Nachrichten aus der Wirtschaft

Foto: epa/Clemens Bilan
Foto: epa/Clemens Bilan

Bahn-Vorstand: Noch mehr Bundesgeld für Schienennetz notwendig

BERLIN (dpa) - Die Bahn will vom Bund mehr Geld zur Erneuerung ihres Schienennetzes. Nach den derzeitigen Plänen will die Bundesregierung die Mittel dafür von derzeit 3,5 Milliarden Euro auf 4,5 Milliarden Euro pro Jahr erhöhen.

«Dafür bin ich sehr dankbar, weil ich ja auch sehe, wie bedeutsam der Schritt angesichts der schwierigen Haushaltslage für die Bundesregierung ist», sagte Bahn-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla der Deutschen Presse-Agentur. «Aber ich sage auch deutlich: Die Summe reicht so nicht völlig aus. Daher müssen wir weiter miteinander verhandeln.»


Untersuchung: Piloten flogen vor Absturz nach Boeing-Vorschrift

ADDIS ABEBA (dpa) - Vor dem Absturz der Boeing 737 Max in Äthiopien haben die Piloten einem vorläufigen Untersuchungsbericht zufolge nach den Vorschriften des Herstellers gehandelt.

Ob allerdings die umstrittene Steuerungssoftware des Flugzeuges für das Unglück verantwortlich war, ist weiterhin unklar. Die Besatzung von Ethiopian Airlines habe vor dem Crash alle von Boeing vorgesehenen Vorgaben befolgt, sagte die äthiopische Transportministerin Dagmawit Moges am Donnerstag in Addis Abeba. Allerdings hätten sie die Maschine dennoch nicht unter Kontrolle bringen können. Bis die genaue Ursache des Absturzes ermittelt sei, werde es noch mehrere Monate dauern.


Automanager Ghosn erneut verhaftet - Anwalt: Das ist Geiseljustiz

PARIS/TOKIO (dpa) - Angesichts von neuen Vorwürfen spitzt sich die Lage für den Automanager Carlos Ghosn zu.

Knapp vier Wochen nach seiner Freilassung gegen Kaution brachte die Staatsanwaltschaft in Japan den 65-Jährigen am frühen Donnerstag (Ortszeit) erneut in Untersuchungshaft. Sie wirft ihm nun Missbrauch von Geldern des Autoherstellers Nissan zugunsten eines Vertriebspartners im arabischen Oman vor. Frankreich sicherte dem Architekt der Autoallianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi zwar konsularischen Schutz zu. Der frühere Renault-Chef sei aber der Gerichtsbarkeit unterworfen wie alle anderen auch, sagte Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Le Maire den Sendern RMC und BFMTV.


Wirtschaftsforscher schrauben Wachstumsprognose deutlich herunter

BERLIN (dpa) - Führende Wirtschaftsforscher sehen ein Ende des Wirtschaftsaufschwungs in Deutschland. Die Institute senken ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr deutlich.

Wie die Forscher am Donnerstag mitteilte, erwarten sie nur noch eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um 0,8 Prozent. Im Herbst hatten sie noch mit 1,9 Prozent gerechnet. Wegen politischer Risiken hätten sich die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter eingetrübt. Der langjährige Aufschwung der deutschen Wirtschaft sei zu Ende, sagte Oliver Holtemöller vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle. Die Gefahr einer «ausgeprägten Rezession» wird jedoch für gering gehalten.


EuGH: Fluggast-Entschädigung entfällt bei «außergewöhnlichem Umstand»

LUXEMBURG (dpa) - Passagiere haben nicht unbedingt Anspruch auf Entschädigung, wenn am Flugzeug wegen einer Schraube auf der Rollbahn ein Reifen kaputt geht und der Flug sich stark verspätet.

Dies entschied der Europäische Gerichtshof am Donnerstag in Luxemburg zum Rechtsstreit eines Deutschen mit der Gesellschaft Germanwings. Ein solcher Zwischenfall sei ein «außergewöhnlicher Umstand», der Airlines von der Zahlungspflicht entbinden könne. Allerdings muss die Fluggesellschaft dem Urteil zufolge nachweisen, dass solche «außergewöhnliche Umstände» auch mit «allen zumutbaren Maßnahmen» nicht zu verhindern gewesen wären. Und das Unternehmen muss belegen, dass es alle zur Verfügung stehenden Mittel eingesetzt hat, um eine Annullierung oder große Verspätung zu vermeiden. (Az.: C-501/17)


5G-Auktion: Mobilfunker bieten mehr als drei Milliarden Euro

MAINZ (dpa) - Nach einer Hängepartie nimmt die Auktion von 5G-Mobilfunkfrequenzen wieder Fahrt auf: Die Höchstgebote der vier Telekommunikationsfirmen überstiegen am Donnerstag die Schwelle von drei Milliarden Euro, wie aus der Webseite der Bundesnetzagentur hervorgeht.

