibt es Berichte über stundenlange Wartezeiten bei den Grenzkontrollen.

Von der EU wurde Großbritannien zuletzt eine mangelnde Umsetzung von Brexit-Absprachen vorgeworfen. So kritisierte EU-Kommissionsvize Maros Sefcovic, dass Vereinbarungen zur Kontrolle des Warenverkehrs zwischen Nordirland und den anderen Teilen des Vereinigten Königreichs nicht eingehalten würden. Zudem bemängelte er eine Fehlinformation von Händlern und fehlenden Zugriff von EU-Vertretern auf Zolldaten.


Elektroauto-Firma Lucid geht mit Milliarden-Bewertung an die Börse

NEW YORK: Der Elektroauto-Entwickler Lucid nimmt wie diverse Konkurrenten eine Abkürzung an die Börse und erzielt dabei eine ungewöhnlich hohe Bewertung von 24 Milliarden Dollar. Lucid fusioniert mit einer bereits börsennotierten Firma und sichert sich dabei eine neue Finanzierung im Umfang von rund 4,4 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Lucid gehört seit einem finanziellen Engpass im Jahr 2018 mehrheitlich der staatlichen Finanzierungsgesellschaft Saudi-Arabiens.

Die Firma will in diesem Jahr die Produktion ihres ersten Modells Lucid Air starten, das mit Teslas Model S sowie den Oberklasse-Wagen von BMW, Mercedes und Audi konkurrieren soll. Der Preis reicht je nach Ausführung von 70.000 bis 160.000 Dollar. Für das kommende Jahr peilt Lucid den Absatz von 20.000 Fahrzeugen an, 2023 soll ein großer SUV-Geländewagen hinzukommen, der auf derselben technischen Plattform gebaut wird. Zum Jahr 2026 will das Unternehmen jährlich 250.000 Fahrzeuge verkaufen und rund 23 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaften. Das Werk im US-Bundesstaat Arizona ist auf die Produktion von 365.000 Fahrzeugen pro Jahr ausgelegt.

Lucid-Chef Peter Rawlinson spielte bei Tesla einst eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des Model S. Er wird auch nach dem Gang an die Börse an der Spitze bleiben. Im Führungsteam von Lucid finden sich mehrere ehemalige Tesla-Manager wie der Produktionsexperte Peter Hochholdinger, der einst von Audi in Elon Musks Firma gewechselt war.

In den vergangenen Monaten wählten bereits mehrerer Entwickler von Elektroautos - unter anderem Canoo, Fisker, Lordstown Motors und Faraday Future - für ihre Börsengänge die Fusion mit speziell dafür eingerichteten Firmen statt einer klassischen Aktienplatzierung.


Corona-Testpflicht nicht mehr für alle Lastwagenfahrer am Ärmelkanal

LONDON: Für zahlreiche Lastwagenfahrer, die den Ärmelkanal von Großbritannien nach Frankreich überqueren, gilt keine Corona-Testpflicht mehr. Die Lockerung greift, wenn sich die Fahrer zuvor weniger als 48 Stunden im Vereinigten Königreich aufgehalten haben, wie das französische Innenministerium der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag bestätigte.

Das britische Verkehrsministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass bei Weiterfahrt nach Deutschland, Dänemark oder die Niederlande die Testpflicht aber bestehen bleibe.

Für viele Fahrer dürfte die Maßnahme trotzdem eine deutliche Erleichterung bedeuten, da sie üblicherweise mit Fracht aus der EU nach Großbritannien fahren, dort andere Güter laden und wieder zurück über Frankreich auf den Kontinent fahren. Angesichts der verpflichtenden Corona-Tests hatten etliche Unternehmen ihre Fahrten ins Königreich zunächst ganz ausgesetzt.

Frankreich hatte die Testpflicht eingeführt, nachdem kurz vor Weihnachten in Großbritannien das Auftreten der ansteckenderen Corona-Variante B.1.1.7 bekannt geworden war. Über Tage hinweg sorgte das für kilometerlange Schlangen mit Tausenden feststeckenden Lastwagen, da alle Fahrer nach und nach auf Corona getestet werden mussten. Manche mussten die Weihnachtsfeiertage im Stau verbringen. Wegen der Corona-Krise hatte Frankreich seine Grenzen zu Ländern außerhalb des EU-Raums Ende Januar dicht gemacht. Ausnahmen gibt es aber etwa für grenzüberschreitende Arbeitskräfte.


