KUALA LUMPUR: Malaysias neuer Premierminister hat der Kontrolle des Privatlebens von Muslimen durch die Religionspolizei eine klare Absage erteilt.
„Der Islam fordert nicht von uns, loszugehen und nach Fehlern anderer Leute zu suchen“, sagte Mitte Oktober der reformorientierte Premierminister Mohammed Mahathir. Die im Mai dieses Jahres wegen eines massiven Korruptionsskandals abgewählte Regierung des damaligen Premierministers Najib Razak hatte den Islam als politische Waffen zur Kontrolle der mehrheitlich muslimischen Malaysier eingesetzt. Dazu gehörten Razzien der Religionspolizei in Privatwohnungen und Hotelzimmern zur Aufdeckung von Khalwat-Fällen. Das arabische Wort Khalwat bezeichnet die „unziemliche Nähe“ unverheirateter Paare.