Dabei eingerechnet sind Zahlungsverpflichtungen, die sich wegen zurückgenommener Höchstgebote ergeben. Die Versteigerung hatte am 19. März am Mainzer Technik-Standort der Bonner Behörde begonnen, neben der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefónica macht auch der Neueinsteiger Drillisch mit, der bisher kein eigenes Netz hat.


Firmen speicherten ungeschützt Daten von Facebook-Nutzern im Web

MENLO PARK (dpa) - Zwei Firmen haben Daten ihrer Nutzer aus dem Online-Netzwerk Facebook ungeschützt auf einem öffentlich erreichbaren Server gespeichert.

Wie die IT-Sicherheitsfirma UpGuard herausfand, hatte die mexikanische Medienfirma Cultura Colectiva Daten wie Accountnamen, Kommentare und «Gefällt mir»-Angaben auf einem frei zugänglichen Bereich bei Amazons Cloud-Dienst AWS abgelegt. UpGuard stellte auch fest, dass die Entwickler der schon vor Jahren eingestellten App «At the Pool» ebenfalls bis vor kurzem Informationen wie Facebook-Namen ungeschützt lagerten. Anwender in Deutschland dürften von dem Daten-Leck kaum betroffen sein.


Hackerangriff auf Chemie-Konzern Bayer

BERLIN (dpa) - Der Chemie-Riese Bayer ist Opfer eines Cyber-Angriffs geworden. Wie der Konzern am Donnerstag der dpa bestätigte, habe es bereits seit Anfang 2018 Anzeichen dafür gegeben, dass das Firmennetzwerk mit Schadsoftware der Winnti genannten Hackergruppe angegriffen wurde.

Winnti soll im Auftrag des chinesischen Staates agieren. Die Hackergruppe soll 2016 auch hinter einer Attacke gegen ThyssenKrupp gesteckt haben. Die Experten des eigenen Abwehrzentrums hätten die betroffenen Systeme identifiziert und bereinigt, teilte der Konzern in seiner Stellungnahme mit. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass Daten abgeflossen seien. Derzeit ermittle die Staatsanwaltschaft Köln.


Rekordzahl an Fahrten in Bussen und Bahnen

WIESBADEN (dpa) - In Deutschland wird immer mehr mit Bus und Bahn gefahren.

Die Zahl der Fahrten im Linienverkehr stieg 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent auf die Rekordmarke von rund 11,6 Milliarden, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Nach diesen vorläufigen Zahlen der Wiesbadener Behörde gab es im vergangenen Jahr pro Tag bundesweit durchschnittlich fast 32 Millionen Fahrten im Nah- und Fernverkehr. Überdurchschnittliche Zuwächse gab es im Fernverkehr - und dabei vor allem bei Bahnreisen. Im Fernverkehr mit der Bahn stieg die Zahl der Fahrten um 4,4 Prozent auf 149 Millionen. Insgesamt gab es im Fernverkehr ein Plus von 4,0 Prozent auf 172 Millionen Fahrten.


Dax steigt erstmals seit Anfang Oktober über 12.000 Punkte

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Erstmals seit einem halben Jahr ist der Dax am Donnerstag wieder über die Marke von 12.000 Punkten gestiegen. Ein Grund war die gute Stimmung an den US-Börsen.

Am Nachmittag gewann der deutsche Leitindex 0,39 Prozent auf 12.001,10 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit dem 8. Oktober 2018. Der Index der mittelgroßen Werte MDax gab um 0,31 Prozent auf 25.482,68 Punkte nach. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei minus 0,07 Prozent. Der Rentenindex Rex stagnierte auf 142,91 Punkten. Der Bund-Future legte indes um 0,08 Prozent auf 165,44 Punkte zu. Der Eurokurs schwächelte und fiel am Nachmittag auf 1,1215 US-Dollar.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.