Litauen plant Schließung von zwei Grenzübergängen zu Belarus

In Litauen und Lettland hat der Migrationsdruck an den Grenzen zu Weißrussland zugenommen. Foto: epa/Marcin Obara Polen Aus
In Litauen und Lettland hat der Migrationsdruck an den Grenzen zu Weißrussland zugenommen. Foto: epa/Marcin Obara Polen Aus

VILNIUS: Litauen plant als Reaktion auf die Präsenz russischer Wagner-Söldner in Belarus zwei seiner sechs Grenzübergänge zum Nachbarland zu schließen. Darüber werde bald eine Entscheidung getroffen werden, sagte Vize-Innenminister Arnoldas Abramavicius am Freitag im litauischen Radio. Demnach geht es um die beiden Kontrollpunkte Sumskas and Tverecius.

Auch der Vorsitzende des Ausschusses für nationale Sicherheit und Verteidigung, Laurynas Kasciunas, sagte im Rundfunk, die Schließung einiger Kontrollpunkte sei «nur eine Frage der Zeit». «Das wird auf jeden Fall geschehen», sagte er.

Litauen hat eine fast 680 Kilometer lange Grenze zu Russlands engem Verbündeten Belarus. Der Baltenstaat ist wie auch Polen besorgt wegen Aktivitäten der russischen Privatarmee Wagner im Nachbarland. «Wenn wir die Zahl der Durchreisenden reduzieren, verringern wir auch die Bedrohungen», sagte der stellvertretende Grenzschutz-Chef Saulius Nekracevicius.

Nach einer gescheiterten Meuterei des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin wurden Tausende Bewaffnete in das Nachbarland geschickt, wo ihr Status und ihre Aufgabe unklar sind. Militärs in Polen und Litauen schätzen, dass bislang 4000 Wagner-Kämpfer in Belarus sind.

Die Lage ist zudem angespannt, weil Migranten aus Krisengebieten nach Litauen gelangen wollen, was von den belarussischen Behörden geduldet oder sogar befördert wird. Die Regierung in Vilnius warnte wiederholt, Wagner-Söldner könnten illegal die Grenzen überqueren und sich als Migranten ausgeben.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.