Nachrichten aus der Wirtschaft

Foto: epa/Armando Babani
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Opel-Beschäftigte demonstrieren gegen Teilverkauf der Entwicklung

RÜSSELSHEIM (dpa) - Beim Autobauer Opel nehmen die Proteste gegen den geplanten Teilverkauf des Entwicklungszentrums am Stammsitz Rüsselsheim zu.

Auf einer Betriebsversammlung am Donnerstag wurde zudem die Verunsicherung vieler Mitarbeiter deutlich, die nach der Übernahme durch den französischen PSA-Konzern an der Umsetzung der angekündigten Investitionen zweifeln. Für Rüsselsheim geht es unter anderem um ein zweites Modell neben dem Insignia. Die Beschäftigten demonstrierten zunächst in der Stadt und versammelten sich dann zu Tausenden in der Opel-Werkshalle K48. Die Arbeiter wandten sich insbesondere gegen den im November vereinbarten Verkauf von Teilen des Internationalen Technischen Entwicklungszentrums (ITEZ) an den Ingenieur-Dienstleister Segula. Etwa 2.000 Ingenieure sollen bis zum nächsten Sommer den Arbeitgeber wechseln, weil Opel das Zentrum mit zuletzt rund 7.000 Beschäftigten nicht mehr auslasten kann.

EZB: Frische Milliarden für Anleihen nur noch bis Ende 2018

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Nach knapp vier Jahren treten Europas Währungshüter bei ihren milliardenschweren Anleihenkäufen auf die Bremse.

Nur noch bis Ende 2018 steckt die Europäische Zentralbank (EZB) frische Milliarden in den Kauf von Wertpapieren. Das beschloss der EZB-Rat am Donnerstag in Frankfurt. Und das, obwohl sich die Aussichten für die Konjunktur eingetrübt haben. Steigende Zinsen für Sparer sind allerdings vorerst nicht in Sicht. Ein abruptes Ende des Anti-Krisen-Modus wird es nicht geben, wie EZB-Präsident Mario Draghi betonte. Denn die Gelder aus auslaufenden Staats- und Unternehmenspapieren wird die Notenbank wieder investieren - und zwar über den Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung hinaus, die der EZB-Rat frühestens für Herbst 2019 in Aussicht stellt. Den Leitzins im Euroraum hält die EZB auf dem Rekordtief von null Prozent, Geschäftsbanken bekommen somit Zentralbankgeld weiter zum Nulltarif.

Münchner Landgericht verbietet Gebühren für Paypal-Zahloption

MÜNCHEN (dpa) - Wer online ein Busticket mit Paypal bezahlen will, muss dafür fortan keine Extra-Gebühren mehr fürchten.

Das Münchner Landgericht hat dem Fernbusunternehmen Flixbus untersagt, eine solche Gebühr für die Paypal-Bezahloption von seinen Kunden zu fordern. Das Urteil vom Donnerstag ist zwar noch nicht rechtskräftig. Aber es gibt zum ersten Mal eine Antwort auf eine umstrittene Frage: Fällt Paypal unter das Gebührenverbot, das seit Anfang des Jahres für die meisten Zahloptionen im Internet gilt, oder nicht? (Az.: 17 HK O 7439/18) Das Landgericht hat diese Frage nun mit Ja beantwortet. Geklagt hatte die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs. Paypal ist ein börsennotierter Online-Bezahldienst, über den Transaktionen abgewickelt werden. Die Kunden können dafür ihr Bankkonto oder ihre Kreditkarte hinterlegen, müssen dies laut Gericht aber nicht.

Dürreschäden und höhere Kosten setzen den Bauern zu

BERLIN (dpa) - Die deutschen Bauern fürchten trotz wieder gewachsener Gewinnpolster erhebliche Dürreschäden für das Geschäft.

Insgesamt legten die Ergebnisse im vergangenen Wirtschaftsjahr 2017/18 im Schnitt um fast ein Fünftel auf 65.200 Euro je Betrieb zu, wie der Bauernverband am Donnerstag in Berlin mitteilte. Die Bilanz erfasst aber nur die Zeit bis Ende Juni - also noch nicht die enttäuschende Ernte 2018 wegen langer Trockenheit in vielen Regionen. Ins Kontor schlagen auch höhere Kosten für Futter, Energie und Dünger. Bei den Preisen für die Verbraucher sieht der Verband weitgehende Stabilität. Bauernpräsident Joachim Rukwied sprach von einer «sehr schwierigen und herausfordernden» Lage. Die zuletzt wieder besseren Verdienste seien erfreulich. Die Rücklagen reichten aber nicht zum Ausgleich von Ausfällen aus, wo die Trockenheit zugeschlagen habe.

