Nachrichten aus der Wirtschaft

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Paris hofft auf Ja der EU-Kommission zur Bahnfusion - Experten warnen

BRÜSSEL/BERLIN (dpa) - Der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hofft auf die Zustimmung der EU-Kommission für die geplante Übernahme des Bombardier-Zuggeschäfts durch den Hersteller Alstom. Die Position der EU-Kommission und der meisten EU-Staaten mit Blick auf das Wettbewerbsrecht habe sich weiterentwickelt, sagte Le Maire am Dienstag nach einem Gespräch mit der zuständigen EU-Kommissarin Margrethe Vestager in Brüssel. Vestager hielt sich vorerst bedeckt. Branchenexperten warnen vor Wettbewerbsnachteilen vor allem für kleinere Anbieter von Schienenverkehr. Bombardier hat mehrere Werke in Deutschland, Alstom betreibt sein größtes Werk in Deutschland. Beide beschäftigen hierzulande zusammen mehr als 9.000 Mitarbeiter.


Carsharing legt in Deutschland zu - auch in der Fläche

BERLIN (dpa) - Carsharing ist in Deutschland zunehmend verbreitet. Die Anzahl der Fahrzeuge lag Anfang des Jahres bei 25.400, ein Zuwachs um 25,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie der Geschäftsführer des Bundesverbands Carsharing, Gunnar Nehrke, am Dienstag bei der Vorstellung der Carsharing-Statistik 2020 in Berlin sagte. Die Zahl der Anbieter ist bundesweit um 45 auf 226 gestiegen. Sie stellen ihre Fahrzeuge inzwischen an 840 Orten in Deutschland zur Verfügung - das sind Nehrke zufolge 100 mehr als ein Jahr zuvor. «Carsharing wächst nicht nur in den Großstädten», sagte er. «Es ist auch in der Fläche immer stärker verbreitet.»


Apple nimmt Umsatzprognose wegen Coronavirus-Folgen zurück

CUPERTINO (dpa) - Apple wird wegen des Coronavirus-Ausbruchs in China die erst wenige Wochen alte Umsatzprognose für das laufende Quartal verfehlen. Bei iPhones gebe es Lieferengpässe, weil die Produktion in China langsamer hochgefahren werde als geplant, teilte der Konzern mit. Zudem sei der Absatz von Apple-Geräten in China zuletzt gedämpft gewesen, da viele Geschäfte - und auch die Stores der Firma - zeitweise geschlossen blieben und schlecht besucht worden seien. Aus diesen Gründen sei die erst Ende Januar abgegebene Umsatzprognose für dieses Vierteljahr nicht mehr zu halten, hieß es. Apple hatte damals unter Verweis auf die Coronavirus-Risiken bereits eine ungewöhnlich breite Spanne von 63 bis 67 Milliarden Dollar angegeben. Eine neue Prognose gab es jetzt nicht. Die Einschränkungen für das Geschäft seien nur vorübergehend, betonte der Konzern. Im Vorjahresquartal hatte Apple 58 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaftet.


EU prangert britisches Überseegebiet und Panama als Steueroase an

BRÜSSEL (dpa) - Gut zwei Wochen nach dem Brexit hat die EU die britischen Cayman Islands auf die Schwarze Liste der Steueroasen gesetzt - zusammen mit Panama, den Seychellen und Palau. Die Entscheidung trafen die EU-Finanzminister am Dienstag. Sie zielt darauf, Steuerflucht und Steuerhinterziehung einzudämmen. Bisher hatte Großbritannien nach Angaben von Diplomaten verhindert, dass seine Überseegebiete gelistet werden. Doch nach dem EU-Austritt am 31. Januar sitzt das Vereinigte Königreich nicht mehr mit am Tisch. Der CSU-Europapolitiker Markus Ferber warnte, sollte die britische Regierung ihr ganzes Land zur Steueroase machen, werde dieses ebenfalls auf der Schwarzen Liste enden. Auf der Liste standen bisher bereits acht «nicht-kooperative» Staaten oder Gebiete außerhalb der EU.


Mehr Effizienz soll Daimlers Lkw-Sparte durch Konjunktur-Tal bringen

STUTTGART (dpa) - Daimlers Lastwagensparte kämpft mit dem Gegenwind der weltweit nachlassenden Konjunktur und setzt für die kommenden Jahre vor allem auf mehr Effizienz. Truck-Chef Martin Daum will die Kosten erheblich senken, um trotz der sinkenden Verkaufszahlen weiter genug Geld für wichtige, zugleich aber teure Zukunftsprojekte zur Verfügung zu haben. Am Ziel, 2039 nur noch Fahrzeuge anzubieten, die CO2-neutral fahren, halte man fest, sagte Daum am Dienstag in Stuttgart. Mit Blick auf die Zahlen von einer Krise zu sprechen, sei auch nicht richtig. «Krise ist anders», sagte Daum. 2019 sei ein solides Jahr gewesen. «Solide ist nicht hervorragend, aber solide ist auch nicht schlecht.»


Chaos im Kampf gegen Virus: EU-Unternehmen verzweifeln in China

PEKING (dpa) - Chinas radikale Maßnahmen im Kampf gegen die neuartige Lungenkrankheit sorgen für große Verwirrung und bereiten europäischen Unternehmen im Land enorme Probleme. Die EU-Handelskammer in China teilte am Dienstag in Peking mit, dass widersprüchliche Regeln lokaler Stellen es extrem schwierig machten, die Arbeit diese Woche nach den - wegen des Virus verlängerten - Ferien über das chinesische Neujahrsfest wieder aufzunehmen. «Das Ausmaß der Herausforderungen ist riesig», sagte Kammerpräsident Jörg Wuttke vor Journalisten. Lieferketten seien unterbrochen. Auch könnten Produkte nicht verschifft werden, was einen Berg von Papieren erfordere. «Es ist ein logistischer Alptraum», sagte Wuttke. Waren könnten nicht an den Kunden und auch nicht an den Verbraucher gebracht werden.


Negative Folgen des Coronavirus schlagen am Aktienmarkt durch

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Eine Umsatzwarnung von Apple hat die zuletzt euphorischen Dax-Anleger am Dienstag wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Die Rekordjagd, die den deutschen Leitindex am Vortag bis auf 13.795 Punkte getrieben hatte, ist vorerst gestoppt. Am Nachmittag notierte der Dax 0,68 Prozent tiefer auf 13.690,07 Punkten. Nach dem Anstieg bis auf fast 13.800 Punkte folgten nun erwartungsgemäß kleinere Gewinnmitnahmen, die sich zunächst auch noch bis etwa 13.450 Punkte ausweiten könnten, schrieben die Charttechnik-Experten von Index Radar. Der MDax der mittelgroßen deutschen Börsenwerte gab zuletzt um 0,79 Prozent auf 29.084,68 Punkte nach. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone sank um 0,45 Prozent. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,40 Prozent am Vortag auf minus 0,42 Prozent. Der Euro gab etwas nach. Für die Gemeinschaftswährung wurden zuletzt 1,0808 Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 1,0835 Dollar festgesetzt.

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