Nachrichten aus der Wirtschaft

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Aus für Thomas Cook in Deutschland

OBERURSEL (dpa) - Beim insolventen deutschen Reisekonzern Thomas Cook in Oberursel gehen die Lichter aus. Der Veranstalterbereich mit den Marken Neckermann Reisen, Air Marin und Thomas Cook Signature wird kommende Woche eingestellt, wie Julia Kappel-Gnirs aus dem Team der vorläufigen Insolvenzverwalter sagte. «Mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens voraussichtlich kommender Woche erhalten die betroffenen Mitarbeiter die Kündigung. Sie sind darüber informiert.» Dabei handele es sich um weniger als die Hälfte der insgesamt etwa 2.100 Beschäftigten. Durch Verkäufe von Unternehmensteilen werde die Zukunft von mehr als 1.000 Mitarbeitern gesichert. «Es ist ein trauriges Ende für Mitarbeiter und Kunden, denen wir keine Fortführungslösung im Ganzen bieten können», sagte die Geschäftsführerin der deutschen Thomas Cook, Stefanie Berk.


Neue Thyssenkrupp-Chefin zieht die Zügel an - Sanierung trifft alle

ESSEN (dpa) - Hohe Verluste, keine Dividende und möglicherweise ein stärkerer Personalabbau als geplant: Bei Thyssenkrupp wird es unter der neuen Vorstandsvorsitzenden Martina Merz ungemütlich. «So wie bisher kann es nicht weitergehen», kündigte Merz am Donnerstag bei der Vorlage der Bilanz des angeschlagenen Stahl- und Industriekonzerns an. Thyssenkrupp habe sich in der Vergangenheit «durchgewurschtelt», statt die Probleme «konsequent und ernsthaft anzugehen». Treffen wird der neue Kurs alle: Mitarbeiter, Manager, Aktionäre. Zwei bis drei Jahre veranschlagt Merz für die Sanierung des Traditionsunternehmens mit seinen weltweit mehr als 160.000 Mitarbeitern. Einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag hat der Konzern für den Umbau reserviert.


Millionenbußen gegen Autohersteller wegen Stahlpreis-Absprache

BONN/MÜNCHEN (dpa) - Das Bundeskartellamt hat wegen Preisabsprachen bei Stahl rund 100 Millionen Euro an Bußgeldern gegen Volkswagen, Daimler und BMW verhängt. Die Unternehmen hätten sich von 2004 an beim Einkauf von Langstahl abgesprochen, teilte das Bundeskartellamt am Donnerstag mit. Sie haben nach Angaben der Bonner Wettbewerbshüter den Sachverhalt anerkannt und einer einvernehmlichen Beendigung des Verfahrens zugestimmt. Den beteiligten Stahlproduzenten, von denen die illegale Praxis ausging, hatte das Kartellamt bereits im vergangenen Jahr 205 Millionen Euro Strafzahlungen auferlegt. VW zahlt nun mit 48,7 Millionen Euro den größten Anteil. In München bezifferte BMW seinen Anteil auf 28 Millionen, gegen Mitarbeiter seien keine Bußgelder verhängt worden. Daimler nannte in Stuttgart eine Summe von 23,5 Millionen Euro.


Bundesbank warnt vor steigenden Risiken im deutschen Finanzsystem

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Zinstief und Konjunkturschwäche erhöhen nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank die Risiken für das heimische Finanzsystem. «Die Verwundbarkeit hat zugenommen», sagte Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch bei der Vorstellung des Finanzstabilitätsberichts der Notenbank am Donnerstag in Frankfurt. «Ein unerwarteter Konjunktureinbruch und abrupt steigende Risikoprämien könnten das deutsche Finanzsystem empfindlich treffen.» Noch im vergangenen Jahr war ein langsam steigendes Zinsniveau erwartet worden. Doch die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Nullzinspolitik im Euroraum im Herbst nochmals zementiert. Zudem trüben Handelsstreitigkeiten und Brexit-Sorgen die Aussichten für die Wirtschaft ein.


IAB-Studie: Frauen als Führungskräfte weiter unterrepräsentiert

NÜRNBERG (dpa) - Frauen sind als Führungskräfte in deutschen Unternehmen weiterhin in der Minderheit. Im vergangenen Jahr waren 26 Prozent der Führungskräfte der obersten Leitungsebene in der Privatwirtschaft Frauen, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in einer Studie herausfand. Auf der zweiten Führungsebene habe ihr Anteil bei 40 Prozent gelegen, teilte das Institut am Donnerstag in Nürnberg mit. Seit 2016, als das Gesetz zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in Kraft getreten sei, habe es keine prozentuale Veränderung gegeben. «Die Einführung des neuen Gesetzes hat - zumindest auf Betriebsebene - keinen weiteren Zuwachs gebracht», stellten die Forscherinnen Susanne Kohaut und Iris Möller fest.


Vergleich deutscher Städte: Darmstadt ist Zukunft, Berlin ist Dynamik

BERLIN (dpa) - Berlin ist besonders dynamisch, München steht am besten da, Wolfsburg und Ingolstadt bekommen dagegen die Krise der deutschen Autoindustrie zu spüren. Das sind Ergebnisse des diesjährigen Städterankings des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Zusammenarbeit mit der «Wirtschaftswoche» und dem Internet-Portal Immobilienscout24. Hochgearbeitet hat sich die mittelfränkische Metropolregion Nürnberg, Erlangen und Fürth. «Auch Leipzig und Jena entwickeln sich erfreulich im Gegensatz zu den Autostandorten», erläuterte Thomas Schroeter, Geschäftsführer von Immobilienscout24. 30 Jahre nach dem Mauerfall eroberte Berlin den ersten Platz in puncto Dynamik, heißt es in der Untersuchung, die die Entwicklung der 71 kreisfreien deutschen Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern vergleicht.


Nach Dürresommer 2018: mehr Insolvenzen in der Landwirtschaft

HAMBURG (dpa) - Nach der starken Dürre im Sommer 2018 sind in diesem Jahr mehr landwirtschaftliche Betriebe in die Insolvenz geraten als noch im Vorjahr. Zwischen Januar und Oktober meldeten 114 Unternehmen Zahlungsunfähigkeit an, wie die Wirtschaftsauskunftei Crif Bürgel am Donnerstag mitteilte. Dies seien 23,9 Prozent mehr als noch im vergangenen Jahr. Damals hatten sich 92 Betriebe insolvent gemeldet. Crif-Bürgel-Chefin Ingrid Riehl sprach von einem «sprunghaften Anstieg». Als Grund sah Riehl die Dürre, die im Sommer 2018 über mehrere Wochen hinweg einen Großteil der deutschen Landwirtschaft belastete.


Dax fest im Griff des Zollstreits

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Das Hin und Her zum Stand der Zollgespräche zwischen China und den USA hat die Börsen voll im Griff. Das gilt auch für den deutschen Aktienmarkt. Der Dax kämpfte mit der Marke von 13.100 Punkten, die unter Charttechnikern als wesentlich gilt für die weitere Richtung. Bis zum Nachmittag gab der Dax um 0,12 Prozent auf 13.141,66 Punkte nach. Der MDax verlor am Donnerstagnachmittag 0,74 Prozent auf 27.013,88 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,08 Prozent. Der Euro erholte sich leicht auf 1,1088 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,1059 Dollar festgesetzt.

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