MUMBAI (dpa) - Am zehnten Jahrestag der Mumbai-Anschläge ist in der indischen Metropole der 166 Todesopfer gedacht worden. Der Regierungschef des Bundesstaates Maharashtra und andere hochrangige Politiker legten am Montag an einem Denkmal für die damals getöteten Polizisten Blumenkränze nieder und hielten eine Schweigeminute ab. In einem jüdischen Gemeindezentrum, das zu den Zielen der Terroristen gehört hatte, wurde ein neues Denkmal für alle Opfer eingeweiht.
Zehn Anhänger der aus Pakistan stammenden islamistischen Terrorgruppe Laschkar-e Taiba hatten am 26. November 2008 mit Schnellfeuerwaffen, Handgranaten und Sprengstoff mehrere Orte in der Finanz- und Unterhaltungsmetropole Mumbai (früher Bombay) angegriffen, darunter auch zwei Luxus-Hotels. Indische Sicherheitskräfte konnten die anschließenden Geiselnahmen erst am Morgen des 29. November beenden. Insgesamt wurden bei den Anschlägen 175 Menschen getötet, darunter 26 Ausländer und neun der Terroristen. Ein zehnter Attentäter wurde gefasst und im Jahr 2012 in einem indischen Gefängnis hingerichtet. Der in Pakistan festgenommene mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge, Zaki-ur Rehman Lakhvi, wurde vor drei Jahren wieder freigelassen.
Das US-Außenministerium lobte am Vorabend (Ortszeit) des Jahrestages in einer Mitteilung eine Belohnung von fünf Millionen Dollar (rund 4,4 Millionen Euro) für Hinweise aus, die zur Festnahme oder Verurteilung der Hintermänner der Anschläge führten. Außenminister Mike Pompeo sagte in einer Mitteilung, es sei ein Affront gegen die Familien der Opfer, dass die Planer der Anschläge bislang nicht verurteilt worden seien. Sechs US-Amerikaner waren vor zehn Jahren in Mumbai ermordet worden.