Nachrichten aus der Wirtschaft

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Massenhaftes Kükentöten ist nur noch übergangsweise zulässig

LEIPZIG (dpa) - Das millionenfache Töten männlicher Küken in der Legehennenzucht ist nur noch für eine Übergangszeit zulässig.

Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am Donnerstag entschieden (Az.: BVerwG 3 C 28.16 und 3 C 29.16). Mit seinem Urteil wertete das Gericht die Tierschutzbelange auf. Trotzdem darf das Töten vorerst weitergehen - bis den Brutbetrieben praxisreife Verfahren zur Geschlechtsbestimmung schon im Hühnerei zur Verfügung stehen. Die Geflügelbranche begrüßte das Urteil. Tierschützern geht es dagegen nicht weit genug.Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) erklärte, Alternativen zu der jahrzehntelang hingenommenen Praxis des Kükentötens gebe es bereits. Sie drängte darauf, das Massentöten männlicher Küken «so schnell wie möglich» zu beenden.


Bahn schloss mit mehreren Ex-Vorständen fragwürdige Beraterverträge

BERLIN (dpa) - Die Deutsche Bahn hat möglicherweise mit mehr Ex-Vorständen fragwürdige Beraterverträge geschlossen als bisher bekannt.

Insgesamt würden Verträge mit 26 ehemaligen Beratern überprüft, darunter drei frühere Konzernvorstände, teilte das Unternehmen am Donnerstag nach einer Sondersitzung des Aufsichtsrats mit. «Wir setzen alle Kraft in die Aufklärung», versicherte Aufsichtsratschef Michael Odenwald. «Beraterverträge von ehemaligen Vorständen und Geschäftsführern am Aufsichtsrat vorbei darf es zukünftig nicht mehr geben», kündigte Odenwald an. Fortan brauche das Management dafür die ausdrückliche Genehmigung des Kontrollgremiums.


Verbraucherpreise im Mai nicht mehr so stark gestiegen

WIESBADEN (dpa) - Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich im Mai wieder deutlich abgeschwächt. Die Verbraucherpreise lagen um 1,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat.

Von April auf Mai 2019 stiegen die Verbraucherpreise um 0,2 Prozent. Die Wiesbadener Behörde bestätigte am Donnerstag ihre vorläufigen Zahlen zur Inflation von Ende Mai. Im Ostermonat April hatten vor allem gestiegene Preise für Pauschalreisen die jährliche Teuerungsrate auf 2,0 Prozent getrieben. Volkswirte hatten dies als Ausreißer gewertet. Insbesondere der Preisrückgang bei Pauschalreisen nach der Osterreisewelle (minus 9,0 Prozent) dämpfte nach Berechnungen der Statistiker die Rate im Mai.


Nach dem Ende der 5G-Auktion: Experten sehen Vorteile für Verbraucher

MAINZ (dpa) - Nach dem Ende der längsten deutschen Mobilfunkauktion rechnen Fachleute und Politiker mit positiven Folgen für Verbraucher.

Diese seien letztlich ein Gewinner der Versteigerung. Schließlich gebe es durch den Einstieg von Drillisch als vierter deutscher Netzbetreiber künftig mehr Wettbewerb am Markt. «Durch den vierten Netzbetreiber am Markt wird sich der Wettbewerb verschärfen, was dem Verbraucher zu Gute kommen kann, etwa wenn Handyverträge wegen des Konkurrenzkampfes billiger angeboten werden als bisher», sagte der VWL-Professor Vitali Gretschko von der Denkfabrik ZEW. Die Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica und Drillisch zahlen für die Frequenzen insgesamt knapp 6,6 Milliarden Euro. Neu als Netzbetreiber ist Drillisch - künftig wird es in Deutschland also Funkmasten von vier und nicht nur von drei Unternehmen geben.


Kieler Forschungsinstitut senkt erneut Wachstumsprognose

KIEL (dpa) - Die Wirtschaft in Deutschland wird nach Einschätzung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) deutlich langsamer wachsen als zunächst erwartet.

Die Konjunkturforscher revidierten in ihrer aktuellen Konjunkturprognose den Anstieg des Bruttoinlandsproduktes für 2019 auf 0,6 Prozent und für 2020 auf 1,6 Prozent. Bislang hatten sie noch mit 1,0 Prozent in diesem Jahr und 1,8 Prozent im kommenden Jahr gerechnet. Die Arbeitslosigkeit dürfte kaum noch weiter sinken, die Überschüsse der öffentlichen Haushalte bis auf 33 Milliarden Euro zurückgehen, hieß es am Donnerstag in Kiel. IfW-Präsident Gabriel Felbermayr forderte eine Unternehmenssteuerreform und eine Abschaffung des Solidaritätszuschlages.


Euro-Finanzminister mahnen Italien wegen überbordender Verschuldung

LUXEMBURG (dpa) - Die Euro-Finanzminister haben Italien wegen seiner zunehmenden Verschuldung ermahnt.

Es sei von äußerster Bedeutung für das Wirtschaftswachstum und die Stabilität der Eurozone, dass Italien den Stabilitäts- und Wachstumspakt einhalte, sagte Eurogruppen-Chef Mario Centeno am Donnerstag in Luxemburg. Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire sagte, es liege nun an der italienischen Regierung, die ausgestreckte Hand der EU-Kommission zu ergreifen und Maßnahmen zu treffen. Es sei nötig, eine Lösung zu finden, meinte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). Die EU-Kommission hatte unlängst ein Strafverfahren gegen Italien empfohlen und dafür am Dienstag bereits die Rückendeckung der EU-Staaten bekommen. Hintergrund ist der Anstieg der italienischen Staatsverschuldung auf 132 Prozent der Wirtschaftsleistung. Erlaubt sind in der Eurozone maximal 60 Prozent.


Nach EuGH-Urteil weiter keine Überwachungs-Zugänge bei Gmail und Co.

LUXEMBURG (dpa) - Die Netzagentur ist mit dem Versuch gescheitert, Webdienste wie Googles Gmail deutschen Telekom-Bestimmungen zu unterwerfen - und damit auch zu Überwachungs-Schnittstellen zu zwingen.

Solche Angebote seien nach EU-Recht keine elektronischen Telekommunikationsdienste, urteilte am Donnerstag der Europäische Gerichtshof in Luxemburg (Rechtssache C-193/18). Demnach müssen Gmail und andere Webangebote keine neuen Verpflichtungen beim Datenschutz oder der öffentlichen Sicherheit eingehen - etwa Zugänge für den Datenzugriff von Ermittlungsbehörden einrichten. Die Bundesnetzagentur wollte seit 2012 erreichen, dass Google Gmail bei ihr als Telekommunikationsdienst anmeldet, der US-Konzern wehrte sich jedoch juristisch dagegen.


Dax legt wieder zu

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die Anleger haben am Donnerstag den kleineren Rückschlag des Dax für Käufe genutzt.

Der deutsche Leitindex lag am Nachmittag mit 0,41 Prozent im Plus bei 12.165,00 Punkten. Der MDax, in dem die Aktien mittelgroßer Unternehmen vertreten sind, stieg am Donnerstag um 0,20 Prozent vor auf 25.490,17 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es ebenfalls etwas aufwärts.Ein Euro kostete zuletzt 1,1289 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1323 Dollar festgesetzt.

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