Iran begrüßt Friedensbemühungen im Jemen-Konflikt

Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Martin Griffiths (C), betrachtet bei seiner Ankunft in Aden, Jemen, Bilder, die den Angriff auf den Flughafen von Aden in der vergangenen Woche zeigen. Foto: epa/Ahmed Shehab
Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Martin Griffiths (C), betrachtet bei seiner Ankunft in Aden, Jemen, Bilder, die den Angriff auf den Flughafen von Aden in der vergangenen Woche zeigen. Foto: epa/Ahmed Shehab

TEHERAN: Der Iran hat die Bemühungen des UN-Sonderbeauftragten Martin Griffiths für eine friedliche und politische Lösung im Jemen-Konflikt begrüßt. «Wir begrüßen und unterstützen alle Bemühungen der UN, die zu einer effektiven Lösung in Jemen führen könnten», sagte Außenminister Mohammed Dschawad Sarif bei einem Treffen mit Griffiths am Montag in Teheran. Der Krieg im Jemen sei von Anfang an die falsche Option gewesen.

Im Jemen kämpft ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis seit 2015 an Seite der Regierung gegen die schiitischen Huthi-Rebellen, die sich offiziell als «Ansar Allah» (Unterstützer Gottes) bezeichnen. Mit schätzungsweise 180.000 bis 200.000 aktiven bewaffneten Kämpfern sind sie heute die stärkste Kraft im Jemen. Das Land auf der Arabischen Halbinsel gehört ohnehin zu den ärmsten der Welt. Dem Bürgerkriegsland droht nach Angaben der Hilfsorganisation Norwegian Refugee Council (NRC) in diesem Jahr die weltweit schlimmste Hungersnot seit Jahrzehnten.

Eine von Griffiths vorgelegte iranische Friedensinitiative beinhaltet eine sofortige Waffenruhe, humanitäre Hilfe für die über 20 Millionen Jemeniten, interne Verhandlungen zwischen den Streitparteien sowie demokratische Wahlen mit der Beteiligung allen politischen Gruppierungen.

Der iranische Außenamtssprecher Said Chatibsadeh erklärte: «Wir hoffen, dass die Bemühungen ihres Sonderbeauftragten der Beginn vom Ende der humanitären Katastrophe in Jemen sein wird.» Die Beilegung sei auch für den Frieden in der ganzen Region enorm wichtig.

Der Sprecher reagierte auch positiv auch die neue Jemen-Politik der USA unter Präsident Joe Biden: «Wenn nicht wieder ein politisches Manöver, ist der amerikanische Kurswechsel ein Schritt in die richtige Richtung.» Im Vorfeld jedoch sollte die neue Regierung in Washington dafür sorgen, dass keine Waffen mehr an die von Saudi-Arabien angeführte Koalition verkauft werden.

Der Iran bestreitet alle Vorwürfe, die Rebellen mit Waffen oder finanziell zu unterstützen. Im Persischen Golf wurden aber Schiffe mit Gewehren, Raketenwerfern, Panzerabwehrsystemen und Munition gestoppt, die offensichtlich auf dem Weg vom Iran in den Jemen waren. UN-Experten kamen Anfang 2019 in einem Bericht auch zu dem Schluss, dass aus dem Iran illegal Treibstoff in den Jemen verschifft wurde, um mit dessen Verkauf den Krieg der Aufständischen zu finanzieren. In die Geschäfte seien mehrere Scheinfirmen im und außerhalb des Jemens einbezogen.

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