KUALA LUMPUR: Die Marine Malaysias hat vor der Küste in der vergangenen Woche keine Boote mit Flüchtlingen aus Myanmar oder Bangladesch entdeckt.
«Wir sind bereit, sie aufzunehmen», sagte Polizeichef Khalid Abu Bakar am Mittwoch. Aber die Marine habe keine Boote aufgespürt. Seit Mitte vergangener Woche fand nur die Marine Myanmars zwei Boote mit 200 Menschen, die sie an Land brachte.
Seit Anfang Mai sind rund 3.000 Flüchtlinge in Malaysia und Indonesien an Land gekommen. Sie hatten oft Wochen unter katastrophalen Bedingungen auf überfüllten Booten ausgeharrt. Menschenrechtler befürchten, dass noch Tausende weitere Flüchtlinge unterwegs sind. Aus Myanmar flüchten muslimische Rohingya-Familien vor religiöser Verfolgung, aus Bangladesch fliehen vor allem Männer vor Armut. Viele werden von Menschenschmugglern ausgenutzt und missbraucht.
Im Meer zwischen Myanmar, Thailand, Malaysia und Indonesien seien 100 000 Fischerboote unterwegs, sagte ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM) diese Woche. Es sei schwierig, darunter diejenigen aufzuspüren, die Flüchtlinge transportierten. Die IOM hatte von mindestens 8.000 Flüchtlingen gesprochen. Die Region ist groß. Von Sittwe in Myanmar nach Medan auf der indonesischen Insel Sumatra sind es mehr als 2.000 Kilometer.