Kolumbien fordert Kuba zur Auslieferung von Guerilleros auf

BOGOTÁ (dpa) - Die kolumbianische Regierung hat Kuba zur Auslieferung von ranghohen Mitgliedern der linken Guerillaorganisation ELN aufgerufen. Gegen die beiden ELN-Kommandeure Nicolás Rodríguez Bautista alias «Gabino» und Israel Ramírez Pineda alias «Pablo Beltrán» liege ein kolumbianischer Haftbefehl und eine rote Ausschreibung der internationalen Polizeiorganisation Interpol vor, teilte das Außenministerium in Bogotá in der Nacht auf Mittwoch (Ortszeit) mit. Deshalb sei die kubanische Regierung dazu verpflichtet, die beiden Rebellenführer an Kolumbien auszuliefern.

Sollte die sozialistische Regierung in Havanna der Aufforderung nicht nachkommen, werde Kolumbien bei den Vereinten Nationen Beschwerde einlegen. Indem Kuba den Rebellen Schutz gewährt, verstößt es nach Ansicht der kolumbianischen Regierung gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrats, die alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen zum Kampf gegen den Terrorismus verpflichtet.

Die marxistisch-leninistische Nationale Befreiungsarmee (ELN) ist die letzte noch aktive Guerillaorganisation in dem südamerikanischen Land. Mit ihren rund 1500 Kämpfern verübt sie vor allem im Osten Kolumbiens Anschläge und nimmt Geiseln. Nach einem schweren Bombenanschlag auf eine Polizeischule in Bogotá Anfang des Jahres brach die Regierung die Friedensgespräche mit den Rebellen ab.

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