Maduro nimmt Vertrauten in Delegation bei Dialog mit Opposition auf

Präsident Nicolas Maduro spricht während einer Pressekonferenz im Präsidentenpalast Miraflores in Caracas. Foto: epa/Rayner Pena R
Präsident Nicolas Maduro spricht während einer Pressekonferenz im Präsidentenpalast Miraflores in Caracas. Foto: epa/Rayner Pena R

CARACAS/MEXIKO-STADT: Angesichts der drohenden Auslieferung in die USA hat der venezolanische Präsident Nicolás Maduro seinen Vertrauten Alex Saab zum Delegierten beim Dialog mit der Opposition in Mexiko gemacht. «Die Regierungsdelegation erklärt, dass der Diplomat Alex Saab vollwertiges Mitglied dieser Delegation ist», sagte Chefunterhändler Jorge Rodríguez am Dienstag im venezolanischen Staatsfernsehen.

Welche Konsequenzen die Nominierung hat, war zunächst unklar. Seit Kurzem verhandeln die venezolanische Regierung und die Opposition in Mexiko wieder über die Beilegung des seit Jahren andauernden Konflikts in dem südamerikanischen Land.

Der kolumbianische Geschäftsmann Saab war im Juni vergangenen Jahres auf den Kapverdischen Inseln festgenommen worden, als sein Privatjet auf dem Weg in den Iran auftanken musste. Nach Angaben der venezolanischen Regierung war er auf einer humanitären Mission. Saab soll der venezolanischen Regierung für mehrere Millionen US-Dollar Lebensmittel für deren umstrittenes Sozialprogramm Clap verkauft haben.

Kritiker bemängeln, dass diese Lebensmittelpakete nur an Sympathisanten der sozialistischen Regierung verteilt werden. Zudem bereicherten sich zahlreiche Funktionäre und Kriminelle offenbar an dem staatlichen Sozialprogramm. In den Vereinigten Staaten und in Kolumbien wird Saab unter anderem wegen Geldwäsche gesucht.

Nach Einschätzung der US-Ermittler dürfte Saab zudem über umfangreiche Informationen über illegale Geschäfte der Maduro-Familie und hochrangiger Funktionäre in Venezuela verfügen. Vor wenigen Tagen hatte ein Gericht auf den Kapverden die Auslieferung von Saab in die USA genehmigt.

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