EU-Gericht: Lockerung neuer Grenzwerte bei Euro-6-Tests rechtswidrig

LUXEMBURG (dpa) - Im Kampf gegen zu schmutzige Luft haben die drei europäischen Metropolen Paris, Brüssel und Madrid erfolgreich gegen die Lockerung von Grenzwerten bei neuen Abgastests auf der Straße geklagt.

Das EU-Gericht in Luxemburg entschied am Donnerstag, dass die EU-Kommission Stickoxid-Grenzwerte für Autos der Norm Euro-6 zu unrecht einseitig neu berechnet habe. Die Behörde habe dabei ihre Kompetenzen überschritten, die beanstandete Verordnung muss jetzt überarbeitet werden. Bis dahin ändert sich für Autofahrer erst einmal nichts. Der ADAC erklärte nach der Entscheidung, es gebe aktuell auch keine unmittelbaren Auswirkungen für deutsche Euro-6-Halter. Es geht bei dem Streit um die Erweiterung der Auto-Abgastests von Labor- um Straßenprüfungen, sogenannte RDE-Tests. Dabei wollte die EU-Kommission den für die Euro-6-Norm geltenden Grenzwert von höchstens 80 Milligramm Stickoxid pro Kilometer (mg/km) für eine Übergangszeit auf 168 mg/km und danach auf 120 mg/km ändern.

Gewerkschaft: Bahn-Tarifverhandlungen gehen weiter

BERLIN (dpa) - Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn strebt die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft eine Verhandlungslösung an. Das sagte Gewerkschaftssprecher Uwe Reitz am Donnerstag.

Die Verhandlungen für rund 160.000 Beschäftigte der Bahn seien wieder aufgenommen worden; sie waren in der Nacht zu Donnerstag unterbrochen worden. Ein weiterer Warnstreik ist damit vorerst nicht in Sicht. «Wir sind nach wie vor bemüht, ein Ergebnis am Verhandlungstisch zu erreichen», sagte Reitz. «Das Ganze erweist sich aber als sehr schwierig.» Man wolle aber alle Möglichkeiten zu einer Einigung ausloten. Einen Zeitplan nannte er nicht. Die EVG hatte am Montag zu einem Warnstreik aufgerufen, der den Zugverkehr in weiten Teilen Deutschlands lahmlegte. Die Bahn legte am Mittwoch ein neues Angebot vor. Gerungen wir vor allem um die angestrebte Einkommenserhöhung.

Bitkom: 82.000 offene Stellen für IT-Fachkräfte

BERLIN (dpa) - IT-Fachkräfte werden in Deutschland quer durch alle Branchen nach Angaben des Digitalverbands Bitkom händeringend gesucht.

Die Zahl der offenen Stellen sei im Vergleich zum Vorjahr um fast 50 Prozent gestiegen und erreiche aktuell hochgerechnet die Marke von 82.000. Das sei ein neuer Höchststand, teilte der Bitkom am Donnerstag mit. Einer Umfrage zufolge beklagen 82 Prozent der befragten Geschäftsführer und Personalverantwortlichen in den Unternehmen, offene Stellen in der IT nicht besetzen zu können. Dabei handele es sich seit rund zehn Jahren um ein strukturelles Problem, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Dieser Zustand könne sich «schon bald zur bedrohlichen Wachstumsbremse» entwickeln. Im Schnitt blieben offene Stellen fünf Monate lang unbesetzt.

Dax legt leicht zu - EZB beendet Wertpapierkäufe

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die Europäische Zentralbank (EZB) stellt die Käufe neuer Anleihen zum Jahresende 2018 ein.

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt ließ die Nachricht am Donnerstag jedoch kalt, der Dax drehte schon kurz vor der Mitteilung der EZB ins Plus und handelte zuletzt 0,16 Prozent höher bei 10.947 Punkten. Der Index der mittelgroßen Börsentitel MDax gab am Donnerstag um 0,44 Prozent auf 22.522 Punkte nach. Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone rückte dagegen um rund ein halbes Prozent auf 3.123 Zähler vor. Der Eurokurs trat nach der EZB-Sitzung mit 1,1350 US-Dollar ebenfalls auf der Stelle. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,1346 Dollar festgesetzt.

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