Japan leidet unter immer mehr Erdrutschen

Das Erdrutsch-Problem in Japan. Archivfoto: epa/KIMIMASA MAYAMA
Das Erdrutsch-Problem in Japan. Archivfoto: epa/KIMIMASA MAYAMA

TOKIO: Japan erlebt eine starke Zunahme an Erdrutschen. In den vergangenen zehn Jahren gingen jedes Jahr durchschnittlich fast 1500 in dem bergigen Inselreich ab und damit fast doppelt so viele wie in den zehn Jahren zuvor. Das geht laut Medien aus einem am Freitag verabschiedeten Bericht der Regierung hervor.

Als Hintergrund wurde die Zunahme an heftigen Regenfällen in Folge der globalen Klimaerwärmung genannt. Experten verweisen jedoch noch auf einen anderen Grund für die Zunahme an Erdrutschen: der Zustand der Wälder.

Während der Zeit des Wiederaufbaus des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg waren viele der Naturwälder auf den Berghängen gerodet worden. Die kahlen Berge wurden ab den 1950er Jahren dann mit Zedern aufgeforstet, die als wirtschaftlich ertragreicher galten.

Als Folge dieser massenweisen Abholzung und der Monokulturen von Zedern sei die Umwelt anfällig für Regenfälle geworden. Denn die Wurzeln von Zedern seien nicht so widerstandsfähig gegen Erdrutsche wie die vorheriger Naturwälder, erklären Experten.

Die heutige japanische Regierung reagiert auf die Zunahme von Erdrutschen, indem sie die Bebauung erdrutschgefährdeter Gebiete einschränken und bereits ansässigen Bewohnern in solchen Zonen Umzugsmöglichkeiten anbieten will. Zugleich sollen weitere Betonbefestigungen gegen Überflutungen sowie unterirdische Wasserauffangbecken entstehen, zitierten Medien die Regierung weiter.

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