Arbeitslosigkeit in Großbritannien steigt weiter

LONDON: Die Corona-Krise lässt die Arbeitslosigkeit in Großbritannien weiter steigen. Im vierten Quartal sei die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt ONS am Dienstag in London mit. Das ist der höchste Stand seit fast fünf Jahren. Im gleichen Quartal des Vorjahres hatte die Quote 1,3 Punkte niedriger gelegen.

Angesichts der drastischen ökonomischen Verwerfungen, die die Virus-Krise und deren Bekämpfung mit sich bringt, ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit aber immer noch moderat. Begrenzt wird der Anstieg in erster Linie durch Unterstützungsprogramme der Regierung, die der in Deutschland praktizierten Kurzarbeit ähneln. Auch erhalten die Haushalte Unterstützungszahlungen.


Ifo: Exporterwartungen so gut wie seit Herbst 2018 nicht

MÜNCHEN: In der deutschen Exportwirtschaft macht sich zunehmender Optimismus breit. Die Stimmung unter den Unternehmen hat sich im Februar merklich verbessert, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag meldete. Nach der neuerlichen Lockdown-Delle Ende 2020 ist der Ifo-Index der Exporterwartungen nunmehr auf 10,7 Punkte gestiegen, den höchsten Wert seit September 2018. Auslöser sind demnach die gut laufende Konjunktur in China und die anziehende Produktion in den USA.

Auch die Autohersteller hätten ihr dreimonatiges Zwischentief überwinden können, schreiben die Ifo-Wissenschaftler. Chemische Industrie und Maschinenbau erwarten demnach einen deutlichen Anstieg der Ausfuhren. Weiter trüb ist die Lage jedoch für die Möbel- und Bekleidungsindustrie, die mit deutlichen Umsatzrückgängen rechneten.

Der Index beruht auf der monatlichen Befragung von 2300 Industrieunternehmen. Die Unternehmen sind laut Ifo-Index mittlerweile sehr viel optimistischer als zu Jahresbeginn 2020, bevor der Covid-Erreger sich weltweit verbreitete.


Ölpreise steigen auf einjährige Höchststände

SINGAPUR: Die Ölpreise haben am Dienstag weiter zugelegt und die höchsten Stände seit gut einem Jahr markiert. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 65,30 Dollar. Das waren 94 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 86 Cent auf 62,56 Dollar.

In der Nacht auf Dienstag war der Brent-Preis bis auf 65,81 Dollar gestiegen und der WTI-Preis bis auf knapp 63 Dollar. Das waren jeweils die höchsten Stände seit Anfang 2020. Die Erdölpreise steigen mit der Hoffnung auf ein Abflauen der Corona-Pandemie infolge zunehmender Impfungen. Dies würde der Konjunktur und der Ölnachfrage zugute kommen.

Auf der Angebotsseite halten zudem große Förderländer wie insbesondere Saudi-Arabien die Produktion knapp. Hinzu kam jüngst das extrem kalte Winterwetter in den USA, das erhebliche Störungen und Engpässe im amerikanischen Energie- und Ölsektor hervorgerufen hat.


Euro steigt in Richtung 1,22 Dollar

FRANKFURT/MAIN: Der Euro hat am Dienstagmorgen weiter zugelegt. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,2177 US-Dollar. Damit rangiert der Euro auf dem höchsten Stand seit knapp einem Monat. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,2133 Dollar festgesetzt.

Am Dienstag richtet sich die Aufmerksamkeit von Analysten und Anlegern auf die amerikanische Geldpolitik. Am Nachmittag (MEZ) wird US-Notenbankchef Jerome Powell seine halbjährliche Anhörung vor einem Senatsausschuss abhalten. Ein Hauptthema dürfte der Anstieg der Kapitalmarktzinsen sein, der auf steigende Inflationserwartungen zurückgeht. Hintergrund ist das geplante Konjunkturpaket der US-Regierung in Billionenhöhe.

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