Mexiko verschärft Verbot von Kinderehen

Foto: Freepik/Asphotofamily
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MEXIKO-STADT: Mexiko hat seine Gesetze gegen Kinderehen weiter verschärft. Der Senat verabschiedete einstimmig eine Reform, die auch das eheähnliche Zusammenleben mit Kindern und Jugendlichen verbietet. Amtliche Eheschließungen sind in dem lateinamerikanischen Land bereits verboten, allerdings gibt es vor allem in einigen indigenen Gemeinschaften den Brauch, Lebenspartnerschaften zwischen Erwachsenen und Kindern oft gegen eine Zahlung zu vereinbaren. Meist sind Mädchen davon betroffen.

Die am Mittwoch (Ortszeit) beschlossene Reform sieht dafür Haftstrafen von mindestens 8 bis 15 Jahren vor. Bestraft werden soll, wer Kinder oder Jugendliche mit oder ohne deren Zustimmung dazu bringt, in einer eheähnlichen Beziehung mit einer anderen Person zusammenzuleben. Auch Menschen, die geistig nicht fähig sind, die Situation zu verstehen, sollen besser geschützt werden.

Laut der Volkszählung 2020 waren in Mexiko 237.000 Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren entweder verheiratet oder in einer Lebenspartnerschaft. Kinderehen sind seit 2019 im ganzen Land verboten, zuvor waren solche Eheschließungen unter bestimmten Bedingungen in einigen Bundesstaaten erlaubt.

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