Japans Regierungschef hofft weiter auf Friedensvertrag mit Russland

Foto: epa/Franck Robichon
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TOKIO (dpa) - Japan hofft im jahrzehntelangen Streit mit Russland um eine Inselgruppe im Pazifik auf Fortschritte.

Der rechtskonservative japanische Ministerpräsident Shinzo Abe drückte am Montag in einer Rede zum Auftakt der neuen Parlamentsperiode seine Entschlossenheit aus, die Gespräche mit Russland mit dem Ziel eines Friedensvertrages voranzutreiben.

Eine Lösung des Inselstreits zeichnet sich jedoch bislang nicht ab. Die Inseln zwischen der russischen Halbinsel Kamtschatka und der nördlichsten japanischen Hauptinsel Hokkaido fielen nach dem Zweiten Weltkrieg an die Sowjetunion. Die damaligen japanischen Bewohner wurden vertrieben. Die Regierung in Tokio erhebt Anspruch auf den Südteil der Inselgruppe, Moskau weist das zurück.

Der Streit um die Kurilen-Inseln, die Japan als seine «nördlichen Territorien» bezeichnet, verhindert seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges bis heute den Abschluss eines Friedensvertrages mit Moskau. Japan hatte in jüngster Vergangenheit unter Bezug auf die Inseln Moskaus wachsende Militärpräsenz im Pazifik kritisiert.

In seiner Rede vor dem Parlament ging Abe auch auf das gespannte Verhältnis mit Südkorea ein. Die Beziehungen waren wegen eines Handelsstreits und eines Disputs um die Entschädigung koreanischer Zwangsarbeiter während der japanischen Kolonialherrschaft in Korea auf einen Tiefpunkt gesunken. In jüngster Zeit hatte es jedoch Anzeichen für eine Entspannung gegeben; beide Nachbarn wollen die Probleme im Dialog lösen. Abe nannte Südkorea den «wichtigsten Nachbarn», mit dem man letztlich grundlegende Werte und «strategische Interessen» teile. Beide Staaten sind Verbündete der USA. Abe rief Südkorea dazu auf, «zukunftsorientierte» Beziehungen aufzubauen.

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