CHIANG MAI: Die derzeitige Phase sozialer Distanzhaltung, um sich selbst und seine Mitmenschen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen, ist der perfekte Zeitpunkt, das ansonsten hektische Leben zu entschleunigen. Zum Beispiel mit einer Tasse köstlichen Kaffee aus dem thailändischen Hochland, wo in familiär geführten Plantagen oder königlich initiierten Projekten hochwertige Kaffeesorten angebaut werden, die sich schon lange nicht mehr vor ihrer Konkurrenzaus Guatemala, Äthiopien oder Kolumbien verstecken brauchen.
Während die Stärke einer Kaffeepadmaschine vor allem an einem hektischen Morgen nicht von der Hand zu weisen ist, hat man jetzt plötzlich Zeit im Überfluss, die man in die Kaffeezubereitung mit frischen Bohnen investieren sollte, die man erst kurz vor dem Genuss selbst mahlt. Arabica-Bohnen aus dem thailändischen Norden erfreuen sich höchster Qualität, einige sind wahre Spitzenkaffees und dank Internet sowie sozialen Netzwerken auch online beziehbar.

Ein bemerkenswertes Projekt ist die Payak Coffee Community Enterprise in der Amphoe Mae Chaem im Westen der Provinz Chiang Mai. Wie der Name bereits erahnen lässt, handelt es sich um einen Zusammenschluss des gemeinschaftsbasierten Wirtschaftens für Kaffeebauern, den Krit Pavakkan vor knapp fünf Jahren ins Leben rief. Um ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Leben zu führen und den Menschen in seiner Heimatstadt neue Perspektiven aufzuzeigen, kündigte er schließlich seinen Lehrerjob in Chiang Mai und kehrte nach Mae Chaem zurück. Dabei ließ er sich besonders von der Philosophie der „Wirtschaft des Auskommens“ von Seiner Majestät König Bhumibol Adulyadej inspirieren.
Kaffeeanbau eine „Win-Win-Situation“
Inspiriert von den Gedanken des im Jahr 2016 gestorbenen Monarchen, wollte auch Krit selbst einen Beitrag leisten, um den Wald als Quelle für sauberes und sicheres Wassers vor der traditionellen landwirtschaftlichen Methode der Brandrodung durch lokale Bauern zu schützen. Die Basis dafür schuf Seine Majestät bereits vor 50 Jahren. Um den zu Vietnamkriegszeiten boomenden Anbau von Schlafmohn zur Opium- und Heroinproduktion bei den Bergvölkern zu entwurzeln, stellte ihnen König Bhumibol als Alternative Arabica-Kaffeepflanzen sowie weitere Obst- und Gemüsesorten aus kühleren Regionen der Welt mit hohem Marktwert vor. Kaffeepflanzen haben den großen Vorteil, dass sie nicht nur hervorragend im gemäßigten Klima des thailändischen Hochlandes gedeihen, sondern auch im Schatten, wovon wiederum der Wald profitiert, da für den Kaffeeanbau keine Bäume gefällt werden müssen, erklärt Krit.

Die Realität zeigt jedoch, dass vielen Landwirten das schnelle Geld mehr wert ist als der Schutz der Wälder, weshalb sie weiterhin an Brandrodungen und dem Einsatz von chemischen Düngemitteln festhalten. So werden im Norden jedes Jahr große bewaldete Flächen für den Maisanbau gerodet. Da die trockenen Stängel nach der Ernte abgebrannt werden, trägt die Maisindustrie maßgeblich zur jährlichen Smogkatastrophe in Chiang Mai bei.
Nachhaltigkeit als neue Perspektive
Mit der Payak Coffee Community Enterprise möchte Krit ihnen eine neue Perspektive bieten. Vor fünf Jahren mit 35 Mitgliedern gegründet, zählt der Zusammenschluss heute bereits 186 Mitgliederfamilien, die Arabica-Kaffeepflanzen ohne den Einsatz von Chemikalien anbauen. Die hochwertigen Bohnen werden unter dem Markennamen Payak Coffee und dem Slogan „Eine Tasse = ein Baum“ vertrieben. Denn gemäß Krit helfen Kaffeegenießer mit jeder getrunkenen Tasse Payak-Kaffee, einen Baum zu schützen. Payak Coffee ist in drei Röststufen – leicht, Medium und stark – in Bohnenform oder gemahlen in 250- und 500-Gramm-Packungen erhältlich. Entweder direkt vor Ort in Mae Chaem oder Bestellung im Internet (Facebook). Erfahren Sie mehr unter Payak Coffee oder telefonisch 085 621 5515.